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Eurasianism has proved to be an unexpectedly diverse and highly self-reflexive concept. By transforming the way we describe the Eurasian landmass, it also resignifies our field of studies and its disciplinary boundaries. In this process, Eurasianism itself is subject to a constant resignification. The present volume builds on this notion while pursuing an innovative approach to Eurasianism. The authors advance the well-established positions that view Eurasianism as a historical intellectual movement or as an ideology of Russian neo-Imperialism, and proceed to unpack an innovative vision of Eurasianism as a process of renegotiating cultural values and identity narratives—in and beyond Russia. This procedural approach provides deeper insight into the operationality of the identity narratives and shifting semantics of Eurasianism in its relation to the Russian World.
„Kulturelle Grenzgänge“ – dieses Leitmotiv verbindet die Beiträge des vorliegenden Bandes. Vertreter unterschiedlicher Disziplinen nehmen eine (De)Konstruktion von Grenzüberschreitungen und -erfahrungen vor, indem sie die Grenzen der Wissenschaften, der Konventionen, der Sprache, der Erinnerung und der Nationen erkunden. Es sind zugleich zentrale Themen der Forschung und Lehre von Prof. Dr. Christa Ebert, der diese Festschrift anlässlich ihres 65. Geburtstages von Freunden, Kollegen und Schülern gewidmet wird.
The Oxford Handbook of Soviet Underground Culture is the first comprehensive English-language volume covering a history of Soviet artistic and literary underground. In forty-four chapters, an international group of leading scholars introduce readers to a web of subcultures within the underground, highlight the culture achievements of the Soviet underground from the 1930s through the 1980s, emphasize the multimediality of this cultural phenomenon, and situate the study of underground literary texts and artworks into their broader theoretical, ideological, and political contexts.
Alexander D. Shveitser (1923–2002) war einer der ersten Simultandolmetscher der Sowjetunion. Als solcher hat er die translationswissenschaftliche Theorieentwicklung im Land sowie die Ausbildung für diesen neuen Beruf entscheidend geprägt. In seinen Memoiren beschreibt er die jahrzehntelange Tätigkeit als Simultandolmetscher: Er berichtet von Einsätzen am Internationalen Militärgerichtshof in Tokio, bei einer Reise mit den „roten Gouverneuren“ in die USA und bei den amerikanisch-sowjetischen Dartmouth-Konferenzen. Shveitser beschreibt die Gründung und Arbeit der Pugwash-Friedensbewegung, lässt die Leser an seinen persönlichen Eindrücken von historischen Ereignissen und Persönlichkeiten teilhaben und weiht sie in Geheimnisse und Tücken des Simultandolmetschens ein.
Die politische Aneignung des eurasischen Raumes ist von intensiven ideologischen und mythischen Aufladungen begleitet. Dies betrifft nicht nur geopolitische Konzeptualisierungen, sondern auch religiös-spirituelle und ästhetische Konzepte. In den einschlägigen Diskursen werden kollektive und sprachliche Identitäten verhandelt bzw. in gewünschte Bahnen gelenkt. Zudem steht die Ambiguität zwischen nationalem und imperialem Identitätsanspruch im Raum, wobei auch Historisches instrumentalisiert wird. Ein interdisziplinär und international zusammengesetztes Team von Historiker(inne)n, Soziolog(inn)en, Anthropolog(inn)en, Literatur-, Kultur- und Translationswissenschaftler(inne)n gibt mit fokussierten Themen einen Einblick in diese wirkmächtige kulturelle Gemengelage.
Tabus sind Grenzen, die von Übersetzern zwischen Sprachen, Kulturen und Religionen regelmäßig überschritten werden. Tabus zwingen Übersetzer, Position zu beziehen – durch Neuübersetzung, Kommentare, Euphemismen, Selbstzensur oder Translationsverweigerung. Sollten Übersetzungen die Tabuisierungsnormen des Originals bewahren oder diese an das Wertesystem der „anderen“ Kultur anpassen? Wie verhalten sich Übersetzer unterschiedlicher Kulturen? Und welche Übersetzungsstrategien stehen ihnen im Umgang mit dem Tabu zur Verfügung? Erstmals erkunden Wissenschaftler und Übersetzer das Spannungsverhältnis von Tabu und Übersetzung aus interdisziplinärer Sicht der Fächer Philosophie, Theologie, Literatur-, Sprach-, Kunst- und Translationswissenschaft gemeinsam.
Vladimir Nabokov gelingt in seinem Prosawerk scheinbar mühelos der Spagat zwischen höchster Glückseligkeit und tiefster Grausamkeit. Wie ist das möglich? Nora Scholz findet im Phänomen des Nondualen einen Analyse- und Erklärungsansatz dafür. Im Nondualen korreliert die „Essenz der Dinge“ mit der Ich-Losigkeit und dem „reinen Sehen“. Jegliche Perspektive erscheint als eine Art „Filter“ der reinen Wahrnehmung. In der Erzählung Ultima Thule schreibt Nabokov selbst „essence has been revealed to me …“ Vor diesem Hintergrund wirft die Autorin einen neuen Blick auf die oft, nicht zuletzt von Nabokov selbst, konstatierte „Tyrannei“ der Autorschaft und findet so einen einzigartigen Zugang zu Nabokovs Werk.
Wie lässt sich über das Literarische Übersetzen nicht-reduktionistisch sprechen? Inspiriert durch die Lektüre der acht deutschen Oblomov-Übersetzungen, befragt die vorliegende Arbeit drei Reduktionismen, die den Diskurs über das Literarische Übersetzen prägen: 1. den symptomatischen Reduktionismus, der im literarischen Text nur Realisierung von „Normen“ der „Zielkultur“ feststellt, 2. den teleologischen Reduktionismus, der meint, für jeden literarischen Text dessen „Funktion“ angeben zu können, 3. den originalitätszentrierten Reduktionismus, der in jeder Übersetzung eine bedauernswerte Nicht-Übereinstimmung mit dem „heiligen“ Original sieht. Diese Arbeit hingegen beschreibt das Differente der jeweiligen Übersetzung und wird so dem interpretativen Zugang eines jeden Übersetzers zum Roman Oblomov gerecht.
Welche spezifischen Chancen und Potenziale haben junge russlanddeutsche SpätaussiedlerInnen heute? Wie kann aus einer bisweilen unfreiwilligen (Re-)Migration und häufig damit verbundenen Identitätskrisen dennoch symbolisches, berufliches und gesellschaftliches Kapital erwachsen? Im vorliegenden Band stellen Autorinnen und Autoren aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen (und oft mit einschlägiger persönlicher Erfahrung) die Rahmenbedingungen, die mediale Vermittlung und das Sprachverhalten von Russlanddeutschen sowie Beweggründe für die Rückkehr von der Rückkehr vor. Diese Aspekte werden in eine vergleichende Perspektive internationaler Migrationsforschung eingebettet, die sowohl türkische Erfahrungen als auch solche von ethnischen RemigrantInnen aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion berücksichtigt.
Der Slavist Gottfried Sturm (1923–2018) hat vor allem altrussische Literatur erforscht und ins Deutsche übersetzt, aber auch zur russischen Verbalgrammatik gearbeitet. Der Band „Im Wort gibt sich die Weisheit kund“ vereint Erst- und Nachdrucke seiner Forschungen über die russischen Verben auf -nut’ sowie um das Igorlied und zeigt mit der Zadonščina ein Beispiel für Sturms Übersetzungskunst. Daneben stehen Beiträge von Schülern, Kollegen und Freunden zu weiteren Themenbereichen, die Gottfried Sturm am Herzen lagen: Hagiographie und Chronographie, internationale Beziehungen der Rus’, das Weiterwirken altrussisch-kirchenslavischer Muster bis in die Neuzeit, literarische Auseinandersetzungen mit dem tragischen Scheitern gesellschaftlicher Utopien und schließlich – Poesie.