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The book investigates the rather neglected "intellectual" collaboration between National Socialist Germany and other countries, including views on knowledge and politics among "pro-German" intellectuals, using a comparative approach. These moves were shaped by the Nazi system, which viewed scientific and cultural exchange as part and parcel of their cultural propaganda and policy. Positive views of the Hitler regime among intellectuals of all sorts were indicative of a broader discontent with democracy that, among other things, represented an alternative approach to modernization which was not limited to the German heartlands. This book draws together international experts in an analysis of right-wing Europe under Hitler; a study which has gained new resonance amidst the wave of European nationalism in the twenty-first century.
Max Bense (1910–1990) suchte in der Nachkriegsära entschieden die Öffentlichkeit. Er war Diskursträger und eine Persönlichkeit, die polarisierte. Dennoch geriet er in eine offensichtlich merkwürdige Vergessenheit, die seinem Werk, seiner Persönlichkeit und der geschichtlichen Entwicklung nicht gerecht wird. Dieses Buch befasst sich eingehend mit dem im Deutschen Literaturarchiv Marbach liegenden Nachlass Max Benses und fokussiert insbesondere auf den Briefeschreiber und -empfänger in der Nachkriegsära (1945–1956). Dabei wird sichtbar, was in dieser Zeit kulturpolitisch als auch geistesgeschichtlich verhandelt wurde und was für deutsche Gelehrte, Intellektuelle und Schriftsteller auf dem Spiel stand. Bense agierte in Diskursen der Philosophie, Literatur, Kunst und Politik, wobei er gegen erhärtete Machtstrukturen vorging und seine Umwelt beunruhigte. Er verfasste eine Vielzahl kritischer Beiträge für Zeitungen, Zeitschriften und Sammelbände, die symptomatisch für die Nachkriegszeit waren. Sie transportieren dabei oftmals politische Dimensionen, durch die Stimmungen der frühen Nachkriegsjahre und der Adenauerzeit sichtbar werden.
Max Bense (1910–1990) gilt als Vorreiter der Computerkunst und der Technikphilosophie und war ein engagierter Förderer von Kunst und Literatur, Promotor interdisziplinären Denkens und politischer Provokateur. Häufig ist es bei der Auseinandersetzung mit Bense jedoch bei diesen Etikettierungen geblieben. Der Sammelband nimmt daher eine konzertierte Neuaufnahme der Diskussion von Max Benses Arbeiten aus literaturwissenschaftlicher, philosophie- und wissenschaftshistorischer sowie aus medien- und ästhetiktheoretischer Perspektive vor. Er versammelt Beiträge zu Themenkomplexen wie der Semiotik, Technikphilosophie, experimentellen Poesie und Ästhetiktheorie, zu Benses lokalen und internationalen Kontakten und Netzwerken sowie zu seinem publizistischen Verhalten im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit.
Formen nicht-nationalsozialistischer, aber zensurrelevanter und deshalb camouflierter Publikationen werden in der Literaturwissenschaft seit geraumer Zeit unter dem terminologisierten Ausdruck ‚verdeckte Schreibweise‘ diskutiert. Bislang hat sich die Forschung vornehmlich auf die produktionsästhetische Seite und das textuelle Ergebnis auktorial intendierter ‚Verdeckung‘ konzentriert. Die vorliegende Studie erweitert das Untersuchungsfeld um konkrete Praktiken und Funktionen ‚aufdeckenden Lesens‘ und bietet ein hermeneutisches Modell zur Detektion und Analyse dissidenter Kommunikation, das erlaubt, nonkonforme Schreib-, Publikations- und Lesepraktiken als zusammengehöriges Repertoire kontextsensibler und historisch spezifischer Textumgangsformen zu erfassen. An den textsortenübergreifenden Erzeugnissen des sogenannten Hochland-Kreises, der sich um das gleichnamige katholische Kulturjournal formierte, wird schließlich die Komplexität nonkonformistischer literarischer Verständigung ganz konkret an einem Fallbeispiel diskutiert und reflektiert.
Wie sich Physiker wissensproduktiv die schöne Literatur zueigen gemacht haben Im Einstein-Archiv in Jerusalem stehen in der Bibliothek aus dem Nachlass des Physikers neben wissenschaftlichen Publikationen auch Werke von Goethe und Heine. Tatsächlich sind bedeutende Physiker seit Mitte des 19. Jahrhunderts vielfach öffentlich als Leser von schöner Literatur in Erscheinung getreten. Zugleich haben neue Erkenntnisse der Relativitäts- und Quantentheorie dazu geführt, dass ihr Verständnis des eigenen Schreibens als Mittel der Darstellung herausgefordert wurde. In Anbetracht dessen überrascht die geringe Anzahl an Studien dazu, wie Physiker konkret und oftmals wissensproduktiv auf ihr Lesen und Schreiben reflektieren. In diesem Band untersuchen Literaturwissenschaftler:innen gezielt den Umgang von berühmten Physikern wie Hermann von Helmholtz, Albert Einstein, Arthur Eddington, Erwin Schrödinger, Max Bense, Kip Thorne, Carl Sagan und Carlo Rovelli mit Literatur in Form von Lektüre- und Schreibpraktiken. Im Mittelpunkt steht jeweils die Frage, wie sich vom Wissen der Literatur und der humanistischen Bildung Bezüge zur modernen Physik ergeben.
Nach dem Ersten Weltkrieg lässt sich in der deutschsprachigen Literatur ein regelrechter China-Trend beobachten. Zahlreiche Autor:innen widmeten sich aus unterschiedlichen, zunehmend auch politischen Motiven der asiatischen Kultur. Viele dieser Texte sind heute vergessen. Auf der Grundlage einer umfassenden Recherche untersucht die Studie aus verflechtungsgeschichtlicher Perspektive die Darstellungen Chinas in der Literatur der Zwischenkriegsjahre und zeigt, dass China zwischen 1919 und 1937/39 von einem fremden und exotischen Land den einen zum politischen Vorbild, den anderen zum politischen Drohbild wird. In Fallstudien zu kanonischen und nicht-kanonischen Autor:innen, darunter Alfred DÃ...
Die kritische Einstellung zur ‚Internationalität‘ gehört zu einem der ideologischen Kernaspekte der im nationalsozialistischen Deutschland zwischen 1933 und 1945 propagierten Wissenschaftsauffassung: An die Stelle selbstverständlicher internationaler Austausch- und Kooperationsbeziehungen traten ab 1933 politisch gesteuerte, stark restringierte und kontrollierte Außenkontakte und ein auf Autarkie und Hegemonie setzendes wissenschaftliches Selbstverständnis. Doch auch während dieser Zeit gab es im Bereich der Wissenschaft überraschend umfangreiche und vielfältige internationale Kontakte. Die Diskrepanz zwischen der Absage an die Internationalität der Wissenschaft einerseits und d...
Die Phänomenologie hat in der Literaturwissenschaft vielfältige Spuren hinterlassen. Ihre Bedeutung für die literaturwissenschaftliche Theoriebildung ist aber bislang unterbelichtet geblieben. Mit besonderem Augenmerk auf die Interpretationstheorie werden in dieser Arbeit zentrale Stationen der literaturwissenschaftlichen Rezeption der Phänomenologie rekonstruiert. Dies geschieht zum einen durch eine wissenschaftshistorische Kontextualisierung von prominenten Versuchen, die Phänomenologie für die Literaturwissenschaft fruchtbar zu machen. Ausgehend von Edmund Husserl wird für Roman Ingarden, Nicolai Hartmann, Emilio Betti, Emil Staiger, Wolfgang Iser, René Wellek und Eric Donald Hirs...
Volksschauspiele waren seit Jahrzehnten kein Thema der Literatur- und Theaterwissenschaft mehr. Anders auch als die ältere Volksstück- und Volksschauspielforschung des 20. Jahrhunderts nimmt dieses Buch sehr unterschiedliche Verständnisweisen von Volksschauspiel und Volksstück synoptisch in den Blick: Bauernstücke und Passionsspiele, patriotisches Nationaltheater und militärisches Propagandastück des späten 18. Jahrhunderts, Legendenspiel, Ritterspektakel und Brauchtumsspiel des 19. Jahrhunderts, aber auch Massenfestspiel, Thingspiel, Agit-Prop- und Arbeitertheater, Antivolksstück und soziales Drama des 20. Jahrhunderts. Das Buch rekonstruiert die Genese des Volksschauspiels vom 18. bis zum 21. Jahrhundert und verortet die unterschiedlichen Formationen in ihren jeweiligen literarischen und theatergeschichtlichen Kontexten. Es gibt Antwort auf die Fragen, ob und inwiefern Volksschauspiel als Idee, Dramengattung oder Behauptung gelten kann. Kommentierte Textbeispiele, die von Johann Gottfried Herder bis Elfriede Jelinek reichen, begleiten die literaturwissenschaftliche und dramenkundliche Studie.
Die in diesem Band versammelten Aufsätze dokumentieren die letzte von drei internationalen und interdisziplinären Tagungen, die das Thema „Lessing und das Judentum“ verhandelt haben. Im Fokus steht das 20. Jahrhundert, eine besonders brisante Phase der Lessing-Rezeption, in der die Verwerfungen der Zeit, ihre ideologischen Spannungen und Kontroversen und erst recht der Zivilisationsbruch der Shoah ihre tiefen Spuren hinterließen. Die Bandbreite der philologischen, literatur- und kulturwissenschaftlichen, philosophischen, historischen und mediengeschichtlichen Studien zeigt, wie sich die Beschäftigung mit Lessing im Zeichen von Antisemitismus und jüdischer Selbstbesinnung, aber auch ...