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Seit den 1970er Jahren wird über die Notwendigkeit Sozialer Erfindungen als Gegengewicht zur Übermacht der technischen Seite diskutiert. Seither sind viele Soziale Erfindungen entstanden – vor allem im Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit wie das Frauenhaus, der Stadtteilladen oder die Schuldnerberatungsstelle. Doch die Soziale Arbeit kann sich nicht auf bisher Erdachtem „ausruhen“, sondern sie ist immer wieder aufs Neue aufgefordert, adäquate Antworten auf aktuelle soziale Probleme und gesellschaftliche Herausforderungen zu finden.
Das Modell der „Persönlichen Assistenz“ soll dazu beitragen, die Selbstbestimmtheit von Menschen mit körperlichen Behinderungen zu ermöglichen. Lakshmi S. Kotsch geht der Frage nach, welche Konsequenzen das Selbstbestimmungspostulat für die Interaktionen in den davon betroffenen Hilfebeziehungen hat. Die videographisch angelegte Studie zeigt, dass sich Assistenzinteraktionen tatsächlich nach den Relevanzen der Assistenznehmer richten und insofern deren „Selbstbestimmtheit“ (im Verständnis der Assistenzidee) ermöglichen. Der Blick auf die Details von Assistenzinteraktionen macht aber auch deutlich, dass der Spielraum, die einzelnen Interaktionen zu gestalten, wesentlich größer ist, als es das Assistenzmodell konzeptionell vorsieht.
Die Beiträge in diesem Buch werfen ein kritisches Licht auf die Ausgestaltung, Verhandlung und Schaffung inklusiver Bedingungen. Die Autor*innen analysieren politische Programme und reflektieren über deren inklusive oder exklusive Auswirkungen in europäischen und außereuropäischen Kontexten. Trotz dieser globalen Effekte, die durch überlokal getroffene Entscheidungen zustande kommen und die Handlungsspielräume vor Ort beeinflussen, betonen viele Beiträge die maßgebliche Rolle der kommunalen Ebene für eine erfolgreiche Umsetzung von Inklusion.
Das Handlexikon der Behindertenpädagogik in Schlüsselbegriffen steht als Nachschlagewerk zwischen kürzer gefasstem lexikalischem Wörterbuch und einem mehrbändigen Handbuch. Es soll in erster Linie eine handliche Informationsquelle für das Studium und die Berufspraxis im Sinne einer Einführung in die wissenschaftlichen Aufgabengebiete und Handlungsfelder im Sinne ausgewählter zentraler Begriffe sein. Bei der Auswahl dieser Begriffe stand zunächst die erziehungswissenschaftliche Einbindung der behindertenpädagogischen Grundbegriffe im Mittelpunkt, um die Behindertenpädagogik damit als Teildisziplin der Erziehungswissenschaft auszuweisen. Die Gliederung der Schwerpunkte der Pädagogi...
Wie gestalten sich die kommunikativen Praktiken von Familien mit geistig behinderten Angehörigen? Ein auffallender und häufig beobachtbarer Aspekt ist, dass Eltern das Rederecht für sich beanspruchen, indem sie stellvertretend auf Fragen antworten, die an die Person mit Behinderung adressiert sind. Der Autor arbeitet das Bedingungsgeflecht heraus, das diesen problematischen Gesprächsabläufen zugrunde liegt, und beschreibt die zentralen Paradoxien und Dilemmata, die für solche Familien prägend sind.
Gesundheit ist ein mehrdimensionales Konstrukt, das durch das Zusammen- und Wechselspiel von unterschiedlichen Netzwerkebenen und Handlungsfeldern determiniert wird. Wiebke Bruns geht sowohl theoretisch als auch empirisch – unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Netzwerkebenen – der Frage nach, unter welchen Annahmen der Auf- und Ausbau von gesundheitsfördernden Ressourcen auf den unterschiedlichen Netzwerkebenen verläuft und inwiefern der (positive) Einfluss sozialer Netzwerke systematisch zur Gesundheitsförderung genutzt werden kann. Die empirische Analyse erfolgt am Beispiel des brasilianischen Gesundheitssystems, das sich der Netzwerkterminologie bedient und an den handlungspolitischen Vorgaben der WHO orientiert.
Welche Rahmenbedingungen sind einer inklusiven Schulentwicklung zuträglich? Welche didaktischen Maßnahmen sind notwendig und welche Unterstützungsstrukturen sind zu implementieren, um allen Kindern in der Schule gerecht zu werden? Wie müssen die Berufsrollen ausgestaltet und die Kommunikationsstrukturen angelegt sein, um schulische Inklusion zu gewährleisten? Mit "Inclusion in Canada" rücken drei kanadische Provinzen in den Fokus, die bereits seit mehreren Dekaden schulische Inclusion praktizieren: New Brunswick - bisweilen als "Nordstern für Inklusion" (Hinz 2006) bezeichnet - Prince Edward Island und Québec. Im Rahmen einer ethnographischen Feldforschung werden ausgewählte Schulen...
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