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Catharina I. Keßler untersucht Schule als Feld der Praktiken und zeigt, wie die schulischen Akteure und Akteurinnen eines evangelischen Gymnasiums an der kontinuierlichen (Re-)Konstruktion ihrer Schule partizipieren. Die Ergebnisse einer achtmonatigen Feldforschung beziehen sich zum einen auf die inhaltliche Ausformung der konkreten Schulkultur mit Gemeinschaft und Kommunikation als wirkmächtige Werte sowie die Semantik des „Evangelischen“. Zum anderen bietet die Studie Anknüpfungspunkte für die qualitative Schulforschung insgesamt, indem sie zeigt, wie die kulturelle Teilhabe der schulischen Akteure und Akteurinnen konkret aussieht und welche Rolle dabei alltägliche Enkulturationsprozesse spielen.
Geschichtsstudierende fragen oft, welche Quellen für Hausarbeiten geeignet und wo sie zu finden sind. Wie soll eine Analyse konkret aussehen? Dieses Handbuch bietet neben kurzen Einführungen zu den einzelnen Epochen 55 exemplarische Analysen von der Antike bis zur Zeitgeschichte. Somit erhalten Leser:innen eine praktische Handreichung von der Suche nach geeigneten Quellen bis zur Analyse. Es wird auf Editionen, Datenbanken und weiterführende Literatur verwiesen. utb+: Leser:innen erhalten als digitales Bonusmaterial ergänzend zum Buch Quellen und Bilder zu den Beispielanalysen. Erhältlich über utb.de.
In this qualitative study, familial mediation and appropriation processes are examined in a three-generation perspective, taking into account the in-family development of social development processes in two neighboring subregions. Attention is given not only to the continuity, but also to the adaptations and changes of the forms and content of family traditioning. The linking of a generational perspective with Halbwachs' considerations of collective memory opens up several comparison options. In addition to capturing familial, generational and regional similarities and differences, the dynamics of familial tradition can be worked out in this way.
Die Aufarbeitung der Geschichte der Heimerziehung fördert gegenwärtig Erschreckendes zutage. Wie aber gestaltet sich für Kinder und Jugendliche der Aufenthalt in einem Heim heute? Welche Haltung nimmt das sozialpädagogisch tätige Personal ihnen gegenüber ein? Der alte Anstaltsgeist ist noch längst nicht aus allen Kinder- und Jugendheimen verschwunden. Die Autoren zeigen auf, wie heutige Professionelle der Heimerziehung ihn entweder zu bändigen versuchen, oder wie sie ihn durch ihren verhaltensfixierten Blick auf die Kinder und Jugendlichen bewusst oder unbewusst am Leben erhalten.
Der vorliegende Band vereinigt die Referate eines am 27. Mai 2016 in Göttingen durchgeführten Workshops zur Entwicklung des Jugendfürsorge- und Jugendstrafrechts in Deutschland. Er beobachtet die Entwicklung dieser Rechtsgebiete in vier politischen Systemen vom Kaiserreich über die Weimarer Republik und den Nationalsozialismus bis in die Bundesrepublik. Auf der Grundlage von sechs Beiträgen werden u.a. das Verhältnis von Strafe und Erziehung, die Radikalisierung des Jugendrechts im Nationalsozialismus sowie die personellen Kontinuitäten und die Fortführung einzelner Diskurse und Ideen über das Jahr 1945 hinaus näher beleuchtet. Mehrere Beiträge beschäftigen sich zudem mit dem umstrittenen Göttinger Strafrechtler Friedrich Schaffstein und seinen Konzepten zum Jugendstrafrecht seit der Mitte der 1930er Jahre sowie ihren Einflüssen auf die jugendstrafrechtliche Diskussion in der Bundesrepublik.
Ein Beitrag zur Zeitgeschichte der Schule und der westdeutschen Bildungsreform. Leistungssteigerung, Verwissenschaftlichung, sozialer Aufstieg – die Hoffnungen, die in den 1960er Jahren in Hauptschulen gesetzt wurden, waren groß. Die neuen Hauptschulen waren das Ergebnis umfassender Auseinandersetzungen über die Neugestaltung der Volksschule, einer Schulform, die von der überwiegenden Mehrheit der Kinder besucht wurde. Doch was Politiker:innen und Pädagog:innen unterschiedlichster Ausrichtung seit den späten 1950er Jahren umtrieb – von der Auflösung der alten Dorfschule bis zur Einrichtung von Jahrgangsklassen – wird heute kaum noch mit der Bildungsreformära in Verbindung gebrac...
Grenzen strukturieren nicht nur die Ordnung von Landschaft und Herrschaft, sondern auch von Gesellschaft. Als soziale Konstrukte vereindeutigen sie Zustände, öffnen aber auch Räume für Aushandlungen und Überschreitungen. In der Moderne dienten praktische und metaphorische »Grenzgänge« dazu, Beziehungen, die Verhältnisse gesellschaftlicher Teilsysteme und die Reichweite von Normen zu klären. Die Beiträger*innen schauen auf die Denkfigur des »Grenzgangs«, die es ermöglicht, zentrale Fragen moderner Gesellschaften zusammenzudenken: Gewaltvolle Identitätskämpfe, der Umgang mit funktionaler Differenzierung und mit der Fragilität von Werten und Wissen offenbaren sich als Praktiken, mit denen Grenzen gezogen, überquert oder ausgehandelt wurden.
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