You may have to Search all our reviewed books and magazines, click the sign up button below to create a free account.
Drawing upon a wide variety of authors, approaches, and ideological contexts, this book offers a comprehensive and detailed critique of the distinct and polemical senses in which the concept of ressentiment (and its cognate 'resentment') is used today. It also proposes a new mode of addressing ressentiment in which critique and polemics no longer set the tone: care. Contemporary tendencies in political culture such as neoliberalism, nationalism, populism, identity politics, and large-scale conspiracy theories have led to the return of the concept of ressentiment in armchair political analysis. This book argues that, due to the tension between its enormous descriptive power and its mutually c...
Was ein Vater ist, wissen wir heute nicht mehr. Das zeigt sich in den Entwicklungsstörungen und der mangelnden Sozialisation von Kindern ebenso wie im zunehmenden Unbehagen von Vätern und den Überlastungen der Mütter. Der lange Schatten des abwesenden Vaters liegt wie ein Bleigewicht auf dem Leben aller. Wollen wir uns davon befreien, braucht es eine angemessene Rollenbeschreibung, die zeigt, wie und was ein Vater heute sein könnte – jenseits von überkommenen Männlichkeitsvorstellungen, patriarchalen Familienmodellen oder der Idee einer geschlechtlosen Elternschaft. Björn Vedders Essay leistet ebendas: Er entwickelt eine zeitgemäße Vaterrolle – aus psychologischen, philosophisc...
"Es gibt kein Depowerment ohne Empowerment." Mannsein ist kompliziert geworden. Gewalt, Krieg und Klimakrise werden durch toxische Männlichkeitsnormen befördert und prägen das beklemmende Grundgefühl der Gegenwart. Doch was kann man(n) dagegen tun? "Viel!", meint der Psychologe Markus Theunert und legt dank 25 Jahren fachlicher Praxis einen Kompass vor, der Männern Trittsicherheit auf ihrem ganz persönlichen Weg der Emanzipation vermittelt. Wie geht nachhaltiges Mannsein heute? Diese große Frage beantwortet Theunert, indem er Erkenntnisse der Geschlechterforschung und Erfahrungen der Männerarbeit mit viel Sachverstand und Humor nutzbar macht: liebevoll und schonungslos, ernsthaft und lebensnah.
Jede Gesellschaft hat die Körper, die sie verdient. Und jede Gesellschaft muss ihre Körper ändern, wenn sie sich selbst verändern will. Björn Vedders Essay betrachtet die harten und sauber geputzten Körper unserer Instagram-Gegenwart. Ihnen ist alles Weiche, Flüssige, Offene und Uneindeutige ausgetrieben worden, sie erscheinen von anderen Körpern getrennt und aus dem Kreislauf der Natur ausgeschlossen. Vedder zeichnet die jahrhundertelange Entstehung dieses Körperbildes nach und zeigt, wie es mit einer gegenläufigen Entwicklung interagiert – der Verflüssigung der Gesellschaft: Individuelle Sicherheiten und gemeinsame Solidaritäten lösen sich auf, der Einzelne wird isoliert, soziale Beziehungen ökonomisiert. Diese Gesellschaft formt den Hardbody und der Hardbody regiert die Liquid Society. Diese Wechselwirkung birgt ein Potenzial zur Veränderung, denn es gilt: Nicht nur formt die Gesellschaft die Körper, auch die Körper formen die Gesellschaft. Wie aber müsste sich unser Körperbild verändern, damit Solidarität wieder möglich wird? Stiften weichere Körper festere soziale Beziehungen?
Paul K. Feyerabend gilt landläufig als 'Enfant terrible' der Wissenschaftstheorie und Ur-Vater des 'Anything goes'. Doch bildet dieses anarchistisch-wissenschaftstheoretische Verständnis zugleich auch die Essenz von Feyerabends Philosophie? Simon Rettenmaier analysiert die Ideengeschichte des Anarchismus und betrachtet Feyerabends Anarchismusverständnis im Spannungsfeld von Wissenschaft und Politik sowie die wissenschaftstheoretische Basis seines Anarchismuskonzeptes. Rettenmaiers kurzweilige Analyse schließt mit der Darstellung eines wissenschaftlichen Anarchismus bei Feyerabend, in der sich das anarchistische Wissenschaftsverständnis von Feyerabend als kreatives, undogmatisches und problemlösendes Forschen manifestiert.
Als einziges Buch der modernen soziologischen Klassiker, das den Namen der Disziplin bereits im Titel führt, ist Georg Simmels »Soziologie« von 1908 in seinem Facettenreichtum noch immer nicht angemessen begriffen oder gar ausgeschöpft. Ausgewiesene Beiträger_innen thematisieren in diesem Band die Eigenart der ›formalen‹ Soziologie in ihrem Verhältnis zur Allgemeinen und Speziellen Soziologie, zu Philosophie und Ästhetik; sie untersuchen ihre Nähe und Ferne zu aktuellen Problemfeldern, beleuchten ihre Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte und legen damit ein Kompendium vor, das den Zugang und die vertiefende Beschäftigung mit diesem erratischen soziologischen Großwerk künftig deutlich erleichtern wird.
Mit der Pandemie und der Reduzierung sozialer Kontakte hat das Problem der Einsamkeit vieler Menschen in unserer Gesellschaft einen starken Schub bekommen. Sebastian Schoepp stellt sich dieser Entwicklung mit einem starken Plädoyer zur Rettung der Freundschaft entgegen. In einem weiten Spannungsbogen von der Antike bis in unsere Gegenwart beschreibt er die Freundschaft als soziales Konstrukt und betonstarkes Gefühl einer oft lebenslangen Verbindung mit einem hohen Stellenwert für die Gesellschaft, das soziale Leben und die psychische Gesundheit des Einzelnen. Und nicht zuletzt und auch am schönsten ist Freundschaft ja oft dann, wenn sie ihre subversiven Seiten entfaltet. Anhand legendärer Freundschaften und mit vielen vorbildlichen Beispielen ermutigt uns Schoepp, uns für Freundschaften bedingungslos zu öffnen.
Die Ästhetik erfährt nach ihrer Etablierung als neue Teildisziplin der Philosophie eine enorme Verbreitung beim akademischen, aber auch nicht-akademischen Publikum. Diese „Popularisierung der Ästhetik“ nimmt verschiedene Wege: die Popularphilosophie, Diskussionen in Zeitschriften, Essays und Rezensionen, aber auch private Briefe. Am erfolgreichsten ist jedoch der Roman. In der Figur des Künstlers gibt er der Versinnlichung ästhetischer Ideen Raum. Fiktive Gespräche in einem solchen „Künstlerroman“ dienen wiederum der Veranschaulichung verschiedener Standpunkte. Inwiefern die Gespräche über Kunst und Künstler im Zentrum dieser Romane stehen, zeigt die Autorin an fünf Romanen, die verschiedene Möglichkeiten für das Austragen des Konfliktes zwischen Gesellschaft und Künstler, Verstand und Sinnlichkeit sowie Realität und Phantasie repräsentieren.
Die Superreichen stehen unter heftigem Beschuss: Sie plündern die Welt und mästen sich an fremder Arbeit, verspielen unsere Zukunft und zerstören den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die "Fuck-You-Politik der Oberschicht" (Michael Naumann) hat einen "Krieg der Klassen" (Warren Buffet) provoziert, der größtenteils noch in den Medien, vielleicht aber bald schon in den Parlamenten und auf den Straßen geführt wird. Mit den geschulten Augen des Kulturphilosophen zeigt Björn Vedder: Die Kritik am "reichen Pöbel", wie sie derzeit in Debatten, Filmen, Büchern und Fernsehserien Konjunktur hat, ist halbherzig und heuchlerisch. Sie dämonisiert eine kleine gesellschaftliche Gruppe, ohne das d...
Nie war Freundschaft populärer als heute. Sie gilt als entscheidende Zutat für ein gutes und glückliches Leben. Viele haben auch viele Freunde - jedoch will sich das versprochene Glück nicht so recht einstellen. Woran liegt das? Björn Vedder verknüpft in seiner Zeitdiagnose der Freundschaft philosophische Überlegungen mit der Analyse von popkulturellem Material sowie literarischen Klassikern. Er zeigt, was Freundschaft heute bedeutet, wie sie (auch zu uns selbst) gelingen kann und warum Facebook-Freunde echte Freunde sind. Dabei nimmt er die pessimistischen Kulturkritiken der Gegenwart ernst, teilt deren Defätismus aber nicht, sondern zeigt Wege aus den Pathologien der modernen Freundschaft auf.