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"La cosa è scabrosa" – "Die Sache ist heikel!", wissen die Gräfin, Susanna und Figaro, als sie das Verwechslungsspiel für den Grafen einfädeln, das doch "nach Theaterbrauch" glücklich enden soll. Dieses Verwirr- und Verwechslungsspiel ist der Nährboden für Amüsement in der Opera buffa Le nozze di Figaro von Lorenzo da Ponte und Wolfgang Amadé Mozart. Dass sich solcherart Vergnügen auf der Wiener Opernbühne 1786 ereignen konnte, basiert nicht zuletzt darauf, dass das Publikum mit den Konventionen der Opera buffa, den auf und hinter der Bühne agierenden Personen und den in Libretto und Musik verborgenen intertextuellen Anspielungen vertraut war. Diese Zusammenhänge rund um das "Ereignis Figaro 1786" werden in diesem Sammelband neu betrachtet: in der Zusammenschau dessen, was das Wiener Publikum dieser Zeit erlebte und faszinierte, welche Diskurse virulent waren und welche Akteurinnen und Akteure auf und hinter den Bühnen standen.
This volume of essays discusses the European and global expansion of Italian opera and the significance of this process for debates on opera at home in Italy. Covering different parts of Europe, the Americas, Southeast and East Asia, it investigates the impact of transnational musical exchanges on notions of national identity associated with the production and reception of Italian opera across the world. As a consequence of these exchanges between composers, impresarios, musicians and audiences, ideas of operatic Italianness (italianit...) constantly changed and had to be reconfigured, reflecting the radically transformative experience of time and space that throughout the nineteenth century turned opera into a global aesthetic commodity. The book opens with a substantial introduction discussing key concepts in cross-disciplinary perspective and concludes with an epilogue relating its findings to different historiographical trends in transnational opera studies.
The Routledge Handbook of Music and Migration: Theories and Methodologies is a progressive, transdisciplinary paradigm-shifting core text for music and migration studies. Conceptualized as a comprehensive methodological and theoretical guide, it foregrounds the mobile potentials of music and presents key arguments about why musical expressions matter in the discussion of migration politics. 24 international specialists in music and migration set methodological and theoretical standards for transdisciplinary collaborations in the field of migration studies, discussing 41 keywords, such as mobility, community, research ethics, human rights, and critical whiteness in the context of music and mi...
Band 50 des Lessing Jahrbuchs ist ein Sonderband zum Thema "Die Aufklärung und die Geschichte der Natur" und enthält Beiträge zu Lessings kritischer Auseinandersetzung mit den Naturvorstellungen seiner Zeit: Lessing und Mylius` Natur-Konzept; Naturvorstellungen in der biblischen Dichtung des 18. Jahrhunderts; Pflanzen und Emotionen bei Buffon, Linnaeus und Humboldt; Sophie von La Roches "Erscheinungen am See Oneida"; Herders Kritik des teleologischen Historizismus Kants; Andreas Riems Klima-Theorie, und Goethes Wissenschaft der Natur.
Auditive und visuelle Kulturen korrespondieren miteinander. Immer wieder begegnen wir Künstlerinnen und Künstlern, die sich beiden Bereichen verbunden fühlen, sich ebenso auditiv wie visuell ausdrücken. Zudem lebt die Musikgeschichte von faszinierenden Beziehungen zu den bildenden Künsten, motiviert durch zeitgenössische Diskussionen, Parallelbegabungen oder synästhetische Veranlagungen einzelner. Die musikwissenschaftliche Forschung entwickelt derzeit ein immer stärkeres Interesse daran über visuelle Elemente in auditiven Kulturen nachzudenken, konkret etwa Bilder als Quellen der Musikgeschichte zu nutzen, (graphische) Notationsformen zu analysieren oder zum Verhältnis von bewegte...
Ludwig van Beethoven lebte und arbeitete am Theater an der Wien. Er komponierte für dieses Haus seine Oper Fidelio, die 1805 hier ihre erste Aufführung erlebte. Am gleichen Ort fanden wichtige Akademien statt, bei denen u.a. das Violinkonzert und drei seiner Sinfonien uraufgeführt wurden. Eingebunden in die alltäglichen Arbeitsabläufe am Theater, war Beethoven Teil jenes weitverzweigten Wiener Netzwerkes von Personen, die das Theater an der Wien förderten und leiteten, am Theater arbeiteten und in den Jahren militärischer Unruhen und politischer Umwälzungen mit dem Theater verbunden waren. Trotz dieser historischen Fakten spielt das Theater an der Wien in der an sich regen Erinnerungskultur rund um Beethoven bisher eine nur marginale Rolle. Das Buch befasst sich mit den Lebensumständen und Arbeitsbedingungen am Theater an der Wien um 1805 und geht der Frage nach, warum das Theater nicht zum Erinnerungsort wurde. Welche Rolle spielte dabei beispielsweise die Uraufführung des Fidelio?
Die Vielfalt der musikbezogenen Stammbuchpraxis im Europa des 19. Jahrhunderts, die das Sammeln von Notenautographen ebenso wie von Zeichnungen und Gedichten umfasste, wird in der Diskussion von Musik-Stammbüchern wieder lebendig. Ob Komponist, Berufsmusiker, Instrumentalistin oder Sängerin, Dichter, Künstlergattin oder musikbegeisterter Dilettant – gehörte man zu den künstlerischen Eliten des 19. Jahrhunderts, konnte man sich der zeitgenössischen Leidenschaft für Erinnerungsalben kaum entziehen. Musikbezogene Stammbücher, in denen signierte oder gewidmete Notenautographe ebenso wie Zeichnungen und Verse gesammelt wurden, hat die Forschung bislang wenig beachtet. Dieser ersten grö...
Wie keine andere Quellengattung eröffnen Ego-Dokumente Einblicke in die musikalische Alltagsgeschichte und in die Gedankenwelt von Personen, die mit Musik umgehen, in ihre Wahrnehmungen, ihre Intentionen und ihre Erinnerung. Es sind Zeugnisse der Selbstwahrnehmung und der Selbstdarstellung, sei es im privaten Bereich der Korrespondenz und des Tagebuchs, sei es auch in der gedruckten Form von autobiographischen Schriften. Band 62 der Studien zur Musikwissenschaft bietet Informationen über biographische Dokumente mit Musikbezug, die aus der Zeitspanne zwischen der Französischen Revolution und dem Ersten Weltkrieg stammen und in Forschungen der letzten Jahre entdeckt oder wiederentdeckt wurden.
Celeste Coltellini war im späten 18. Jahrhundert eine der gefragtesten und bekanntesten Sängerinnen der Opera buffa in Europa. Selbst aus dem gehobenen bürgerlich-intellektuellen Milieu stammend war sie 13 Jahre als Primadonna an verschiedenen europäischen Theatern engagiert, bevor sie 1792 in die wohlhabende neapolitanisch-schweizerische Familie Meuricoffre einheiratete. Illustre Persönlichkeiten der Zeit standen mit ihr in Kontakt und trafen sich in ihrem Salon. Carola Bebermeier setzt sich theoretisch und praktisch mit den Herausforderungen und Fragestellungen der Frauenbiographik auseinander. Als zentrale Quelle dienen ihr die zehn Skizzenbücher Celeste Coltellinis, die deren gleichwertige zeichnerische Begabung erkennen lassen. Mit einem eigenen biographischen Konzept gelingt es der Autorin, Erkenntnisse der neueren Biographikforschung in einer narrativen Form fruchtbar zu machen.
Joseph Joachim (1831-1907) steht seit zwei Jahrzehnten wieder verstärkt im Licht der Öffentlichkeit. Seine multinationale Identität, seine multidisziplinäre Karriere als Geiger, Komponist, Pädagoge, seine rege internationale Konzerttätigkeit sowie seine Aktivitäten als Mitglied verschiedener kultureller Sphären werden in diesem Band erstmals aus einer pluralistischen, zweisprachigen Perspektive diskutiert.Die Beiträge stellen Joachims Rolle innerhalb seiner verschiedenen (inter)nationalen und persönlichen Netzwerke ins Zentrum. Unter Hinzuziehung erstmals ausgewerteter Archivquellen bieten sie neue Perspektiven auf sein performatives und kompositorisches Schaffen wie auch seine pä...