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Das Entgrenzte ist etwas, das im Übergang, in der Transformation begriffen ist, verschwimmt, zerfließt, entgleitet, ausartet, überströmt, das die trennscharfen Kategorien und Definitionen von Menschen, Dingen und Tätigkeiten auflöst. Ein Zustand, der eine bestehende Einheit und Form abgeschafft hat und sich nun in einer mittleren Sphäre des Undeutlichen, Ungeordneten, Unscharfen, Unsicheren und Unbestimmten aufhält. Das Entgrenzte ist ein Begriff- und Formloses, welches sich erweitert und zwischen den Wesensformen changiert. So stehen Ausbruch, Befreiung und Flucht an der Seite von Verlorenheit, Zusammenhanglosigkeit und Überflutung. Denn dieser transformale Zustand gehorcht keiner Dialektik, Norm oder Regulierung. Ohne feste Abgrenzung entzieht sich der Zugriff; die Kontrolle wird verloren und selbst die Wahrnehmung sucht nach Halt. Das Entgrenzte ist demgemäß ein maßloser und endloser Formenevozierer, eine Öffnung für mannigfache Möglichkeiten und deren gleichzeitige Unbewältigbarkeit. Beiträge von: Daniel Brezina, Bernhard Frena, Esra Kalkan, Viktoria Klimpfinger, Alisa Kronberger, Thomas Kuchlbauer, L* Reiter, Sebastian van Vugt, Daphne Weber
Reglos, gehemmt, stagnierend, vielsagend, ausbleiben, verdrängt, abgeschnitten, unvermögend, zweifeln, stammeln, berstend passiv, kraftvoll, unausgesprochen. Bringen wir es zur Sprache! Stummheit kann viele Gründe haben und in Unvermögen ebenso wie respektvoller Zurückhaltung wurzeln. Offensichtliches kann wertlos sein, ausbleibende Informationen können das Präsente widerspiegeln. In welcher Form reagiert das zum Schweigen Gebrachte auf normative Strukturen - was verdrängen nun selektive Wahrnehmungsprozesse und Narrative? Welche Rolle kommt der Inszenierung eines Objektes zu und wann werden Menschen und andere Tiere als ein solches wahrgenommen? Redeunfähigkeit verharrt in Mangel, ...
Robert Bressons uvre ist nicht nur von spiritueller und religiöser Tiefe, es fasziniert auch hinsichtlich seiner filmästhetischen Formierung. Dabei gilt "Au hasard Balthazar" (1966) vielen Kennern als Bressons Meisterwerk schlechthin, entfaltet der Film doch im basalen Handlungsstrang eine "Passionsgeschichte" ganz ungewöhnlicher Art: den Leidensweg des Esels Balthazar. Susanne H. Kolter verknüpft in ihrer Studie diese theologische Dimension mit einer luziden Analyse der Bressonschen Ästhetik, die einerseits geprägt ist durch ein "fragmentarisches Prinzip" und andererseits durch die Affinität des Regisseurs zur Malerei. All dies stellt Kolter in die Perspektive des offenen Kunstwerks ein, das den Betrachter ganz bewusst von der Kette lässt.
Das Populäre erfreut und zerstreut, wir werden von ihm unentwegt beschallt und bestrahlt. Doch das Populäre entsteht nicht von ungefähr: Es entsteht aus bestimmten gesellschaftlichen Strukturen. Deren Normen formen und modulieren die Popkultur in der gleichen Weise, wie ihre Produkte uns formen und modulieren. In jedem Hit-Song, in jedem Blockbuster, in jeder Kult-Serie zeichnen sich die Spuren dieser Strukturen ab. Diese Spuren nachzuzeichnen war das Ziel der vorliegenden Texte. Unsere Autor*innen sind dicht an jene Artefakte herangetreten, welche uns sonst oft platt und nichtssagend erscheinen. Sie haben jedoch an ihrer schillernden Oberfläche ungemeine Potentiale ausgemacht. Was etwa ...
Um Sensibilität für das Tempo und den Rhythmus, die Taktungen und Intervalle des alltäglichen Zusammenlebens zu entwickeln, lohnt es sich genauer hinzusehen, um Möglichkeiten abseits der Norm aufzuspüren und abzuzeichnen. Oft offenbaren sich so in unvorhergesehener Weise Risse in der Gleichförmigkeit und Ambivalenzen der Berührung, die durch ihr Aufbrechen und gegen den Strich lesen erst Potentiale des Taktlosen freilegen. Welche Chancen liegen also im Verlust des Kontakts und welche Rolle kann mediale Vermittlung dabei einnehmen?
Die als Sog empfundenen kulturellen Produkte unserer Zeit wollen in den verschiedensten Formen konsumiert und diskutiert werden, wer welche Erfahrungshorizonte genießt, bestimmt hier jedoch die Kaufkraft. Das Global Village als Gated Community erzeugt und reproduziert Hierarchien, deren Dekonstruktion und Reflexion an ein emanzipatorisches Konzept des Virtuellen gebunden ist. Losgelöst von Materialität und Kostenpunkt einer Virtual Reality-Brille widmet sich SYN #15 "virtuell" dem, was denkbar ist, erfahrbar gemacht wird.
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This cutting-edge text offers an introduction to the emerging field of media archaeology and analyses the innovative theoretical and artistic methodology used to excavate current media through its past. Written with a steampunk attitude, What is Media Archaeology? examines the theoretical challenges of studying digital culture and memory and opens up the sedimented layers of contemporary media culture. The author contextualizes media archaeology in relation to other key media studies debates including software studies, German media theory, imaginary media research, new materialism and digital humanities. What is Media Archaeology? advances an innovative theoretical position while also presenting an engaging and accessible overview for students of media, film and cultural studies. It will be essential reading for anyone interested in the interdisciplinary ties between art, technology and media.
An amnesiac writer's life of lies and false memories reaches a breaking point in this stunning English-language debut from an award-winning Croatian author. As a novelist, Matija makes things up for a living. Not yet thirty, he's written two well-received books. It's his third that is as big a failure as his private life. Unable to confine his fabrications to fiction, he's been abandoned by his girlfriend over his lies. But all Matija has is invention. Especially when it comes to his childhood and the death of his father. Whatever happened to Matija as a young boy, he can't remember. He feels frightened, angry, and responsible... Now, after years of burying and reinventing his past, Matija must confront it. Longing for connection, he might even win back the love of his life. But discovering the profound fears he has suppressed has its risks. Finally seeing the real world he emerged from could upend it all over again.
From Pierre de Fermat to Samuel Taylor Coleridge to Graham Greene, readers have related to books through the notes they write in the margins. In this pioneering book--the first to examine the phenomenon of marginalia--H.J. Jackson surveys an extraordinary range of annotated books to explore the history of marginalia, the forms they take, the psychology that underlies them, and the reactions they provoke. Based on a study of thousands of books annotated by readers both famous and obscure over the last three centuries, this book reveals the intensity of emotion that characterizes the process of reading. For hundreds of years, readers have talked to other people in the margins of their books--not only to authors, but also to friends, lovers, and future generations. With an infectious enthusiasm for her subject, Jackson reflects on the cultural and historical value of writing in the margins, examines works that have invited passionate annotation, and presents examples of some of the most provocative marginalia. Imaginative, amusing, and poignant, this book will be treasured by--and maybe even annotated by--anyone who cares about reading.