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Die professionelle Beziehung zwischen Fachkraft und Klientel hat im Rahmen der Sozialen Arbeit eine tragende Bedeutung für das Gelingen oder Scheitern der Hilfe. Diese Tatsache wird in der Fachliteratur von allen Seiten betont, Hinweise für die Praxis, für die methodische Gestaltung dieser Beziehung fehlen jedoch weitgehend. Ausgehend von dieser Tatsache entwickelt die Autorin auf der Grundlage soziologischer, psychologischer, pädagogischer und nicht zuletzt beraterischer Konzepte ein theoretisches Modell der professionellen Beziehung, das sie in einem zweiten Schritt auf drei Live-Beratungssitzungen anwendet, indem sie diese filmt, mit den Beteiligten Interviews führt und die Fachkräfte anschließend mit dem Filmmaterial konfrontiert, um deren Deutungen für die Interpretation zu nutzen.
In diesem Buch wird theoretisch und empirisch herausgearbeitet, unter welchen Bedingungen in der Beziehungsgestaltung zwischen SozialarbeiterInnen und KlientInnen gesellschaftliche Verhältnisse eher verfestigt werden. Außerdem wird überprüft, unter welchen Voraussetzungen über die Beziehungsgestaltung in der Sozialen Arbeit auch verändernd auf soziale Praktiken eingewirkt werden kann. Der Fokus wird dabei auf Gerechtigkeit im Sinne befähigender Bedingungen und Prozesse, auf Anerkennung und Subjektwerdung gerichtet. Auf dieser Basis werden Ansprüche an eine anerkennende Beziehungsgestaltung in der Sozialen Arbeit formuliert und deren Bedeutung für die soziale Gerechtigkeit herausgearbeitet.
Woran kann es liegen, dass ein Beratender einen Klienten, der die Sprechstunde betritt, von Anfang an unsympathisch findet? Oder es besteht von Anfang an eine große Zuneigung, obwohl man sich nicht kennt. Weshalb reagieren manche Personen auf eine scheinbar belanglose Frage mit einer heftigen emotionalen Reaktion? Diese Reaktionen können aufgrund einer möglichen Übertragung oder Gegenübertragung entstehen und lassen sich nicht nur im alltäglichen Miteinander beobachten, sondern auch in sozialpädagogischen Beratungsprozessen. Die Übertragung ist ein universelles, zwischenmenschliches Phänomen das innerhalb jeder Interaktion auftreten kann. Der Prozess der Übertragung und Gegenübert...
Welchen Stellenwert haben soziologische Erklärungsansätze für die Soziale Arbeit in Zeiten von Auflösung gesellschaftlicher Bindungen, Verunsicherung, zunehmender Armut und widersprüchlicher Entwicklung gesellschaftlicher Strukturen? Die Autoren stellen unterschiedliche theoretische Zeitdiagnosen von Castells bis Beck und Giddens, von Huntington bis Schirrmacher dar und überprüfen sie auf ihre Bedeutung für die Theoriebildung der Sozialen Arbeit. Dabei liegen die Schwerpunkte auf dem Aspekt der Migration, dem Diskurs um Menschenrechte und deren Stellenwert für eine Theorie der Sozialarbeit. Darüber hinaus ist die Auseinandersetzung mit der analytischen Reichweite der alltagsorienti...
Zu "Lebensweisheit" will Praktische Theologie in kirchlicher Arbeit wie in theologischer Lehre anleiten. Die akademische Lehre hat in ihrer Beschäftigung mit Gottesdienst und Verkündigung, Seelsorge und Spiritualität längst die Weisheit als ihr ureigenes Thema wiederentdeckt: Christiane Burbachs Beschäftigung mit der Weisheit und die weiter anhaltende Debatte um die Lebenskunst in Theologie und Philosophie haben die Autorinnen und Autoren dieses Bandes bewogen, sich Themen der Praktischen Theologie mit dem Paradigma der Weisheit zu nähern. Sie verstehen mit Christiane Burbach Praktische Theologie als eine Wissenschaft und eine Praxis in der "Kraft der Weisheit".Den je eigenen Beiträgen gelingt es, die Weisheit als lebensbegleitendes, als lebenserschließendes und orientierendes Wissen aufzuzeigen. Sie äußern sich zu Verkündigung und Kirche, Seelsorge und Pastoralpsychologie und Spiritualität, Erkenntnis und Erinnerung.Beiträger sind Annette Behnken, Hartmut Burbach, Sonja Domröse, F. Heckmann, T. Kingreen, M. Klessmann, J. von Lüpke, M. Schultz, A. Steinmeier, Susanne Wendorf-von Blumröder, N. Rückert und D. Weber.
Das Thema Frühpädagogik hat Hochkonjunktur. Im Vordergrund der öffentlichen Auseinandersetzung stehen die Bedeutung der frühen Förderung hinsichtlich der Entwicklungschancen von Kindern und die gestiegenen Anforderungen an die Einrichtungen sowie die Ausbildung der dort professionell Tätigen. Es ist ein besonderes Verdienst der Autorin mit dem vorliegenden Buch den Fokus auf die Erzieherinnen und Erzieher und deren Förderung und Professionalisierung zu richten. Ihr gelingt es, das Thema Frühpädagogik zu erden: Statt wie gehabt Forderungen aufzustellen, die oft abgehoben wirken und eher Brüche als Anknüpfungsmöglichkeiten markieren, zeigt die Autorin tragfähige Verbindungslinien ...
Lehrveranstaltungen zu professioneller Kommunikation und Gesprächsführung mit KlientInnen oder SchülerInnen sind zentrale Bestandteile psychosozialer und pädagogischer Studiengänge. Die ihnen zugrunde liegende Trainingsdidaktik ist hingegen immer noch eher erfahrungsbasiert als theoretisch-empirisch fundiert und die Wirkungen von Gesprächstrainings sind empirisch nur unzureichend erforscht und werden zudem sehr kontrovers beurteilt. Das Buch untersucht die Wirkungen einer 'starken' Beschrieben wird die Lehr-Lernumgebung und die Wirkungen der Intervention auf die Untersuchungsgrupp werden rekonstruiert. Mit Hinweisen zur Gestaltung und Optimierung von Kommunikations- und Gesprächstrainings in pädagogischen und psychosozialen Regelstudiengängen werden Lösungen für den Gesprächsalltag vorgestellt.
Anamnese ist ein kaum behandeltes Thema in der Sozialen Arbeit, ganz im Kontrast zur zentralen Bedeutung des Anfangs einer beruflichen Beziehung. Somit ist die Klärung der Anamnese im Verhältnis zu anderen Begriffen und Praktiken notwendig. Hierzu trägt die Autorin doppelt bei: zum einen durch die systematische Aufarbeitung der Konzepte und des Forschungsstands, zum anderen durch ihre subtile Fallstudie im Rahmen der Psychiatrie. Das Ergebnis stellt ein generalisierbares heuristisches Modell von Anamnese dar.