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Fragen des kulturellen Erbes und unseres Umgangs damit sind nicht neutral. Ereignisse wie die Black Lives Matter-Bewegung und der Sturz von Denkmälern und Statuen zeigen, wie stark sich die koloniale Vergangenheit in unsere gebaute Umgebung eingeschrieben hat; zugleich prägt der Kolonialismus weiterhin kulturelles Gedächtnis und Geschichtsschreibung. Das fordert all jene, die sich mit der Geschichte von Architektur beschäftigen, dazu heraus, auch die eigene Positionalität zu reflektieren. Wessen Erbe sind die kolonialen Orte? Welche womöglich verdrängten Erinnerungen sind mit ihnen verknüpft? Wie lassen sich Archive und materielle Evidenz neu bewerten, um die Geschichten marginalisierter Personen und Gruppen sichtbar zu machen? Angesichts des globalen Rufs nach Entkolonialisierung bringt dieser Sammelband Archäologie, Architekturgeschichte und Heritage Studies zusammen, um historische Methoden zu erkunden und die Verflechtung unterschiedlicher Narrative an architektonischen Orten offenzulegen. Ein Beitrag zur aktuellen Debatte um Entkolonialisierung und Erinnerungskultur Eine interdisziplinäre Sicht auf Architektur und kulturelles Erbe Internationale Beiträger: innen
This book explores anthropological and global art collections as a catalyst, a medium, and an expression of relations. Relations—between and among objects and media, people, and material and immaterial contexts—define, configure, and potentially transform collection-related social and professional networks, discourses and practices, and increasingly museums and other collecting institutions themselves. The contributors argue that a focus on the—often contested—making and remaking of relations provides a unique conceptual entrypoint for understanding collections’—and ‘their’ objects’ and media’s—complex histories, contemporary webs of interactions, and potential futures....
From 1884 to 1914, the world's fourth-largest overseas colonial empire was that of the German Kaiserreich. Yet this fact is little known in Germany and the subject remains virtually absent from most school textbooks. While debates are now common in France and Britain over the impact of empire on former colonies and colonizing societies, German imperialism has only more recently become a topic of wider public interest. In 2015, the German government belatedly and half-heartedly conceded that the extermination policies carried out over 1904-8 in the settler colony of German South West Africa (now Namibia) qualify as genocide. But the recent invigoration of debate on Germany's colonial past has...
Viele Museen und Sammlungen stehen wegen ihrer Verwobenheit in koloniale Kontexte in der öffentlichen Kritik. Die Aufarbeitung ihrer eigenen Geschichte und Ausstellungspraxis ist längst überfällig. Drei Berliner Museen haben sich auf den Weg gemacht, sich selbstkritisch ihrer Kolonialität zu stellen: das Brücke-Museum, das Deutsche Technikmuseum und das Stadtmuseum Berlin. Die Beitragenden geben Einblicke in diesen Reflexionsprozess, die Möglichkeiten der Umgestaltung und die daraus folgenden Konsequenzen für die Museumspraxis. Damit liefern sie Impulse für die langfristige und intensive Aufarbeitung des Themas, die anderen Museen als Anregung dienen können.
Dieses Buch ist für alle, die mutig genug sind, sich selbst und das Zeigen von Kunst zu stören. Beatrice Miersch entwirft radikal-relationale Alternativen zu zeitgenössischen Ausstellungspraktiken. Um sich der gesellschaftlichen Verantwortung im Rahmen des Ausstellens von Kunst zu stellen, erprobt sie queer-feministische, kulturwissenschaftliche und selbstreflektierende Methoden in der Praxis und Theorie des Kuratierens. Momente kuratorischer Störung werden zu produktiv-schöpferischen Momenten der Unterbrechung, mit denen sie reflektierte, offene, engagierte und vulnerable Perspektiven auf das Ausstellen eröffnet und tradierte Strukturen durchbricht.
Das Museumserlebnis ergibt sich nicht nur aus dem Konzept einer Ausstellung, auch das Publikum bringt hohe Handlungs- und Gestaltungskompetenzen mit, die bisher kaum beachtet wurden. Mit ihrer umfassenden Untersuchung des Tribal Museums in Bhopal liefert Ina Roß eine erste Studie zur Wirkmächtigkeit von Museumsbesucher*innen. Sie gibt detaillierte Einsichten in eine nicht-westliche Kulturinstitution, die sich als dynamischer sozialer Raum erweist, dessen Nutzung vom Publikum eigeninitiativ und alltagsorientiert mitbestimmt wird. Diese neue Form postkolonialer Museumsproduktion zwischen Institution, Source Community und Publikum bietet Inspiration für Museen weltweit.
Le numéro traite de la mémoire du colonialisme allemand, que la reconnaissance progressive du génocide Herero a placé au centre de l'actualité Outre-Rhin ces dernières années.
Das Goethe-Jahrbuch 2023 versammelt die Vorträge der Konferenz »Goethe international. Seine Rezeption und Wirkung jenseits der deutschen Grenzen«, die im Mai/Juni 2023 zahlreiche Gäste aus der ganzen Welt in Weimar zusammengeführt hat. Es enthält zudem Abhandlungen und Miszellen zu Goethes Leben und Werk. Ein umfangreicher Rezensionsteil zu wichtigen Neuerscheinungen und Berichten über das Wirken der Goethe-Gesellschaft im In- und Ausland ergänzen den Band. Das Goethe-Jahrbuch ist das Publikationsorgan der 1885 in Weimar gegründeten Goethe-Gesellschaft mit derzeit ca. 3.000 Mitgliedern in 55 Ländern der Welt.
Nicht nur in ethnologischen Museen, sondern auch in kulturgeschichtlichen Museen und Kunstmuseen gibt es einen großen Nachholbedarf im Umgang mit dem Kolonialismus und seinen Folgen, insbesondere im Umgang mit rassistischen Sammlungsobjekten. Die Aktivitäten von schwarzen und weißen Aktivist:innen in der Gesellschaft, ein neues Interesse an postkolonialen Forschungsansätzen an den Universitäten sowie das 360°-Programm der Kulturstiftung des Bundes zur Diversifizierung von Programm, Publikum und Personal in Kultureinrichtungen haben bundesweit zu einer erhöhten Sensibilisierung für die Thematik des rassismuskritischen Kuratierens bzw. Ausstellens geführt. Der vorliegende Band versammelt Beiträge zu diesem Themenfeld, die aus einer wissenschaftlichen Tagung am Bremer Focke-Museum hervorgegangen sind.
Die Debatten um den Nachlass von Hildebrand Gurlitt und die Sammlung E. G. Bührle sowie die Kontroverse um koloniales Raubgut haben gezeigt, dass die Restitution von Kunstwerken und Kulturgütern zu den brisantesten Themen der Gegenwart gehört. Geht es um Raubkunst, ist oft die Rede von »problematischen Eigentumsverhältnissen«, »belasteten Kunstwerken«, »schwierigem Erbe« oder auch von »Werten, um die gestritten werden müsse«. Dabei geht es nicht allein um den materiellen Wert von Kunstwerken oder Vorgänge in der Vergangenheit. Vielmehr bestimmen heutige Sichtweisen auf gewaltsame Ereignisse in der Geschichte den Umgang mit Kunst- und Kulturgütern. Welche Folgen hat Kunstraub aus historischer, rechtshistorischer, juristischer und Museumssicht? Wie können Gedächtnisinstitutionen wie Museen ihre Verantwortung. gestalten? Und welche Rolle haben die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung und ihre Nachfahren dabei? Aus unterschiedlichen Perspektiven wird Position zu den aktuellen Fragen bezogen. Fallstudien zeigen exemplarisch auf, wie Verfolgung, Flucht und Raub mit dem Aufbau von Sammlungen und dem Kunsthandel zusammenhängen.