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Dr. theol. Dr. phil. Detlef Schwartz, Pfarrer i. R. und langjähriger nebenamtlicher Universitätsdozent in Deutschland und den USA, beschreibt die Herausforderung, die die lateinamerikanische Befreiungstheologie an uns stellt. Er setzt dabei mit der Kulturtheologie Paul Tillichs an und ordnet sie der pluralistischen Religionspädagogik zu. Hieraus entwickelt er Denkstrukturen, um sowohl in Gemeinde als auch im Religionsunterricht einen theologisch notwendigen Perspektivwechsel zu erlernen.
Kultur und Religion, Gesellschaft und Theologie werden als Einheit begriffen. Aus diesem Zusammenhang entsteht ein zeitspezifischer Moment, vom Autor "Kairoselement" genannt. Damit meint er die Entwicklung von Theologie, die die gesellschaftliche Dynamik in ihr Denken mit einbezieht. Entsprechend diesem Verständnis werden Linien in der Entwicklung von Theologie aufgezeigt, die von der Reformation über die liberale Theologie am Anfang des 20. Jahrhunderts bis hin zum Aufbruch von Philosophie und Theologie in den 1970er Jahren reichen. Dem folgt eine detaillierte Darstellung der Theologie der Befreiung anhand der Entwürfe von Leonardo Boff und Jon Sobrino, zwei der bedeutendsten lateinamerikanischen Theologen. Unter Zuhilfenahme dieser Ansätze des Zusammenspiels von Gesellschaft und Theologie, dem lateinamerikanischen "Kairoselement", werden die neueren Arbeiten von Leonardo Boff vorgestellt. Diese beschäftigen sich mit der Frage der Nachhaltigkeit und dem Umgehen mit dem Begriff "Madre Tierra". Damit wird das aktuelle, heutige Kairoselement deutlich: Schaffen wir es, in Gesellschaft und Theologie unsere Erde zu erhalten und zu bewahren?
Sowohl Ernst Troeltsch als auch Paul Tillich unternahmen den Versuch, im Rahmen des neuzeitlichen Paradigmenwechsels in der Geistes- und Kulturgeschichte eine Religions- und Kulturtheorie in christentumstheoretischer Verantwortung zu entwickeln. In dieser Arbeit wird gezeigt, auf welchen methodologischen Grundentscheidungen die jeweils unterschiedlichen Verhältnisbestimmungen von Religions- und Kulturtheorie beruhen und welche Funktion in den beiden Werken der Theologie und ihrem Gegenstand zukommt bzw. welche Problemstellungen sich durch das induktiv-kulturanalytische bzw. deduktiv-theologische Vorgehen jeweils dabei ergeben. Die Zusammenschau dieser beiden Entwürfe hat das Ziel, einen Beitrag zur Formulierung einer theologisch verantwortbaren Religions- und Kulturtheorie zu leisten. Ihre Aufgabe besteht darin, Kulturphänomene in ihrer Deutungsvielfalt wahrzunehmen ohne den Eigenwert der Religion und die Bedeutung ihrer Inhalte mit deren hermeneutischen Erschließungskraft für das Ganze der Kultur auszublenden.
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