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Selten waren Geschichte und Erinnerung politisch so brisant wie im Polen der 1970er und 1980er Jahre. Historische Streitfragen wie der Hitler-Stalin-Pakt, Katyn, der Warschauer Aufstand und der Holocaust lieferten den Zündstoff, mit dem die demokratische Oppositionsbewegung das staatssozialistische Monopol auf die Vergangenheit herausforderte. Dieses Buch zeigt, wie stark die Revolution der Solidarnosc 1980-1981 von historischen Bezügen durchdrungen war - aber auch, wie auf das geschichtstrunkene, kollektivistische Aufbegehren im Laufe eines Jahrzehnts die individualistische Wende von 1989 folgte. Indem es die Bedeutung des geschichtskulturellen Paradigmenwechsels für den polnischen Weg von der Solidarnosc zum Runden Tisch herausarbeitet, bietet es zugleich eine neue Sicht auf die gesamteuropäischen Umbrüche von 1989.--
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Die Volksrepublik Polen hatte mit ihrer Polizei ein ernstes Problem. Sie galt als außergewöhnlich brutal, und immer wieder kamen Menschen bei Festnahmen und auf den Kommissariaten zu Tode. Der Aufbau einer im Wortsinn schlagkräftigen Bereitschaftspolizei, die größere Unruhen niederhalten sollte, verschärfte das Problem. Der Historiker Joachim von Puttkamer untersucht die Ursachen und Formen solcher polizeilichen Brutalität. Er zeigt die halbherzigen Versuche der polnischen Polizeiführung, die eigenen Beamten zu kontrollieren, ebenso wie die abwehrenden Reaktionen innerhalb des Sicherheitsapparats vor allem in Krisenzeiten. Wie verhalten sich spezifische Gewaltphänomene kommunistisch...