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Bilderbücher regen Kinder auf vielfältige Weise zum Lernen an. Allerdings fehlt es bislang an einer fachübergreifenden Perspektive auf die Arbeit mit Bilderbüchern in didaktischen und unterrichtlichen Zusammenhängen. Die interdisziplinären Beiträge dieses Bandes untersuchen, welches Potential Bilderbücher für die Förderung der kindlichen Lernentwicklung haben. Durch die Verbindung didaktischer Zugänge aus Sprach- und Mathematikdidaktik, Sachunterricht und Sonderpädagogik bietet der Band konkrete praktische Anregungen zum Einsatz von Bilderbüchern im inklusiven und fächerübergreifenden Unterricht an der Grundschule. Er wendet sich an Vertreter:innen unterschiedlicher Fachdidaktiken, Studierende des Grundschullehramts und der Sonderpädagogik sowie Praktiker:innen in Kitas und Grundschulen oder in der Weiterbildung.
Da jedes Kind bereits vor Schuleintritt ein Recht auf sprachliche Bildung hat, sollte diese sensible Phase im Kindergartenalter durch die Unterstützung sprachlicher Fähigkeiten genutzt werden. Der Band verbindet die sprachliche Bildung aller Kinder mit der gezielten Sprachförderung von Kindern mit sprachlichen Schwierigkeiten z. B. aufgrund eines weniger anregenden Umfeldes und von Kindern mit Deutsch als Zweitsprache. Zudem wird Sprachförderung hier sowohl im Kontext weiterer Bildungsaufträge als auch inhaltlicher Themen des Elementarbereichs gestaltet. Sprachförderung wird so nicht als etwas Isoliertes gesehen, vielmehr ist es wichtig, dass sie stets im Kita-Alltag mitgedacht und mit...
Dieser Band erhellt den Zusammenhang von Kinderliteratur, (Vor-)Lesen und dem Erwerb pragmatischer Fähigkeiten im Vorlese- und frühen Selbstlesealter. Ausgangspunkt ist immer die Frage, welchen Einfluss die Beschäftigung mit Kinderliteratur auf den Erwerb pragmatischer Fähigkeiten hat, z.B. auf Humorverständnis oder Erzählvermögen. Untersucht werden die sprachlichen Eigenschaften kinderliterarischer Texte – wozu auch Bilderbücher gehören – und die jeweiligen Eigenschaften spezifischer Aneignungs- und Vermittlungssituationen. Eine weitere Perspektive ist die der Deutschdidaktik: Diese hat ein besonderes Interesse an Unterrichtsinhalten und -settings, mit denen sich sprachliche und literarische Kompetenzen fördern lassen. Der wegweisende Band ist allen zu empfehlen, die sich für Pragmatik, Spracherwerb, Kinderliteratur und Deutschdidaktik interessieren.
25 Jahre nach der Wiedervereinigung ist die literar-ästhetische, theatrale und filmische Erinnerungskultur zum Realsozialismus ebenso vielfältig wie preisverdächtig. In aktuellen Bildungskontexten ist dieses Erinnern jedoch immer weniger mit einem kommunikativen Gedächtnis verbunden, zudem konzentrieren sich die Erinnerungsprozesse meist auf Literatur und Medien aus der Zeit der DDR. Der Band lotet daher aktuelle didaktische Perspektiven einer kulturellen DDR-Erinnerung nach 1990 aus, die sich von stark faktualem Erinnern und narrativen Großdeutungen des offiziellen Gedächtnisses abhebt.
Das Phänomen der Unbestimmtheit literarischer Texte ist Antrieb und zugleich Ergebnis eines jeden Lektüreprozesses. Es spielt im Deutschunterricht oftmals bei handlungs- und produktionsorientierten Unterrichtsverfahren eine wichtige Rolle für Prozesse des literarischen Lernens. In der Literaturtheorie wurde Unbestimmtheit in der Vergangenheit oftmals als "Leerstelle" bezeichnet. Der jüngere Begriff der "Unbestimmtheitserfahrung" hingegen markiert, dass die Wahrnehmung von Unbestimmtheit als Textwirkung auf der Seite des Lesers bzw. Leserin zu verorten ist und von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfallen kann. Damit sind die Irritationen und Ungewissheiten gemeint, mit denen man während des Leseprozesses ständig konfrontiert ist. Dieser Band versammelt verschiedene Beiträge, die das Phänomen der Unbestimmtheit im Wechselspiel von Literatur- und Sprachtheorie, Literaturdidaktik und Unterrichtspraxis sowie aus fächerübergreifender Perspektive analysieren und weiterdenken. Die Autorinnen und Autoren konturieren besonders, welche Folgen sich für die Entwicklung und das Verständnis handlungs- und produktionsorientierter Verfahren (nicht nur im Deutschunterricht) ergeben.
Mündliches Erzählen spielt im Deutschunterricht der Grundschule eine bedeutende Rolle, um Schüler*innen Wege in die Schriftlichkeit zu eröffnen. In der erzähldidaktischen Forschung wird es daher vor allen Dingen in (schrift-)sprachlicher Perspektive untersucht. An diesem Desiderat setzt die qualitativ-rekonstruktive Studie an und untersucht mündliche Erzählprozesse von Grundschüler*innen in multimodaler Perspektive. Im Fokus stehen dabei Pretend-Reading-Prozesse, bei denen die Schüler*innen so tun, als ob sie den Schrifttext eines zuvor gehörten Bilderbuches vorlesen würden - der Schrifttext ist dann abgeklebt. Dazu verbindet die Studie kulturorientierte und linguistische Ansätze der Erzählforschung und schließt neben der para- und nonverbalen Erzählebene auch die bildliche in die Analyse ein. So kann die Studie auf sprachliche, literarische und mediale Lernpotenziale des mündlichen Erzählens beim Pretend Reading im Zusammenhang von Bilderbuchrezeption und -produktion hinweisen und den Blick auf das mündliche Erzählen als multimodale Performanz - und somit über eine (schrift-)sprachliche Perspektive hinaus - öffnen.
Zwischen Kinder- und Jugendliteratur- und -medienforschung und anderen Fachdisziplinen bestehen zahlreiche Schnittstellen. Von diesen ausgehend werden in dem Band unterschiedliche Perspektiven und Theorieansätze diskutiert und deren Potenzial für eine literatur- und kulturwissenschaftlich ausgerichtete Kinder- und Jugendliteratur- und -medienforschung beleuchtet. Die 17 Beiträge stellen grundlegende, theoriegeleitete und methodenreflektierte analytische Zugänge zu verschiedenen Untersuchungsgegenständen und Fragestellungen vor. Dabei geht es zum einen darum, den Standort von Kinder- und Jugendliteratur bzw. -medien als Handlungs- und Symbolsystem im kulturellen Archiv auszuloten. Zum anderen werden Ziele gegenwärtiger Forschung diskutiert sowie Aufgaben und Perspektiven zukünftiger Forschungen zur Kinder- und Jugendliteratur entwickelt.
Das Besondere an Frank Maria Reifenbergs Werken ist deren thematische und formale Vielfalt. Egal, ob Bilderbuch, anspruchsvoller historischer Roman oder dystopische Gesellschaftskritik – seine Bücher eint ihr hohes zeitdiagnostisches Potenzial. In spannenden und unterhaltsamen Geschichten greifen die Texte mit großer Sensibilität Themen wie geschlechtsbezogene Diversität, Diskriminierung, Rassismus oder die Gefahren und Perspektiven durch Künstliche Intelligenz auf. Dieser Sammelband bietet zum ersten Mal eine umfassende und systematische Analyse der Werke Reifenbergs. Im Mittelpunkt stehen dabei narratologische Besonderheiten und serielle Strukturen, historisches Erzählen, Diversität und Problemorientierung sowie die literarische Sozialisation mit Reifenbergs Werken. Besonderes Augenmerk legen die Autor*innen auf die didaktische Aufbereitung der Bücher Reifenbergs für das literarische Lernen in unterschiedlichen Klassenstufen.
Gängige Sprachförderkonzepte, die derzeit in Kindertagesstätten zum Einsatz kommen, konzentrieren sich primär auf die Förderung von Syntax und Wortschatz und sind häufig dialogisch ausgerichtet. Um bereits vorhandenes implizites Textwissen aktivierend herauszufordern, bietet es sich an, Kinder zu monologischen Textproduktionen anzuregen. Diesen Ansatz wählt diese Studie, in der Vorschulkinder aufgefordert wurden, ein ihnen bekanntes Bilderbuch "vorzulesen". Die Datenerhebung zu diesem als Pretend Reading bekannten Verfahren erfolgte in vier Durchgängen und in jeweils an das gezeigte Sprachhandeln der Kinder angepassten und modifizierten Settings. Die Auswertungsergebnisse verweisen eindrücklich auf das vielversprechende Potenzial des Pretend Reading zur Sprachförderung. Die Funktion der Musterhaftigkeit für eigene Textproduktion wird dabei besonders betont.