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The Sociology of Knowledge Approach to Discourse (SKAD) has reoriented research into social forms, structuration and processes of meaning construction and reality formation; doing so by linking social constructivist and pragmatist approaches with post-structuralist thinking in order to study discourses and create epistemological space for analysing processes of world-making in culturally diverse environments. SKAD is anchored in interpretive traditions of inquiry and allows for broadening – and possibly overcoming – of the epistemological biases and restrictions still common in theories and approaches of Western- and Northern-centric social sciences. An innovative volume, this book is ex...
The beginning of the 21st century is characterized by fundamental societal changes: in addition to changing demographics and the globalization of economic flows, the transformation of an industrial-Fordistic society to a non-industrial service society is significant. For more than twenty years, these large-scale trends and their inherent chances and risks have been the topic of vivid discussions in all the social sciences. Keywords are ‘risk-society’, ‘post-industrial society’, ‘knowledge-society’ and ‘information-society’. The implications of these developments are also reflected in the challenge to the traditional, hegemonic and rational understanding of subjectivity. Again...
Fat Studies beschäftigen sich mit hohem Körpergewicht, ohne es auf die Wahrnehmung als Gesundheitsgefahr zu reduzieren. Sie fokussieren auf den gesellschaftlichen Umgang mit ›Übergewicht‹ als Ordnungs- und Herrschaftskategorie und analysieren, wie dicke Körper normiert und pathologisiert werden. International bereits weit entwickelt, sind die Fat Studies im deutschsprachigen Raum noch kaum bekannt. Die multidisziplinären und internationalen Beiträger*innen des Glossars präsentieren erstmals eine breite Palette zentraler Begriffe dieser jungen Disziplin: von A wie Aktivismus über I wie Intersektionalität bis Z wie Zucker.
Elternschaft befindet sich im Wandel. Während der öffentlich-politische Diskurs einhellig den „aktiven Vater“ wünscht und Väter zunehmend Elternarbeit übernehmen, zeigen sich doch weiterhin geschlechtsspezifische Ungleichheiten. Die AutorInnen beschäftigen sich mit den normativen und praktischen Entwicklungen der Elternschaftskultur. Im Mittelpunkt stehen dabei die Geschlechterarrangements zwischen Müttern und Vätern, insbesondere in der Übergangspassage von Schwangerschaft, Geburt und früher Elternschaft.
Während Mutterschaft in der Öffentlichkeit intensiv diskutiert und im Alltag praktiziert wird, wird sie in der Wissenschaft tendenziell vernachlässigt. Angesichts dieser Tatsache reflektiert der Band Mutterschaften in ihrer kontextuellen Gewordenheit unter Berücksichtigung von politischen, sozio-kulturellen und historischen Dimensionen. Damit leistet der Band einen Beitrag, um die Mutterschaftenforschung in den Sozial- und Kulturwissenschaften empirisch und theoretisch voranzutreiben. Die (un-)gleichen Positionen von Müttern werden in Diskursen und Praxen sichtbar gemacht. Fokussiert werden verschiedene Felder, u.a. Reproduktionsmedizin („Social Freezing“), Sexarbeit, Regierungsprogramme und die Drogen-, Still- und Trennungsberatung.
Eva Tolasch widmet sich in ihrer diskursanalytisch-qualitativen Untersuchung zur normativen Verhandlung von Mutterschaft der Frage: Was und wer ist eine gute Mutter in Kindstötungsakten. Sie analysiert – ausgehend von einer Krisenerzählung über kindstötende Mütter – fünf zeitgenössische Aktenfälle zu Müttern und Vätern, die der versuchten oder tatsächlichen Tötung des eigenen Kindes beschuldigt sind. Die Ergebnisse zeigen, durch welche normativen Muster sich Frauen in den untersuchten Akten als gute Mütter qualifizieren. Die Studie leistet einen Beitrag für die soziologische Geschlechter-, Elternschafts- und Careforschung sowie für die kriminologische Soziologie und Soziologie sozialer Probleme. Darüber hinaus liefert die Autorin Impulse für qualitative Verfahren der Sozialforschung, indem sie einen Weg eröffnet, um Aktenanalyse mit der wissenssoziologischen Diskursanalyse zu verknüpfen.
Wenn ein Kind auf die Welt kommt, wird kaum eine Frage so hitzig diskutiert, wie die nach seiner Ernährung. So etablierte sich in Westeuropa im Verlauf des 20. Jahrhunderts das Stillen zwar als Norm, jedoch orientierten sich die Ernährungspraktiken nicht immer daran – im frühen 20. Jahrhundert, aber auch in 1950er bis 1960er Jahren hatte Flaschennahrung Konjunktur. Die vorliegende Studie liefert erstmalig einen Überblick über die Geschichte der Flaschennahrung für Säuglinge von ihrer Erfindung um 1865 bis zum Werbeverbot von 1981. Sie zeigt, wie Ernährungswissen entstand, wie dieses Wissen an die breite Öffentlichkeit kommuniziert wurde und schließlich, wie Menschen dieses Wissen...
Tina Denninger beschäftigt sich aus soziologischer Perspektive mit normativen Anforderungen an den alternden Körper. In diesem Zusammenhang spielen Fragen von Schönheit und Hässlichkeit, Unsichtbarkeit und Sichtbarkeit sowie Anerkennung und Missachtung eine große Rolle. Grundlage für die empirische Untersuchung sind qualitative Interviews mit Männern und Frauen zwischen 50 und 85 Jahren, die mithilfe des Blicks als analytischem Instrument ausgewertet werden. Am Ende steht in jedem Fall die Erkenntnis, dass Schönheit bis ins hohe Alter eine große Rolle spielt. Die Befragten orientieren sich weiterhin stark an hegemonialen Schönheitsidealen von Schlankheit und Jugendlichkeit, wobei sie auch Strategien der Umdeutung ihrer alternden Körper finden: Dennoch sind die Aussagen von einer starken Abwertung des alternden Körpers geprägt.
Wie sieht der Alltag von Alleinerziehenden aus? Mit welchen Hindernissen werden sie konfrontiert und wie gehen sie damit um? Anhand von Interviews mit Alleinerziehenden in München zeigt dieses Buch auf, wie aufgrund struktureller Rahmenbedingungen erschwerte Lebenssituationen individuell verhandelt werden. Deutlich werden dabei sowohl Schwierigkeiten als auch Selbstermächtigungsprozesse Einzelner. Nicht zuletzt veranschaulicht die Autorin den Druck, den alleinerziehende Elternteile auf emotionaler, finanzieller und zeitlicher Ebene erfahren: Sie werden damit konfrontiert, nicht genügend Zeit für Care und Erwerb zu haben und darüber hinaus von ihrem Erwerb häufig nicht leben zu können.
Der Band verhandelt zentrale Fragestellungen der Frauen- und Geschlechterforschung zur Herstellung und Wiederherstellung von Geschlecht und gesellschaftlichen Geschlechterverhältnissen. Einem breiten Verständnis von Reproduktion folgend, werden im Rahmen der fünf Cluster „Biographien“, „Care“, „Menschen und Maschinen“, „Räume“ und „Wissen und Institutionen“ verschiedene Aspekte dieser (Wieder-)Herstellung gesellschaftlicher Geschlechterverhältnisse in ihrer Umkämpftheit und Widersprüchlichkeit betrachtet – jeweils aus interdisziplinärer Perspektive.