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Erich Wolfgang Korngold musste beim Besuch seiner alten Heimat Europa nach dem Zweiten Weltkrieg feststellen: Er war vergessen. Seine Popularität in den USA und seine Filmmusik-Oscars zählten hierzulande nicht. Mittlerweile jedoch hat der Komponist sein verdientes weltweites Revival erfahren. Das Wiener Wunderkind wurde 1897 in eine untergehende Welt hineingeboren. Beeinflusst von seinem Vater, dem mächtigen konservativen Musikkritiker Julius Korngold, ist Erich Wolfgang Korngold noch in der Musiktradition des 19. Jahrhunderts großgeworden. Früh umfasste sein Repertoire als Komponist Lieder, Instrumentalwerke und Opernwerke wie die umjubelte "Tote Stadt". Ab den 1920ern schlug er abseit...
Der Opernsänger Richard Tauber (1891-1948) teilte die Bühne mit zahlreichen Opernstars, Operettensoubretten und singenden Schauspielerinnen. Manche sind heute noch bekannt, andere fast vergessen. Dieses Buch stellt eine Auswahl dieser Sängerinnen zwischen Bühne und Kino, Erfolg und Vertreibung, Anpassung und Emigration dar. Es sind oft berührende Schicksale großer Künstlerinnen, die dieses Buch prägen. Es waren Sängerinnen und Darstellerinnen, die mit dem Jahrhunderttenor Richard Tauber gemeinsam auf der Bühne standen, aber oft in Vergessenheit geraten sind. "Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze", der "Mimin" mitunter noch weniger – eine alte Tatsache, die durch die Aufnahmetechnik im 20. Jahrhundert etwas relativiert wurde. Es geht nicht um Vollständigkeit, sondern um eine repräsentative Auswahl, nicht nur um legendär gewordene "große Stimmen" wie Elisabeth Schwarzkopf, sondern auch um wunderbare singende Schauspielerinnen wie Käthe Dorsch. Sie alle lebten zwischen Verklärung und Vertreibung, zwischen Anpassung und Verfolgung. So wird dieses Buch auch zum Spiegel einer bis heute nachwirkenden Zeit.
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Das Angebot der musikalischen Bühne im 19. Jahrhundert erstaunt und überwältigt zugleich: So unterschiedliche Gattungen wie Grand opéra und Opéra comique,Spieloper wie Bühnenweihfestspiel, dazu russisches musikalisches Volksdrama und französisches Drame lyrique, deutsche Romantik und italienischer Verismo finden in diesem Zeitraum ihren geistigen Ort und emotionalen Sitz. Dahinter stehen Komponisten wie Ludwig van Beethoven, Carl Maria von Weber, Gioachino Rossini, Jacques Offenbach, Georges Bizet, Ruggero Leoncavallo, Giuseppe Verdi oder Richard Wagner sowie weit- und weltbekannte Werke wie Fidelio und Freischütz, Barbier von Sevilla und Hoffmanns Erzählungen, Carmen und La Traviata, Pagliacci und Parsifal. Dieser Band vereint Essays und Studien Oswald Panagls zu Komponisten und Werken des 19. Jahrhunderts mit Untersuchungen zu übergreifenden Themen wie der Dialektik von Gut und Böse, dem Kerker als dramatischem Ort, dem Topos des edlen Räubers oder Sevilla als heimlicher Opern-Metropole.
Personalities: music scholars. Personalities: composers. National studies. Encyclopedias. Periodicals. Historiography & its directions
Den wechselvollen Jahrzehnten von der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg bis zum Beginn der 1950er Jahre widmet sich der vorliegende Band 2 zur Geschichte der Universität Mozarteum Salzburg. Nachgezeichnet wird der Weg jener heute international renommierten Kunstuniversität von der Verstaatlichung des Konservatoriums 1922 über die Erhebung zur Hochschule 1939 beziehungsweise Reichshochschule 1941 bis zur Akademiewerdung 1953. Welche Rolle die massiven politischen Umbrüche in der Entwicklungsgeschichte des Mozarteums spielten, wie intensiv die Ausbildungsstätte in den Dienst der nationalsozialistischen Kulturpolitik genommen wurde, welche Bedeutung strukturellen, personellen und inhaltlichen Kontinuitäten und Brüchen zukam, diese und viele weitere Fragen werden in thematischen Längsschnitten und ausführlichen Direktorenporträts perspektivenreich beleuchtet.
Aus der ersten Schaffensdekade von Richard Strauss (1864–1949) ist ein umfangreiches Quellenkorpus überliefert. Die Erschließung der über einhundert Kompositionen und Fragmente gewährt auf philologischer, werkanalytischer und kontextueller Ebene erstmals umfassende Einsichten in die frühe musikalische Entwicklung eines der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. In philologischer Hinsicht wird in diesem Band die Herausbildung von Strauss’ mehrstufigem Kompositionsprozess nachvollzogen. Er bietet zudem eine wissenschaftlich gesicherte Chronologie der frühen Werke. Die Untersuchung der kompositorischen Einflüsse von Richards Vater Franz und Richards Lehrer Friedrich Wilhelm Meyer sowie die Analyse von Strauss’ zielstrebiger und geradezu systematischer Erschließung der repräsentativen musikalischen Gattungen runden den Band ab. Zahlreiche neue Quellenfunde ermöglichen darüber hinaus bislang unbekannte Einblicke in Strauss’ frühe musikalische Sozialisation. Die Studie wurde mit dem Promotionspreis der Universität Greifswald ausgezeichnet.
Der Almanach ist als Fortführung des seit 1881 herausgegebenen Jahresberichts ein Nachschlagewerk in allen Belangen der Universität Mozarteum Salzburg und bietet eine Leistungsschau des jeweils vergangenen Studienjahrs. Der Sammelband dokumentiert die vielfältigen Aktivitäten der Kunstuniversität. Er beinhaltet neben Daten und Fakten Beiträge zu Entwicklung und Organisation der Universität, einen umfangreichen Veranstaltungs- und Publikationsrückblick, Berichte über Aktivitäten einzelner Bereiche sowie Interviews und eine beeindruckende Aufstellung aller Errungenschaften rund um das Mozarteum.
Von Netzen, Systemen oder Räderwerken spricht der österreichische Komponist Friedrich Cerha (1926–2023) oft, wenn er seine Musik beschreibt. Hinter den Sprachbildern verbirgt sich eine ausgiebige Beschäftigung mit der Kybernetik, einer kurz nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Universalwissenschaft, die auch in der Kunst großflächig Spuren hinterließ. Viele Zeitgenossen sahen in ihr vor allem eine technologische Verheißung, nicht so Cerha: Er spürte den übergeordneten, von der Kybernetik aufgeworfenen Problemen nach: Was hält ein System am Leben? Wie geht es mit Krisen um? Und welchen Veränderungen muss es sich stellen? Die vorliegende Moqnografie geht diesen Fragen nach und vergleicht die diversen, in Klang gesetzten Antwortversuche des Komponisten im Spiegel seiner Entwicklung. Dabei wird zugleich ein reicher Teil der Musikgeschichte nach 1945 beleuchtet. Das ermöglicht neue Perspektiven auf ein Werk, das sich selbst keinem alleinigem System unterwirft.
Kurt Schwertsik (*1935) zählt zu den Pionieren der Neuen Musik in Österreich. Seit den 1950er Jahren entwickelte er als Komponist eine Tonsprache, die in eigenständiger Weise auf die verschiedenen Strömungen der musikalischen Avantgarde antwortet. Begegnungen mit internationalen Größen wie John Cage, Karlheinz Stockhausen und Mauricio Kagel prägten Schwertsiks Perspektive auf das, was im Rückblick unter dem Stichwort der "Moderne" subsumiert wurde. Die "Moderne im Wandel" steht als Sinnbild für Schwertsiks eigene Metamorphose, die sein Werk vielschichtig und zugleich authentisch macht. Die Beiträge dieses Bandes gehen auf ein Symposium zurück, welches anlässlich des 85. Geburtstags von Kurt Schwertsik am Archiv der Zeitgenossen in Krems stattfand, wo sich auch der Vorlass des Komponisten befindet. Ein detailliertes Werkverzeichnis zeigt im Anhang die Vielfalt seines künstlerischen Schaffens. Mit Beiträgen von Lucia Agaibi, Peter Davison, Martin Eybl, Matthias Henke, Marco Hoffmann, Gottfried Franz Kasparek, Susanne Schedtler, Christian Scheib, Claus-Christian Schuster, Julian Schutting und Gundula Wilscher.