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„Die Nachrichten müssen verständlicher werden. Aber wie?“ Die Regeln für das Schreiben und Sprechen von Radionachrichten sind bisher nur unzulänglich beschrieben worden. Seit 2008 gibt es jedoch ein bisher einzigartiges interdisziplinäres Projekt zur Hörverständlichkeit von Radionachrichten. Beteiligt sind Sprechwissenschaftler der Universitäten Halle und Saarbrücken sowie Nachrichtenredakteure öffentlichrechtlicher Hörfunksender. Sie untersuchen gemeinsam den Zusammenhang von redaktionellen, sprachlichen und sprecherischen Faktoren bei der Nachrichtenproduktion und -rezeption, insbesondere die interdependente Wirkung von Text- und Prosodiestruktur auf die Behaltensleistung von Nachrichtenhörern. Der vorliegende Band präsentiert sowohl Grundlagen als auch Ergebnisse der Hörverständlichkeitsforschung sowie Beiträge zur Nachrichtenforschung und zur Medienästhetik.
Die Konstruktionsgrammatik ist in den meisten Ausprägungen ein gebrauchsbasiertes Grammatikmodell. Bestandteil des mündlichen Sprachgebrauchs sind immer auch prosodische Gestaltungsmittel. Der Bereich der Prosodie wird in konstruktionsgrammatischen Untersuchungen aber bisher eher stiefmütterlich behandelt. An dieser Forschungslücke setzt der vorliegende Sammelband an: Es wird die Frage gestellt, ob – und wenn ja, inwieweit – prosodische Charakteristika als mehr oder weniger stabile Merkmale sprachlicher Konstruktionen aufgefasst werden können. Die Beiträge des Sammelbandes vereint das Interesse, Möglichkeiten einer konstruktionsgrammatischen Modellierung von Ergebnissen linguistischer Untersuchungen auszuloten, die nur oder auch auf die Ebene der Prosodie abzielen.
Die hier versammelten sprechwissenschaftlich-phonetischen Beiträge zur interkulturellen Kommunikation befassen sich mit Form, Funktion und Wirkung paraverbaler Zeichen in der Kommunikation sowie mit den vielfältigen Störungen, die im Kontakt russischer Deutschlernender mit deutschen Muttersprachlern auftreten und Anlass geben, die Praktikabilität des Fremdsprachenunterrichts Deutsch zu überprüfen. Es wurde untersucht, wie verschieden konnotierte fremdsprachige Äußerungen rezipiert werden und wie den Folgen unterschiedlicher Produktions- und Rezeptionsgewohnheiten präventiv begegnet werden kann. Die Arbeiten sind in Kooperation zwischen phonetisch-linguistischen bzw. phonetisch-sprechwissenschaftlichen Universitätseinrichtungen in Moskau, Woronesh, Halle und Leipzig entstanden.
Gesprächseffizienz ist gerade im Bereich der Wirtschaft aktueller denn je – Stichwort Kommunikationsoptimierung. Aber was ist Gesprächseffizienz und wovon wird sie beeinflusst? Josefine Méndez erklärt in diesem Buch, was Gesprächsqualität und Gesprächskompetenz ausmacht und wo die Unterschiede zwischen Sprachökonomie und kommunikativer Effizienz liegen. Sie stellt sprechwissenschaftliche, sprachwissenschaftliche und wirtschaftliche Perspektiven des Themas Gesprächseffizienz vor und diskutiert die verschiedenen Ansätze kritisch. Im Ergebnis präsentiert sie eine Definition des Begriffs Gesprächseffizienz sowie einen dreiteiligen Kriterienkatalog, der die verschiedenen Einflussfaktoren auf die Gesprächseffizienz abbildet.
Denken und Reden – Rhetorik im Fächer-Dialog spiegelt die interdisziplinären und vielfältigen Facetten der Rhetorik. Neben Einblicken in die politische Rhetorik, Wirtschaftsrhetorik und Medienrhetorik diskutieren die Autorinnen und Autoren philologische, ästhetische und philosophische Fragestellungen. Im Mittelpunkt stehen dabei die verschiedenen Tätigkeitsfelder und Interessensgebiete der Sprechwissenschaft und benachbarter Disziplinen von der Antike bis zur Gegenwart. Entstanden ist dieser Band im Krisenjahr 2020, einem Jahr, welches viele Diskurse ausgelöst hat. Die aus den Krisen resultierenden Konflikte haben wieder gezeigt, wie wichtig für ihre Bewältigung und Lösung eben jene rhetorischen Kompetenzen sind, die hier in einigen Texten explizit angesprochen, in anderen gestreift werden. Der Band ist Prof. Dr. Norbert Gutenberg zum 70. Geburtstag gewidmet.
Zentrales Thema des Sammelbandes ist der Begriff der Verfestigung bzw. der formalen Stabilität im Deutschen und im Sprachvergleich, der die Aktualität der neueren lexikographischen und phraseologischen Forschung besonders prägt. Die hier versammelten 23 Beiträge reihen sich thematisch in diese Aktualität ein und behandeln diskursive Aspekte der Verfestigungs- bzw. Stabilitätsproblematik im Diskurs. Arbeiten und Forschungsergebnisse ausgewiesener internationaler Experten werden hier zusammengeführt, die sich der Schnittstelle zwischen Pragmatik und Morphologie/Syntax widmen und vor allem das Deutsche oder den Sprachvergleich betreffende Fragestellungen im Zusammenhang mit Grammatikalisierungs-, Lexikalisierungs- und/oder Phraseologisierungsphänomenen diskutieren. Hiermit verbunden wird u.a. der Frage nachgegangen, wie verfestigte Strukturen zu Argumentationszwecken im Diskurs eingesetzt werden. Der vier thematische Bereiche umfassende Band zeigt damit, wie facettenreich der Verfestigungsbegriff im Diskurs sein kann und bietet zugleich Impulse für die künftige Forschung in diesem Bereich.
Die mündliche Kommunikation ist im Deutschunterricht zentral. Mit den Bildungsstandards für den Kompetenzbereich „Sprechen und Zuhören“ hat die Kultusministerkonferenz festgelegt, was Schülerinnen und Schüler im Bereich „Mündliche Kommunikation“ können sollen. Sie stellt zugleich klare Anforderungen an die Eigenkompetenzen von Lehrkräften. Wie es in der Praxis um die stimmliche Leistungsfähigkeit, die rederhetorischen Kompetenzen und die Fähigkeit zum Textgestalten bei Nachwuchslehrkräften bestellt ist, zeigt Christian Gegner. Aufschlussreich sind insbesondere seine Erkenntnisse zur Genese dieser Kompetenzen im Verlauf des Studiums sowie zu den Auswirkungen der stimmlichen Leistungsfähigkeit auf die rederhetorischen und sprechkünstlerischen Fähigkeiten der Studierenden.
Welche Sprech- und Hörwelten erleben und gestalten wir heute in den verschiedenen Medien? Welche Bildungsmacht kommt den Medien zu? Wie kann man Medienkompetenz verbessern? Welche Anforderungen werden dabei an SprechwissenschaftlerInnen und SprecherzieherInnen gestellt? Die Beiträge dieses Bandes beleuchten wichtige Aspekte der Medien für Sprechwissenschaft/-erziehung und diskutieren aktuelle Forschungsergebnisse und Praxiskonzepte aus literatur-, medien-, kulturwissenschaftlicher, linguistischer und sprecherzieherischer Perspektive. Mit Beiträgen von: Heiner Apel, Janina Behrens, Frank Enders, Constanze Fiebach, Resi Heitwerth, Kerstin Hillegeist, Michaela Hornbostel, Meike Isenber, Iris Kuchta, Oliver Leibrecht, Sandra Marx, Verena Meis, Augustin Ulrich Nebert, Marita Pabst-Weinschenk, Christoph Schäfer, Klaus Schenk, Hanna Seinsche, Wolfgang Spang, Rainer Stollmann, Roland Wagner, Linus Wörffel, Turap Yilmaz.
Die Entwicklung mündlicher Sprachnormen vor dem Erscheinen von Theodor Siebs’ Regelwerk „Deutsche Bühnenaussprache“ (1898) ist bisher kaum systematisch untersucht worden. Ulrich Thilo Hoffmann bietet erstmals einen umfassenden Überblick zu anerkannten und umstrittenen Aussprachenormen im 19. Jahrhundert. Seine Analyse zur bühnenadäquaten Aussprache von Vokalen und Diphthongen in der historischen Fachliteratur umfasst neben Konrad Duden, Jacob und Wilhelm Grimm, Julius Hey und Wilhelm Viëtor auch zahlreiche weniger bekannte Autoren. Hoffmann leistet damit einen sprechwissenschaftlichen Beitrag innerhalb der Auseinandersetzung mit der Entwicklung der deutschen Standardsprache. Zugleich ist sein Buch ein Forschungsimpuls für die Musikwissenschaft, konkret zur Auseinandersetzung mit der Gesangsaussprache in der historisch informierten Aufführungspraxis. Die Studienergebnisse werden bereits in den Projekten Wagner-Lesarten und The Wagner Cycles genutzt, die unter Leitung von Kent Nagano die historisch informierte Aufführung von Richard Wagners Ring des Nibelungen verfolgen.
Radionachrichten sollen informieren. Sie dienen aber auch der Höreransprache und der Hörerbindung. Erreicht wird dies durch die feste Einbindung in Radioprogramme sowie durch eine der Zielgruppe entsprechende Formatierung der Nachrichtentexte. Radiosender nutzen dafür individuelle Gestaltungsformen, zum Beispiel einen Sprechstil, der sich an den Erwartungen der Hörer orientiert. Genau solche zielgruppenadäquaten Sprechstile hat Anna Schwenke untersucht. Sie zeigt, was diese Zielgruppenspezifik ausmacht und wie sie sich mit den allgemeinen journalistischen Standards zum hörverständlichen Schreiben und Sprechen von Radionachrichten verbinden lässt. Im Ergebnis definiert sie den Nachrichtensprechstil als radiospezifisches rhetorisches Phänomen und klassifiziert vier Substile des typischen Nachrichtenstils.