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Doing psychiatry engages with the history of European psychiatry in the second half of the twentieth century through a close and fresh look at the practices that contributed to reshape the mental health field. Case studies from across Europe allow readers to appreciate how new ‘ways of doing’ contributed to transform the field, beyond the watchwords of deinstitutionalisation, the prescription of neuroleptics, centrality of patients and overcoming of asylum-era habits. Through a variety of sources and often adopting a small-scale perspective, the chapters take a close look at the way new practices emerged and at how they installed themselves, eventually facing resistance, injecting new purposes and contributing to enlarging psychiatry’s fields of expertise, therefore blurring its once-more-defined boundaries.
Psychiatrie in der DDR wird bis heute widersprüchlich wahrgenommen: Während viele Patientinnen und Patienten ihre Behandlung als wenig individualisiert wahrnahmen, engagierten sich viele professionell Agierende im Klinikalltag, der häufig von einer desolaten materiellen Lage geprägt war, bis an ihre Grenzen. Verschiedene Beiträge dokumentieren dieses Spannungsfeld und ziehen einen breiten thematischen und zeitlichen Bogen. Eingebettet in grundlegende Entwicklungen des Gesundheitswesens der DDR werden diagnostische und therapeutische Ansätze und Entwicklungen einschließlich medikamentöser Therapien und der Psychotherapie betrachtet. Der differenzierte Einblick in den mikrohistorischen Sozialraum Psychiatrie zeigt, welche enormen Unterschiede in einzelnen Einrichtungen vorhanden waren und in welchem Ausmaß die Qualität der medizinischen und therapeutischen Versorgung von engagierten Akteuren vor Ort abhängig war.
Die Frage nach der staatlichen Verantwortung für das Gesundheitswesen wird angesichts der Privatisierung vieler Krankenhäuser und Medizinischer Versorgungszentren in der Bundesrepublik Deutschland bis heute intensiv diskutiert. Dabei spielen auch Vergleiche mit dem staatlichen Gesundheitswesen der DDR eine Rolle, etwa wenn es um die Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung geht, die in den Polikliniken der DDR verwirklicht war. Mit ihrem aktuellen Jahrbuch greift die Deutsche Gesellschaft für Krankenhausgeschichte dieses Thema der zeithistorischen Forschung auf und untersucht die Entwicklung von Krankenhäusern im real existierenden Sozialismus. Die einzelnen Beiträge diskutieren die Fragen, welchen Stellenwert Krankenhäuser im Gesundheitswesen besaßen, wie es um ihre Ausstattung bestellt war, und wo die Schnittstellen zu den Polikliniken lagen. Häufig wird übersehen, dass sich auch in der DDR nicht alle Kliniken in staatlicher Trägerschaft befanden, sondern dass hier, im Gegensatz zu anderen sozialistischen Staaten, die Tradition konfessioneller Krankenhäuser in vielen Städten fortlebte.
Welche Anforderungen stellten Militär, Medizin, Politik und Gesellschaft an die nervliche Belastbarkeit von Offizieren im Krieg in Deutschland zwischen 1890 und 1939? Wie gingen sie mit psychisch erkrankten Offizieren um? Wie nahmen die Betroffenen selbst ihre Erkrankungen wahr? Und welche Auswirkungen hatten diese auf ihr Selbstbild und ihre Lebensläufe? Gundula Gahlen untersucht diese Fragen vom Kaiserreich über die Weimarer Republik bis zur NS-Zeit. Ihre Studie füllt eine Lücke, da sich die bisherige Forschung zu kriegsbedingten psychischen Erkrankungen vor allem mit Mannschaftssoldaten beschäftigte, obwohl das Offizierskorps zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland eine herausgehobene Herrschafts- und Werteelite war und zeitgenössische Leitvorstellungen von Willensstärke und Männlichkeit verkörperte. https://creativecommons.org/licenses/by/4.0
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A multidisciplinary account of the reforms in psychiatry and mental health in Britain during 1960-2010 and their relation to society.