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Mit über 400 Filmtheatern war das von Industrie und Arbeiterschaft geprägte Ruhrgebiet Ende der fünfziger Jahre eine überaus kinoreiche Region. Das Buch dokumentiert unter Heranziehung neu erschlossenen Quellenmaterials umfassend den damaligen Kinobaubestand. Technische und baukünstlerische Innovationen wandelten den Kinosaal zum modernen "Illusionsraum". Die wenigen noch erhaltenen Bauten sind heute nicht nur wichtige Stätten aktueller Filmkultur, sondern auch beredte Denkmale einer ehemals reichen und vielfältigen Kinolandschaft.
Die Kommission Kulturanalyse des Ländlichen der Deutschen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft traf sich vom 22. bis 24. September 2022 im Museumsdorf Cloppenburg - Niedersächsisches Freilichtmuseum. Endlich, und ausdrücklich konnte die Tagung zum Thema 'Schneller als 5G?! - Kommunikation auf dem Land' zu jener Zeit wieder in Präsenz stattfinden. Die Teilnehmenden widmeten sich unter anderem den wissenschaftlichen Fragen: Wie war es um die ländliche Kommunikationskultur in historischen Zeiten bestellt, wie wird dörfliches Leben in der Literatur stereotypisiert, und wie setzten sich heutige Akteur:innen für moderne Formen des kommunikativen Miteinanders ein? Sieben Vorträge der Tagung finden sich nun in diesem Heft.
Als einer unter wenigen jüdischen Architekten gestaltete Hermann Zvi Guttmann (1917–1977) die Etablierung jüdischen Lebens in Nachkriegsdeutschland entscheidend mit. Sein Werk umfasst Synagogen, Gemeindezentren, Altenheime, Jugendräume, Mikwaot, Denkmale sowie Wohn- und Geschäftshäuser. Es macht deutlich, wie vielfältig die Bauaufgaben waren, denen sich die neugegründeten Gemeinden in den ersten Jahrzehnten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs widmen mussten. Dabei waren die neuen Synagogen und Gemeindezentren klein, unscheinbar und außerhalb der Stadtzentren zu finden. Sie zeugen somit von den Anfängen jüdischer Gemeinden in Westdeutschland nach der Shoah und den begrenzten Räu...
In den letzten Jahren gehören Begriffe wie Mapping und Atlas zum Wörterbuch der Kunst- und Kulturwissenschaften. In den vielen Debatten über die Globalisierung, über Migrationsprozesse und über den Klimawandel zeigen sich zugleich Auseinandersetzungen mit Räumen und Raumbewegungen. Noch nie gab es so viele Landkarten und kartografische Übersichten, die diese Debatten begleiten. Gleichzeitig erscheinen diese Themen in den Künsten. Und auch hier zeigt sich, dass der Begriff Mapping die vielen Erscheinungsformen der Raumerkundung in Kunst, Wissenschaft und Alltag nicht abdecken kann, weil er sich nur auf den Umgang mit Karten beschränkt. Es ist also wichtig, die Begriffe genau zu besti...
Der Kampf um politische Freiheit prägt seit der Antike die Geschichte der westlichen Welt und ihre politische Kultur. Das Buch beschäftigt sich mit der bislang wenig beachteten Visualisierung der Freiheitsidee, die über Landesgrenzen und Zeitepochen hinweg eine einheitliche symbolische Form aufwies: die Personifizierung der Freiheit mit einer Freiheitsmütze oder einem Freiheitshut. Diese Symbolform war in der Antike, in den Verfassungsdiskussionen Englands und Nordamerikas, in der Französischen Revolution sowie in Nachbarstaaten Frankreichs allgegenwärtig. Seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert verband sich die Freiheitssymbolik mit demokratischer Ordnung sowie mit dem Schutz von Menschenrechten. Mit ihrer grenzüberschreitenden visuellen Omnipräsenz beförderte sie die Akzeptanz des westlichen Verfassungsstaates und das freiheitliche politische Bewusstsein der westlichen Welt. Verfolgt werden die Anlässe und Akteure dieser Symbolgeschichte ebenso wie die verschlungenen Wege der Globalisierung der Freiheitssymbolik.
Jenseits der Klischees von Schimanski, Kumpel und Pommes-Currywurst bleibt die Identität des Ruhrgebiets und seiner Bewohner:innen merkwürdig blass. Dass es hier eine Pluralität von vordergründig sichtbaren oder versteckten Identitäten gibt, legen die Beiträge dieses interdisziplinär angelegten Bandes aus der Perspektive der Geschichts- und Politikwissenschaft, der Kulturwissenschaft sowie der Theologie offen. Im Zeitraum »nach dem Boom« der 1950er- und 1960er-Jahre entfalteten sich hier – so die These – um die Kern-Identität des schwer malochenden Kumpels unter Tage Teilidentitäten, die in ihrem Kern zwar noch eng mit Bergbau und Stahlindustrie verwoben waren, sich aber in »Subkulturen« wie Sport, Musik, Kunst oder Religion zeigten. Entstehungszeitraum dieser Identitäten waren die 1970er Jahre: eine Zeitspanne, in der die Deindustrialisierung des Ruhrgebiets schon seit einigen Jahren lief, nun aber weitreichende Transformationen – etwa eine erhöhte Arbeitslosigkeit oder der Ölpreisschock – hinzukamen, die das Ruhrgebiet als einst wichtigste Montanregion Europas vor besondere Herausforderungen stellten.
Summary: Klees Linientheorien werden im vorliegenden Buch im Kontext des frühen 20. Jahrhunderts beleuchtet. Die theoretische und experimentelle Beschäftigung mit der Linie ist in dieser Zeit kein Einzelphänomen. Philosophen, Graphologen und Psychologen entwickeln Theorien über ihre Expressivität. Musikwissenschaftler und Tänzer untersuchen die Übertragbarkeit von Tönen und Bewegungen in Linien. Ihrem Vorbild folgend, übersetzt Klee seelische und physische Bewegungen, Melodien und Rhythmen in Linien.
Contient des oeuvres de Ferdinand Hodler.
Beautifully illustrated, this insightful book looks at two influential artist couples and the roles of gender and the applied arts in the emergence of abstraction.