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Wer kennt noch Erich Knauf? Es mögen nicht mehr viele Leute sein. Diese Unkenntnis über einen in den 1920 und 1930er Jahren bekannten Journalisten und Autor, Lied- und Werbetexter hat auch mit dessen tragischem Ende zu tun. Wurde er doch nach einer Denunziation wegen defätistischer Äußerungen verhaftet, zum Tode verurteilt und am 2. Mai 1944 hingerichtet. Knauf war am 21. Februar 1895 im sächsischen Meerane geboren worden. Es ist gut, dass der gleichfalls dort geborene Schriftsteller Wolfang Eckert eine lesenswerte Biografie seines von den Nazis ermordeten Kollegen geschrieben hat: Als ich vor fünfundzwanzig Jahren im Kreuzworträtsel eines hiesigen Lokalblattes unter 4 waagerecht MEE...
Wenn Literatur und Philosophie heiraten, dann kann dabei ein Aphorismus entstehen. Was ist ein Aphorismus? Eine schnelle Erklärung liefert das immer auch kritisch zu betrachtende Internet-Lexikon WIKIPEDIA. In unserem Fall sagt es zum Thema Folgendes: Ein Aphorismus ist ein selbständiger einzelner Gedanke, ein Urteil oder eine Lebensweisheit. Er kann aus nur einem Satz oder wenigen Sätzen bestehen. Oft formuliert er eine besondere Einsicht rhetorisch als allgemeinen Sinnspruch (Sentenz, Maxime, Aperçu, Bonmot). Dagegen gelten Auszüge aus anderen Texten, wie geflügelte Worte oder pointierte Zitate literaturwissenschaftlich nicht als Aphorismen. Ein Verfasser von Aphorismen wird als Apho...
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Da wird einer wieder zum Sancho Pansa. Aber der Reihe nach. Dieser spannende Lebensbericht besteht aus zwei Teilen und erlaubt tiefe Einblicke in deutsch-deutsche Geschichte – aus DDR-Zeiten, aus der Zeit der Wende und einigen Jahren danach. Im 1. Teil, „DER MANN MIT DER HORNBRILLE“, schildert der Autor sein Leben als DDR-Schriftsteller, sein Ringen mit der Entscheidung, ob er Mitglied der SED werden soll oder nicht, und eine Begegnung mit zwei Offizieren der DDR-Staatssicherheit im Frühjahr 1970, die ihn zur inoffiziellen Mitarbeit gewinnen wollen und auf listig-hinterhältige Weise auf seine Zuverlässigkeit testen und ihm eine Unterschrift zur Verschwiegenheit abschwatzen, die ihm ...
Wo spielen diese Geschichten eigentlich? Es sind jedenfalls keine Gegenwartsgeschichten, keiner gegenwärtigen Gegenwart, sondern die einer vergangenen Gegenwart – gewissermaßen gegenwärtige Vergangenheitsgeschichten. Sie spielen zu einer Zeit in einem Land, in dem ihr Verfasser offenbar gern gelebt und gut beobachtet hat, wie andere Leute in diesem Lande lebten. Und einige seiner Beobachtungen hat er mit meist heiter-ironischem Blick aufgeschrieben. So dass wir uns heute noch einen kleinen Eindruck von den Leuten und ihrem Leben in dem damaligen Land machen können. Insgesamt 6 solcher Heiteren Erzählungen präsentiert der Autor hier seinen Leserinnen und Lesern. Und sie können sich d...
The collapse of state socialism in eastern and central Europe in 1989 had a dramatic impact on women. Witnessing the loss of state support for their economic activity, the curtailing of their reproductive rights, and the rise of gender ideologies that value women primarily as mothers and wives rather than as active participants in the workforce, women across eastern and central Europe organized on a local level to resist these changes. Making Their Place brings to light how feminist movements in two eastern German cities, Erfurt and Rostock, utilized local understandings of politics and gender to enhance their possibilities for meaningful social change. The book chronicles the specific reasons why place matters, the importance of localized experiences during the socialist era, and how history shapes contemporary identities, cultures, and politics. What emerges is the fascinating story of the different ways people have struggled to define themselves, their values, and their understandings of gender in a period of monumental social, economic, and political upheaval.
Der Titel dieses Buches hat den Charakter eines Oxymorons – also eines Widerspruchs in sich wie etwa ein schwarzer Schimmel. Denn eigentlich ist ein Martinshorn dafür da, sich laut bemerkbar zu machen ... In seinen 32 Randbemerkungen nimmt sich der Autor vieler verschiedener Dinge an, so zum Beispiel dem Recht auf Traurigkeit – wofür es nach der Wende den einen oder anderen Grund gibt -, den Vorstellungen der Deutschen vom Paradies und dem Beginn der Mode (Stichwort Evas Feigenblatt), den Ritualen am Nikolaustag, einer neuen Partykultur, dem Liebesleben ostdeutscher Frauen (sie kommen im Bett eher als westdeutsche) und der Vernunft im philosophischen Sinne, den Ossis und den Wessis, de...
Diesem Buch ist ein Zitat von Albert Einstein vorangestellt: Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt. Trotzdem aber erzählt der Autor von einem unglücklichen Kind. Sein Name ist Franz, Franz Weidauer. Und wer ein anderes Buch von Wolfgang Eckert kennt, der kennt auch diesen Familiennamen. Franz ist der Enkel von Matthias und Lu, die wir aus dem „Familienfoto“ kennen. Der Junge wusste nicht, dass er ein Junge ist. Er wusste überhaupt noch nichts. Vielleicht ist das die beste Zeit in einem Menschenleben: Noch nichts zu wissen. Er lag frisch gewindelt unter einer himmelblauen Zudecke. Nur sein kleiner rötlicher Kopf rag...
„Nur der Mörder bringt die Spannung“, beschwert sich der Autor dieser 22 Kriminalgeschichten, in denen er auf spannende Weise alte Fälle wieder aufleben lässt. Dieser Satz findet sich zu Beginn der Geschichte vom „schönen Jonas“, die er folgendermaßen einleitet: Es scheint in der Natur des Menschen zu liegen, dass er Mördern größeres Interesse zuwendet als den Ermordeten. Deren Ergreifung, die detaillierte Schilderung, wie sie das Verbrechen begingen, und die Beschäftigung mit ihrer Vergangenheit sind Gründe genug, das Ungeheuerliche im Gedächtnis zu behalten. Der Mörder lebt, der Ermordete ist zu schnell tot. Dessen letzte schreckliche Lebenssekunden sind nicht nachvollz...
Prof. Dr. Wolfgang Wilhelmus berichtet über seine langjährige Forschung zur Geschichte der Juden in Pommern. Dazu gehören Dokumente aus der Korrespondenz mit Menschen, die sich vor der Vernichtung der europäischen Juden in die Emigration retten konnten und überlebten. Gleichzeitig erhellen Hinweise aus der regionalen jüdischen Geschichte Pommerns detailreich Hintergründe, Differenzen und besondere kulturelle Aspekte zum Schicksal der Verfolgten im nationalsozialistischen Deutschland. Spannungsreich wird die Darstellung für die Leserin und den Leser durch die biografische Sichtweise des Autoren bei der Abfassung des Textes.