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Die literaturwissenschaftliche Mediävistik verdankt moderner Emotionsforschung bedeutsame Impulse. Einen breit gefächerten emotionsspezifischen Ansatz trägt die Autorin hier an die großen Dichter und Werke der mittelhochdeutschen Literatur, an Hartmann von Aue und das »Nibelungenlied«, an Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide, Mechthild von Magdeburg, Meister Eckhart und andere heran. In den Deutungen dieser bildmächtigen Zeugnisse höfischer, städtischer und religiöser Dichtung sowie ihrer neuzeitlichen Nachschöpfungen tritt eine signifikante kulturelle Spannung zwischen Affekt und Affektkontrolle, Emotionalität und Reflexivität zu Tage.
Der zweite Band des Heinrich-Seuse-Forums "Heinrich Seuse - Bruder Amandus" bietet sechs Beiträge aus dem Themenfeld der Deutschen Mystik, darunter Aufsätze zu Heinrich Seuse, zu Meister Eckhart, zur spätmittelalterlichen Frauenfrömmigkeit sowie zum poetischen Werk des Angelus Silesius. Des weiteren sind eine Bildmeditation, Buchrezensionen und kurzgefaßte Buchvorstellungen enthalten.
In minutiösen Detaillektüren wird die Raffinesse Fontanescher Erzählkunst anhand des Romans L'Adultera (1882) aus literaturwissenschaftlicher sowie kunst- und kulturhistorischer Perspektive beleuchtet. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass dem Detailrealismus Fontanes eine Doppelstruktur von vordergründiger und hintergründiger Bedeutung innewohnt: Vordergründig suggerieren die Realien seiner Texte eine Authentizität der literarischen Welt, hintergründig gelesen erweisen sie sich als sprechende Details, die vielschichtig das Romangeschehen kommentieren und eng mit der Figurenpsyche verwoben sind. Gleichsam wie Indizien eines Tatortes entfalten sich die Realien des Romans und laden das Lesepublikum zu einer Spurensuche ein. Dabei erfährt die literarische Topographie als eine Spielart des Detailrealismus besondere Berücksichtigung, denn Fontane ist laut Eigenbekundung ein "Kartenmensch".
Obwohl der Expressionismus zum Bruch mit den Traditionen der Elterngeneration aufruft, greifen die expressionistischen Künstler*innen in ihren Sujets sehr häufig auf religiöse Motive zurück. Das dritte Heft von Expressionismus widmet sich diesem Phänomen systematisch und fragt über die bisherigen Ansätze hinaus danach, welche Rolle Religion in den verschiedenen Formen expressionistischer Kunst spielt. Dabei wird deutlich, dass das Verhältnis von Expressionismus und Religion ein durchaus vielfältiges ist, indem beispielsweise sowohl Stoffe aus der Bibel aufgenommen als auch afrikanische Kunst rezipiert wird. Das Heft stellt grundsätzlich die Frage nach dem Grund des auffälligen Interesses an Religion und findet eine Antwort in der Erfahrung der Moderne. Es enthält Aufsätze zur Auseinandersetzung mit dem Judas-Stoff in verschiedenen Künsten, zu Karl Schmidt-Rottluff, Alfred Döblin, Hugo Ball und Emmy Hennings sowie zur expressionistischen Spiritualität in der Lyrik Georg Auslegers und Johannes Urzidils.
Religionsphilosophie hat sich nach Jörg Splett mit einer Fundamentalfrage zu befassen: Woher stammt die Idee des Guten, deren Sollensanspruch den Menschen unmittelbar trifft und ihm als Grund zur Mitliebe und Dankbarkeit aufleuchtet? Die vorliegende Festschrift zum 80. Geburtstag des Jubilars versammelt Beiträge im Spannungsfeld von Vernunft, Glaube und Liebe, die den Menschen in welthaften Symbolbeziehungen – z. B. des Spiels, der Ehe, der Personalität, der Individualität, des Mutterseins, der Theodizee, der Sinnfrage, der „Grenze der Sprache“ und der Suche nach Transzendenz – denken. Im Mitlieben der Welt symbolisiert sich der Ursprung des Guten.
***Angaben zur beteiligten Person Leuker: Tobias Leuker ist Professor für Italienische und Spanische Literaturwissenschaft an der Universität Münster.
Im „Wilhelm von Österreich“ wird das Spannungsfeld von Gott, Natur, Dichter und Mensch verhandelt, das in der Frage kulminiert, ob sich der Dichter als ein Schöpfer wahrnimmt. Diese Frage wird anhand von drei methodischen Zugängen untersucht. Erstens werden poetologischen Reflexionen des Erzählers in den Blick genommen, zweitens wird das Feld übertragener Rede (Metaphern, Allegorien etc.) untersucht. Drittens wird der Begriff „Natur“ sowie die Möglichkeiten des Menschen, darin aktiv handelnd einzugreifen (Technik, Alchemie) analysiert. In der Folge von Blumenberg werden dabei vormals gängige Periodisierungen kritisch hinterfragt und mögliche Kontinuitäten nicht ausgeblendet. Es wird gezeigt, dass christliches Gedankengut poetologische Diskurse nicht blockiert, sondern es fördert.
To expand our understanding of medieval literature in its wider context, there is a desperate need for more translations, since not every text in the Middle Ages was written in Latin, English, or French. Rudolf von Ems’s Der guote Gêrhart (ca. 1220) represents a major contribution to thirteenth-century German romance literature. The present English translation will allow those without knowledge of Middle High German to read and enjoy this significant composition and gain remarkable insights into a literary discourse that was to transform the late medieval canon. Rudolf’s work deserves particular attention because it includes remarkable examples of medieval multilingualism, tolerance, an...
Spannende, amüsante und auch ergreifende Kurzgeschichten und Erzählungen zeichnen unbestechliche und präzise Porträts der bürgerlichen Welt. Mal zum Lachen, mal zum Weinen und immer zum Kopfschütteln und zum Nachdenken! Für die Erzählung Zehn rote Rosen wurde der Autor mit dem Claus-Hafner-Preis ausgezeichnet.
The notions of other peoples, cultures, and natural conditions have always been determined by the epistemology of imagination and fantasy, providing much freedom and creativity, and yet have also created much fear, anxiety, and horror. In this regard, the pre-modern world demonstrates striking parallels with our own insofar as the projections of alterity might be different by degrees, but they are fundamentally the same by content. Dreams, illusions, projections, concepts, hopes, utopias/dystopias, desires, and emotional attachments are as specific and impactful as the physical environment. This volume thus sheds important light on the various lenses used by people in the Middle Ages and the...