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The disparagement of multilingualism is a European development of the 18th and 19th centuries in which one national language and national literature were advocated, established and institutionalised. Multilingual writers made use of the creative potential of several languages even then. However, they often adapted to an increasingly monolingual book market, which made their individual multilingualism invisible. This is evident in literary historiography which established a monolingual national canon. Researching hidden multilingualism is often difficult: since multilingual texts by multilingual writers were often not published or were published in a monolingual version, sources are scarce. L...
The multilingualism and polyphony of Jewish literary writing across the globe demands a collaborative, comparative, and interdisciplinary investigation into questions regarding methods of researching and teaching literatures. Disseminating Jewish Literatures compiles case studies that represent a broad range of epistemological and textual approaches to the curricula and research programs of literature departments in Europe, Israel, and the United States. In doing so, it promotes the integration of Jewish literatures into national philologies and the implementation of comparative, transnational approaches to the reading, teaching, and researching of literatures. Instead of a dichotomizing app...
This rich, in-depth exploration of Dada’s roots in East-Central Europe is a vital addition to existing research on Dada and the avant-garde. Through deeply researched case studies and employing novel theoretical approaches, the volume rewrites the history of Dada as a story of cultural and political hybridity, border-crossings, transitions, and transgressions, across political, class and gender lines. Dismantling prevailing notions of Dada as a “Western” movement, the contributors to this volume present East-Central Europe as the locus of Dada activity and techniques. The articles explore how artists from the region pre-figured Dada as well as actively “cannibalized”, that is, reabsorbed and further hybridized, a range of avant-garde techniques, thus challenging “Western” cultural hegemony.
The Boyash, also known as Rudari, Lingurari or, inclusively, as “oamenii noștri” (our people), are an ethnic group living today in scattered communities in the Balkans, Central and Eastern Europe, but also in the Americas. What brings the disperse communities of Boyash together is their Romanian mother tongue, (memory of) traditional occupation, common historical origin, and the fact that the majority population considers them Gypsies / Roma. A marginal topic until now, at the crossroads between Romani and Romanian studies, the Boyash studies are today an interdisciplinary field dealing with the experiences of the Boyash over time, in Romania and all the places where they have settled. The editors of this volume intend to mark two centuries of scholarly interest in the Boyash by bringing together researchers from different fields, summing up existing literature and bringing new research to the forefront.
Leib = Körper? Diese Formel geht in Literatur und Kunst nicht immer auf. Ausgehend von der modernen Leib-Körper-Differenz untersucht Iulia Dondorici die Poetiken des Körpers und des Leibes in der Prosa der rumänischen Moderne. In den Romanen kanonischer Autoren wie Hortensia Papadat-Bengescu, Max Blecher, Camil Petrescu und Mircea Eliade findet sie jeweils eigene Antworten auf die Fragen: Welchen Körper hat das viel beschworene moderne Ich? Welcher Leib ist eben dieses Ich? Wie verhalten sich Protagonist(in) und Erzähler(in) des modernen Romans zum eigenen Körper und zum Körper des Anderen? In der Zusammenschau eröffnet sich daraus ein Spektrum neuer Perspektiven und Gestaltungsmöglichkeiten, die die Literatur der Moderne prägen.
Die Bukowina ist ein Musterbeispiel der kulturellen Vielfalt in der Habsburgermonarchie. Andreea Odoviciuc zeigt, wie sich hier, an der Peripherie, die Chancen und Probleme einer multikulturellen Gesellschaft verdichteten. Vor dem Hintergrund von Selbstbehauptung und Nationenbildung in der Monarchie war die Sprachenfrage zentral. Die Sprache als Symbol nationaler Kultur einte die ethnischen Gruppen im Innern. Als politisches Instrument diente sie hingegen der Abgrenzung voneinander. Das gilt insbesondere für das Rumänische in der Bukowina. Die Autorin verdeutlicht den großen Einfluss von Mehrsprachigkeit und ständigem Sprachkontakt auf die Entwicklung und Dynamik des Rumänischen. Sie analysiert zudem die ambivalente Rolle der umfangreichen Übersetzungstätigkeit zwischen 1848 und 1918. Einerseits war sie die Basis eines breiten kulturellen Austauschs. Andererseits wurde so das Erlernen der deutschen Sprache – der lingua franca der Bukowiner – für die Rumänen zunehmend überflüssig. Ihre Distanzierung zur Staatsmacht und zu den anderen Ethnien war die Folge.
Die multikulturellen Gesellschaften des Balkans befinden sich in stetem Wandel. In diesem Band stehen exemplarisch die schwindenden Kulturen der Balkanromania im Mittelpunkt. Viele von ihnen sind bereits vor langer Zeit in Vergessenheit geraten, andere durchlaufen gerade einen grundlegenden Wandel oder werden verdrängt, und wieder andere erfreuen sich reger Pflege oder Wiederbelebung. Die Autorinnen und Autoren betrachten das Thema aus kultur-, literatur-, geschichts- und sprachwissenschaftlicher Perspektive, sodass untergegangene balkanromanische Kulturen genauso thematisiert werden wie die Dynamik von Sprachweitergabe und Identitätsbildung, Phänomene des Kulturwandels und der Assimilation, vergessene und verdrängte Literaturen und Sprachen sowie verbotene und wiederentdeckte Autoren.
Literarische Mehrsprachigkeit und der transnational turn sind in der Literaturwissenschaft aktuell heiß diskutierte Themen. An den multilingualen und weithin vernetzten rumänischen Literaturen lassen sie sich bestens studieren. Die hier versammelten Beiträge illustrieren die zahlreichen und engen Verbindungen der rumänischen Literaturen auf verschiedenen Ebenen: • regional zu den Sprachen, Literaturen und Kulturen der Balkanregion • im europäischen Raum zur westlichen und südlichen Romania sowie • über Kontinente hinweg, also im globalen Kontext. Dabei zeigt sich der spezifische Beitrag, den die Rumänistik heute leisten kann – innerhalb der Romanistik sowie im Rahmen aktueller literaturwissenschaftlicher Debatten.
Panaït Istratis politische Spätschriften – in seinen letzten Lebensmonaten verfasste Artikel für ein rumänisches Wochenblatt der faschistischen Dissidenz, den „Kreuzzug des Rumänentums“ (Cruciada Românismului) – erscheinen hier zum ersten Mal auf Deutsch. Sie stehen in krassem Gegensatz zu seinem belletristischen Hauptwerk. An die Stelle eines romantischen Rumänienbildes setzt er hier eine krude, oft inkohärente Realitätsanalyse. Die Themen zollen fraglos der rechten Ideologie des vorfaschistischen Rumäniens Tribut. Es nützt wenig, wenn Istrati gebetsmühlenartig sein Freisein von jeglichem Rassenhass unterstreicht und sich die Diskussionen in Frankreich und Deutschland unermüdlich um diesen Punkt drehen. Außer Frage steht, dass der Ausgangspunkt für die in diesen Schriften zum Ausdruck kommende Haltung in Istratis konkreten Erfahrungen mit den dunklen Seiten von Stalins Sowjetunion liegt.
Beim Erinnern gibt es noch immer große Unterschiede zwischen Ost und West. So vollziehen sich in den Ländern des ehemals sozialistischen Blocks seit 1989 regelrechte Gedächtnisschübe, die das jeweilige nationale Selbstbild in einer Zeit des wirtschaftlichen, politischen und medialen Umbruchs erschüttern. In Rumänien zeigt sich das deutlich: Auf die Ceauşescu-Ära folgt in den 1990er Jahren ein staatlich verordnetes Vergessen, mit dem die Dekonstruktion der einst herrschenden nationalen Gründungs- und Heldenmythen einhergeht. Wie in anderen osteuropäischen Ländern entstehen dadurch neue Formen des Erinnerns und Gedenkens. In Analysen zu Literatur, Kunst und Film ergründen Wissenschaftler aus Rumänien, der Moldau und Deutschland dieses neue kulturelle Gedächtnis der rumänischen posttotalitären Gesellschaft.