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In 13 Kapiteln bieten die Ausstellung und der dazugehörige Katalog einen tiefgreifenden Einblick in das kosmopolitische Denken von Joseph Beuys, wie es sich in seinen Aktionen manifestiert, die in Form von Videoprojektionen und Fotografien präsentiert werden. Denn dort – als handelnde, sprechende und sich bewegende Figur – untersuchte Beuys die zentrale und radikale Idee seines erweiterten Kunstbegriffs: »Jeder Mensch ist ein Künstler«. Das Ziel seines universalistischen Ansatzes war es, die Gesellschaft von Grund auf zu erneuern. Bis heute ist sein Einfluss in künstlerischen und politischen Diskursen spürbar. In der Ausstellung treten zeitgenössische Künstler*innen neben Ve...
1985 äußerte Joseph Beuys in der Reihe »Reden über das eigene Land: Deutschland« an den Münchner Kammerspielen, dass er sein Werk »von der Sprache aus« entwickelt habe. Er verstand die Sprache – den bildnerischen Gestaltungsmitteln ebenbürtig – als plastisches Material, durch das jede Einzelne und jeder Einzelne körperlich, intellektuell und kommunikativ an der Neuordnung der Gesellschaft teilhaben könne. Seine Auseinandersetzung mit Sprache reicht vom Schweigen bis zur stundenlangen Diskussion, von animalisch klingenden Lauten bis zu präzisen Begriffserörterungen und verrätselten Schriften. Entsprechend gliedern sich die Kapitel in die Themen Schweigen, Laute, Begriffe, Schrift, Geheimnis, Legende und Sprechen. Ausstellung und Katalog versammeln Skulpturen, Zeichnungen, Installationen, Filme, Plakate und Dokumente aus den Beständen der Nationalgalerie, der Sammlung Marx, des Kupferstichkabinetts und der Kunstbibliothek der SMB.
Literary museums today must respond to new challenges; the traditional image of the author’s home museum as a sacred place of literary pilgrimage centered around a national hero has been questioned, and literary museums have begun to develop new strategies centered not only on biography, but also literary texts, imagined spaces, different readers, historical contexts, architectural concepts, and artistic interventions. As this volume shows, the changing of spaces asks how literary museums create new ways of interlinking real and literary spaces, texts, objects, readers, and tourists.
Autobiographical writings have been a major cultural genre from antiquity to the present time. General questions of the literary as, e.g., the relation between literature and reality, truth and fiction, the dependency of author, narrator, and figure, or issues of individual and cultural styles etc., can be studied preeminently in the autobiographical genre. Yet, the tradition of life-writing has, in the course of literary history, developed manifold types and forms. Especially in the globalized age, where the media and other technological / cultural factors contribute to a rapid transformation of lifestyles, autobiographical writing has maintained, even enhanced, its popularity and importanc...
Intermedial Studies provides a concise, hands-on introduction to the analysis of a broad array of texts from a variety of media – including literature, film, music, performance, news and videogames, addressing fiction and non-fiction, mass media and social media. The detailed introduction offers a short history of the field and outlines the main theoretical approaches to the field. Part I explains the approach, examining and exemplifying the dimensions that construct every media product. The following sections offer practical examples and case studies using many examples, which will be familiar to students, from Sherlock Holmes and football, to news, vlogs and videogames. This book is the only textbook taking both a theoretical and practical approach to intermedial studies. The book will be of use to students from a variety of disciplines looking at any form of adaptation, from comparative literature to film adaptations, fan fictions and spoken performances. The book equips students with the language and understanding to confidently and competently apply their own intermedial analysis to any text.
Im Museum kommt den Dingen eine entscheidende Wirkung zu. Das erweist sich besonders dann als Herausforderung, wenn - wie im Falle der Literatur und der Performancekunst - das vermeintlich »Eigentliche« als immateriell gilt. Die Beiträge des Bandes widmen sich der Frage, inwiefern materielle Dinge als Überbleibsel, Reste oder Relikte Erinnerungsstücke und Zeugen für eine kulturhistorische Entwicklung sein können oder ob sie vielmehr ein ästhetisches Erlebnis ermöglichen. Diskutiert werden Differenzen zwischen kulturtheoretischen Ansätzen, wissenschaftlichen Ansprüchen und praktizierter Kulturvermittlung, die sich im Umgang mit Konzepten der Aura, der Authentizität und der Originalität herauskristallisieren.
Christoph Schlingensiefs autoreferenzielles Theater verhandelt Kunst- und Künstlerdiskurse im Kontext avantgardistischer Theorie und Praxis. In detaillierten Text- und Aufführungsanalysen nimmt Giovanna-Beatrice Carlesso zwei der komplexesten und anspielungsreichsten Inszenierungen des Autor-Regisseurs in den Blick, um ein dichtes Netz aus intermedialen Selbst- und Fremdzitaten im Nexus von Kunst, Terror und Tod zu entwirren. Dabei beleuchtet sie erstmals die longue durée des Künstlerdramas und erforscht dessen Weiterentwicklung durch Schlingensief in Zeiten der Postdramatik.
Literaturausstellungen bieten zahlreiche Perspektiven für literarästhetische Erfahrungen im Raum. Literatur wird dabei nicht auf ihre Trägermedien reduziert, sondern als immaterieller Gegenstand betrachtet. Diesem Ansatz folgend untersucht Sebastian Bernhardt die didaktischen Potenziale von Ausstellungen, die Literatur mittels Szenografie in den Raum übertragen. Neben einer Systematisierung der Möglichkeiten solcher Übertragungen erschließt er die sich daraus für eine mediale Erweiterung des Literatur- und Medienunterrichts ergebenden Potenziale. Damit liefert er spezifische Einsichten in die genuin literarästhetischen Erfahrungen im Ausstellungsraum.
1985 äußerte Joseph Beuys in der Reihe »Reden über das eigene Land: Deutschland« an den Münchner Kammerspielen, dass er sein Werk »von der Sprache aus« entwickelt habe. Er verstand die Sprache – den bildnerischen Gestaltungsmitteln ebenbürtig – als plastisches Material, durch das jede Einzelne und jeder Einzelne körperlich, intellektuell und kommunikativ an der Neuordnung der Gesellschaft teilhaben könne. Seine Auseinandersetzung mit Sprache reicht vom Schweigen bis zur stundenlangen Diskussion, von animalisch klingenden Lauten bis zu präzisen Begriffserörterungen und verrätselten Schriften. Entsprechend gliedern sich die Kapitel in die Themen Schweigen, Laute, Begriffe, Schrift, Geheimnis, Legende und Sprechen. Ausstellung und Katalog versammeln Skulpturen, Zeichnungen, Installationen, Filme, Plakate und Dokumente aus den Beständen der Nationalgalerie, der Sammlung Marx, des Kupferstichkabinetts und der Kunstbibliothek der SMB.
Literaturmuseen basieren auf der Heroisierung von Einzelpersonen und repräsentieren dadurch ein ›weiߋ und ›männlich‹ geprägtes Bild des literarischen Kulturerbes. Mit dem Fokus auf die Ausstellbarkeit von Literatur stellt sich das Literaturmuseumswesen jedoch nicht gegen das patriarchale und nationale Fundament, sondern trägt vielmehr zur Aufrechterhaltung des Systems bei. Vanessa Zeissig untersucht die Debattengeschichte und formuliert eine progressive Institutionskritik. Sie setzt sich mit institutionellen Machtstrukturen, Ökonomisierung und anderen Missständen auseinander, analysiert die Verantwortung von Gestaltung und fordert schließlich eine politisierte Transformation von Literaturmuseen.