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Die Arbeit befasst sich in auslegungsgeschichtlicher Perspektive mit der in der Frühen Neuzeit äußerst prominent in Erscheinung tretenden Motivik des Gnadenstuhls, der Deckelplatte der alttestamentlichen Bundeslade. Ausgehend von der in Röm 3,25 erblickten Identifikation des Gnadenstuhls mit Christus kam es zu einer facettenreichen Entfaltung der Thematik in den Medien und Konfessionen der Frühen Neuzeit. Die intertestamentarisch geprägte Gnadenstuhl-Motivik diente dabei nicht nur zur bloßen Illustration theologischer Zusammenhänge, sondern trug vielmehr zur produktiven Durchdringung und Weiterentwicklung basaler Themen wie etwa der Bildtheologie, der Heiligenverehrung, des Gebets, d...
Mit der Reformation des 16. Jahrhunderts hat sich eine Reihe von Aufbrüchen in Lehrbildung und Frömmigkeitspraxis ergeben, die in den folgenden Jahrhunderten in unterschiedlicher Weise nachgewirkt haben. Die Aufsätze dieses Sammelbandes zeichnen dies exemplarisch nach und machen dabei deutlich, dass Lehre und Frömmigkeitspraxis keineswegs einander ausschließende Größen sind, sondern sich gegenseitig bedingen und beeinflussen. Dabei werden sowohl die Chancen als auch die Grenzen, die sich in der Geschichte der evangelischen Lehrbildung und Spiritualitätspraxis zeigen, erkennbar. [Fides, Confessio & Pietas. Studies on the Impact of the Reformation. Festschrift for Ernst Koch on his 90t...
Die Reformation war nicht so harmlos und bunt, wie sich das mit größerem zeitlichen Abstand darstellen mag, und sie war nicht so abwegig oder langweilig, dass man sich heute nicht mehr damit auseinandersetzen müsste. Dieser Band geht der Vielfalt und Größe, aber auch der Gefährlichkeit und Gewagtheit der Reformation nach, um ein tieferes Verständnis dieses fundamentalen Vorgangs in der Geschichte zu eröffnen. Die Gelegenheit der großen Rückschau aus Anlass des Thesenanschlags von 1517 thematisiert nicht die lutherische Reformation alleine, sondern sie beleuchtet zahlreiche Aspekte in ihrem zeitgenössischen Umfeld. Erfolg und Scheitern, Sprache und Personen, Kunst und Recht, Ethik und Pädagogik - diese Aspekte werden in einen breiteren Rahmen gespannt, der von der Renaissance bis in das Zeitalter der Amerikanischen und Französischen Revolutionen, der Russischen und der digitalen Revolution reicht, oder - invers - "zwischen Revolution und Renaissance".
Die Reformation markiert einen Aufbruch, der Frauen neue Handlungsmöglichkeiten eröffnete und Vorstellungen der Geschlechterordnung sowie der Rollen von Männern und Frauen, Müttern und Vätern, Eheleuten und der Familie wandelte. Der Band nimmt daher nicht nur Konzepte von Weiblichkeit in den Blick, sondern auch Männlichkeit, Ehe und Familie. Der Schwerpunkt liegt darauf, diese Phänomene in Hinblick auf unterschiedliche künstlerische und mediale Repräsentationsformen von Geschlechtlichkeit in konfessionellen Kontexten zu erkunden. Als gemeinsamer methodischer Zugriff dient dabei das Konzept der Interkonfessionalität: So sollen Durchlässigkeiten zwischen den Konfessionen und konfess...
Mit der Figur und Geschichte des Erzvaters Abraham nimmt die Arbeit ein prominentes Thema in den Blick. Zahl- und variantenreich ist die Verarbeitung und Deutung der Abrahamerzählung (Gen 12–25) in Kunst, Literatur und Theologie. Hierzu zählt nicht zuletzt die Fülle an Bibelkommentaren, die sich in der Reformations- und Frühen Neuzeit mit ihrer Interpretation befassen – angefangen bei den Genesisauslegungen der drei großen Reformatoren Luther, Zwingli und Calvin. Die Arbeit orientiert sich an zwei Forschungsdiskursen, die sich ab den 1950er Jahren etabliert haben. Zum einen vertieft sie die bereits bestehenden Erkenntnisse zu Luthers Abrahambild, insofern sie theologisch reflektiert, wie die Korrelation von Wort und Glaube Luthers Verständnis des Erzvaters prägt. Zum andern fragt sie nach der Rezeptions- und Auslegungsgeschichte jener alttestamentlichen Erzählung, indem sie andere, zeitgenössische Deutungen exemplarisch auf Luther bezieht. Dadurch entsteht ein facettenreiches Bild, welches auf breiter Basis die Interpretationen des Wittenberger Reformators differenziert – in theologischer, schrifthermeneutischer und exegetischer Hinsicht.
Die imitatio Christi heroica ist fächer- und epochenübergreifend weder historisch noch systematisch zureichend erforscht. Die Studien in vorliegendem Band, konsequent aus den einschlägigen Quellen erarbeitet, zielen darauf, diese eklatante Forschungslücke für den Zeitraum der Frühen Neuzeit zumindest tentativ zu schließen. So werden die Ergebnisse eines interdisziplinären Kongresses dokumentiert, den der Sonderforschungsbereich 948 Helden – Heroisierungen – Heroismen (Freiburg) und das Graduiertenkolleg 2008 Interkonfessionalität in der Frühen Neuzeit (Hamburg) gemeinsam veranstalteten, um historisch-theologische, geschichtswissenschaftliche, kunsthistorische, musikwissenschaftliche und philologische Expertisen zu bündeln. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Frage, welche geistlichen Heroisierungsstrategien in der Frühen Neuzeit zu beobachten sind und wie sie sich mit Blick auf die Heroisierung Christi und die imitatio Christi heroica in unterschiedlichen Medien bzw. intermedial ausprägten.
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