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Mit 16 war Sascha der Eine: Iro, Kippe im Mundwinkel und ein Musikgeschmack wie ein junger Gott. Mit ihm lernte Katja, einen Plattenspieler zu bedienen und einen Penis gleich dazu. Natürlich brannte sie mit ihm durch, doch zwei Jahre später war es aus. Nach 20 Jahren Funkstille sehen Katja und Johnny sich wieder und sprechen über früher. Katja hat inzwischen eine Familie und dennoch wieder mal Liebeskummer, und langsam kann sie die Frage nicht mehr ignorieren: Warum scheitern ihre Lieben immer und immer wieder? Eine Frage, die sich die meisten von uns schon gestellt haben. Jedes Mal glauben wir von Neuem: Das ist sie, die Liebe unseres Lebens – bis sie zerbricht. Was also führt dazu, ...
»Berührend und brillant, ernst und trotzdem beschwingt und so gut geschrieben: Katja Lewina führt uns mit kühner Leichtigkeit durch die schwersten Gefilde des Lebens. Kann man ein schönes Buch über das Sterben schreiben? Eigentlich nicht. Katja Lewina ist es trotzdem gelungen.« DANIEL SCHREIBER Sterben – das tun doch immer die anderen. Die Alten vielleicht, die Kranken. Aber was, wenn der Tod näher ist als gedacht? Und unser Leben unwägbarer als wir annehmen? Seit zwei Jahren weiß Katja Lewina von ihrer Herzerkrankung und dass sie ihr jederzeit das Leben kosten kann. Die Diagnose bekam sie kurz nach dem plötzlichen Tod ihres siebenjährigen Sohnes. Mit einem Mal wurde die Mögli...
»Der erste Asket der Zukunft, der mir je begegnet ist, war eine Frau«, schreibt John von Düffel in seinem viel gelesenen Stundenbuch ›Das Wenige und das Wesentliche‹. Diese Frau, die Schottin Fiona, damals eine Philosophiestudentin, sucht er nun nach Jahrzehnten wieder auf. Im Gepäck hat er viele Fragen, die er mit ihr auf langen Stadtwanderungen in intensiven Gesprächen weiterdenkt: Wie leben wir richtig? Was ist das Wesentliche in einer Welt des Überflusses? Wie viel Konsumverzicht ist möglich? Und: Was hat das mit Freiheit zu tun? Zwei Tage verbringen sie zusammen in Edinburgh. Und es entwickelt sich daraus ein Gedankenaustausch über die zentralen Fragen unserer Zeit. Es folgt ein Briefwechsel, der nicht nur nach Antworten sucht, sondern auch Rätsel aufgibt. Wer genau ist Fiona eigentlich und wie ist ihr Leben seit dem Studium verlaufen? Eine Geschichte über die Angst vor Veränderung, den Mut zur Abweichung und die Frage nach dem Einsamen und dem Gemeinsamen: Solitaire oder Solidaire?
Unsere gesamte Kulturgeschichte ist durchdrungen von Darstellungen idealtypischer Paarbeziehungen, die – direkt oder unterschwellig – eine weibliche Unterlegenheit inszenieren. Es sind Bilder, die suggerieren, dass die Frau nur durch Unterwerfung romantische Erfüllung erlangen kann. Diese gesellschaftliche Konditionierung impft Frauen und Männern die Überzeugung ein, dass Männern alles zusteht, während von Frauen Selbstlosigkeit und Hingabe erwartet werden. Durch das erzwungene Leugnen eigener Interessen, Bedürfnisse und Wünsche wird das Selbstvertrauen der Frauen untergraben. Dieses Machtungleichgewicht kann in physischer und psychischer Gewalt gipfeln. Und auch was die Sexualität anbelangt, wird das Begehren weiterhin von männlichen Fantasien dominiert. Mona Chollet führt uns vor Augen, dass unsere romantischen Vorstellungen stets auf der Unterordnung der Frauen basieren. Anschaulich und präzise legt sie dar, was dies für heterosexuelle Beziehungen bedeutet.
Die Buchkultur im Zeichen der Romantik: Wir beleuchten jene kulturgeschichtlich prägsame literarische Epoche, deren "Jahrhundertwechselbewusstsein" um 1800 uns aktuell näher sein dürfte als jedes andere – und auch Titelautorin Stefanie vor Schulte erzählt in ihrem berührenden, wundersam-versponnenen Debüt aus deren tiefsten Schwärzen. Lukas Rietzschel hingegen verwebt in seinem neuen Roman die Nachkriegszeit mit der Nachwendezeit, während Claudia Tieschky an den Stellschrauben der digitalen Gegenwart dreht. Wir haben zum 700. Todestag Dante wiedergelesen und widmen dem Science-Fiction-Visionär Stanisław Lem, der am 12. September seinen 100. Geburtstag feiern würde, eine Werkschau. Im Thementisch zum "Schmelztiegel Taxi" lassen wir hingegen die Fahrer und Lenkerinnen sowie bunten Persönlichkeiten auf den Rückbänken zu Wort kommen in Form von drei sehr unterschiedlichen Neuerscheinungen.
Männlichkeitsrituale, Potenzdruck, Übergriffigkeit – das Mannsein ist in die Krise geraten; das Schlagwort der »toxischen Männlichkeit« macht ebenso die Runde wie das des »alten weißen Mannes«. Katja Lewina wollte wissen, was mit dem Mann los ist, und vor allem: wie es ihm wirklich geht im Bett. Sie ist losgezogen und hat mit Männern über Sexualität, Sehnsüchte und Geheimnisse gesprochen, mit normalen Typen ebenso wie mit Experten: vom Orgasmus-Coach bis zum Priester, vom trans Mann bis zum Urologen, vom Paartherapeuten bis zum Philosophen. In ›Bock‹ zeigt sie, wie viele Ängste und Unsicherheiten mit dem Mannsein verbunden sind und wie Sozialisierung und gesellschaftliche Erwartungen das Leben der Männer beeinflussen. Das Ende des Patriarchats können die Frauen nicht allein ausrufen, deshalb ist es höchste Zeit für dieses Buch, das Stereotype zerschießt und Alternativen aufzeigt.
Aktuell - kritisch - facettenreich. Die neue Ausgabe mit Interviews, Porträts, Hintergrundgeschichten und vielen Rezensionen zu ausgewählten Neuerscheinungen. Global bemerkbar und beunruhigend: Die österreichische Philosophin Lisz Hirn (Cover) untersucht klug das wieder steigende gesellschaftliche Bedürfnis nach Superhelden, Josef Haslinger setzt den Schritt und erzählt ohne fiktionales Netz und doppelten Boden seine Missbrauchsgeschichte im Klosterinternat; und auch Valerie Fritsch schreibt mit "Herzklappen für Johnson & Johnson" (Suhrkamp) ein Buch über Abwesenheiten, über "Schmerzkapseln" und dem "Mensch als Produkt der Familiengeschichte, der keinen Schmerz mehr hat, als wäre alles aufgebraucht." Aktuelle Romane zu den Schwerpunkt-Themen Kindheit und Schwestern spannen den zeitlichen Bogen von der Nachkriegszeit bis in die 1980er-Jahre, und weil Bargeld allein nicht unglücklich macht, stellen wir Bücher rund um den 70. Geburtstag der Kreditkarte vor. Aus aktuellem Anlaß werfen wir einen Blick nach Großbritannien: Wie es nach dem Brexit weitergehen weitergehen soll und wird spüren wir anhand von drei aktuellen Büchern nach.
Das Romanfragment "Heinrich" aus den frühen 70er Jahren enthält bereits die ersten Keime der im 21. Jahrhundert entstandenen "Denklust", die in 36 Essays über die ersten und letzten, die größten und kleinsten Dinge berichtet: Das Universum, die Menschheit, Mann&Frau, Sprache, Ethik, die Philosoph Johann Sebastian Bachs u.v.a.m.. Gefolgt von einigen Geschichten, Rezensionen (u.a. Schillers Ode), Briefen zu allerhand Themen an allerhand Leuten, politische Stellungnehmen und einer abschließenden Autobiographie: Wie der Autor wurde, was er ist.
Von Tante Emma zur Schlecker-Frau und schließlich zur menschenleeren Computer-Kasse im Supermarkt des 21. Jahrhunderts – empirisch dicht und mit einem neuartigen methodischen Zugriff zeichnet Manuela Rienks die Entwicklungen im deutschen Einzelhandel seit den 1950er Jahren nach. Durch den praxeologischen Zugang auf Phänomene wie Selbstbedienung, Computerisierung der Kassen, Rationalisierung, Teilzeitarbeit und Ladenschluss gelingt es, die komplexen Arbeitszusammenhänge und Hierarchien im Einzelhandel zu erklären. Die Verkäuferinnen spielen in dieser Geschichte die Hauptrolle. Sie dienen als weibliche Arbeitskräfte allen außer sich selbst: den oft gehetzten Kundinnen und Kunden im La...
Satirisch, hintersinnig, preisgekrönt Harald Martenstein ist einer der meistgelesenen Autoren Deutschlands. In seinen kurzen Texten wagt sich der vielfach preisgekrönte ZEIT-Kolumnist immer wieder an die großen Themen der Gegenwart – subjektiv, überraschend, witzig. Ob es um politische Korrektheit, um Migration, Feminismus oder um scheiternde Utopien geht: Martenstein hat keine Angst davor, sich unbeliebt zu machen und dem Mainstream zu widersprechen. In »Jeder lügt so gut er kann« geht es aber auch immer wieder um das private Scheitern und Alltagsprobleme, als Vater, als Berliner, als Mann oder Deutscher. Brillante Glossen – intelligent und amüsant.