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Den Raum als kulturelle Größe zu betrachten, das ist der Kerngedanke des spatial turn in den Kultur- und Sozialwissenschaften. Die Beiträge dieses Bandes folgen diesem Paradigmenwechsel und richten ihren Fokus auf die Kunstinterpretation. Mit den Worten der klassischen Raumtheorie gesprochen, erscheinen die Räume in den Kunstwerken stets relativ und sogar individuell im Vergleich zum absoluten Raum der Philosophie und Physik. Sie sind Bestandteil einer original geschaffenen Welt. Die Frage nach dem Raum im jeweiligen Kunstwerk muss daher stets interpretationsbezogen sein: Welche spezifische Funktion hat der gegebene (fiktive) Raum unter künstlerischem Aspekt?
Heutzutage bevölkern Monster aller Art viele Szenerien in Literatur, Film, Kunst und Werbung. Das Spektrum reicht von Aliens über Krümelmonster bis zu Zombies. Das war im Mittelalter nicht anders. Auch dort begegnet man den Monstern allenthalben – etwa an Kirchenportalen, auf Kapitellen, in Gemälden und Buchillustrationen oder in Romanen, Reisebeschreibungen und naturkundlichen Werken. Allerdings hat sich unsere Vorstellung von den Monstern deutlich gewandelt. Nach mittelalterlicher Sicht werden Wesen mit körperlichen Deformationen wie Kopflose, Zyklopen oder Hundsköpfige, mit eigentümlichen Gebräuchen und Essgewohnheiten wie Schlangenfresser und Elternmäster sowie menschlich-tier...
Zeit ist für Erzählen essentiell: Die Art und Weise, wie literarische Erzählungen funktionieren, ist ganz wesentlich davon beeinflusst, welche Zeitvorstellungen in den Texten entworfen sind. Während mittelalterliche Erzählungen nur in Ausnahmefällen eine ergebnisoffene Zukunft entwerfen, so ist die Vorstellung eines unbestimmten Zeitraumes, den es mit Plänen, Wünschen, Kalkulationen usw. zu gestalten gilt, in den frühen deutschsprachigen Prosaromanen des 15. und 16. Jahrhunderts als ein Wandel der Erzählparadigmen beschreibbar. zuokunfft oder kunfft bezeichnen allerdings auch noch im Frühneuhochdeutschen keinen zu füllenden Zeitraum, sondern vielmehr den Eintritt eines vorherbest...
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During the seventeenth century Hungary's diverse population of peasants, townsmen, soldiers, and county nobles rose up against the violent imposition of the Counter-Reformation, the Habsburg military occupation, and exhorbitant war taxes. In The Habsburg Empire under Siege Georg Michels explores the little-known grassroots revolts that threatened the Habsburgs' hold over the Hungarian borderlands. Based on extensive research in Hungarian, Austrian, and Dutch archives, this revisionist study shifts attention away from high politics, diplomacy, and military confrontation to the popular revolts that took place during the two decades before the 1683 siege of Vienna. Michels reveals a complex env...
Das Geheimnis begegnet uns als gesellschafts- und kulturkonstituierendes Konzept in diversen Lebensbereichen. Wissen, Gegenstände oder Räume, die geheim gehalten oder verborgen werden, können dadurch wichtiges über sich selbst oder die am Geheimnis beteiligten Akteure verraten. So verlaufen die Grenzen zwischen geheim und öffentlich, zwischen Eingeweihten und Ausgeschlossenen, nicht selten entlang der Grenzen politischer, sozialer, religiöser oder auch wissenschaftlicher Ordnungssysteme. Dieser Band untersucht an Hand vielfältiger Fallbeispiele aus den Geschichts-, Literatur- und Kulturwissenschaften, der Philosophie und Theologie die Funktionen und Wirkkraft von Geheimnissen im Mittelalter sowie die normativen Vorstellungen und Spannungsfelder, die sie umgeben. Auf der einen Seite grenzen sich Gruppen (z.B. Eliten) durch den ihnen vorbehaltenen Zugang zu geheimen Wissen von innen heraus ab; auf der anderen Seite bringt die Kennzeichnung eines Gegenstandes als geheim bestimmte Vorstellungen über diesen mit sich. So erhalten die göttliche Weisheit, die heimliche Liebe oder auch medizinische Geheimrezepte ihren charakteristischen Stellenwert erst durch ihre Verborgenheit.
Raum und Literatur sind untrennbar verbunden: Nicht nur gibt es Räume in der Literatur, sondern Literatur macht Raum, konstruiert Raum, ist selbst Raum. Im Gegensatz zu den bisher vorliegenden transdisziplinären Versuchen wissenschaftlicher Erfassung von Räumlichkeit geht das Handbuch Literatur & Raum synoptisch wie systematisch von spezifisch literaturwissenschaftlichen Überlegungen zur Räumlichkeit als seinem disziplinären Ausgangspunkt aus, um diese sodann hinsichtlich der spezifisch literarischen Leitkategorien 'Reflexivität' und 'Produktivität' zu erproben: Systematisch wird der Zusammenhang von Literatur und Raum dabei anhand von Modellen bzw. Theorien dargestellt, analytisch a...