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Dieses Buch stellt die Frage, was mit Rechtsberufen und juristisch arbeitenden Personen geschehen würde, wenn diese ihre juristische Methodik, ihren Horizont und ihre Werkzeuge um psychoanalytische Erkenntnisse erweitern und das Unbewusste in ihrem Dasein und in ihren Wirkungen zur Kenntnis nehmen und verstehen. Rechtliche Konflikte und Prozesse könnten dadurch abgekürzt, effizienter gemacht und sogar vermieden werden. Zuerst diskutiert der Autor organisatorische und psychodynamische Konzepte im Hinblick auf das Management von Rechtsstreits. Zudem wird aufgezeigt, dass das Unbewusste den Rechtsstreit beeinflusst und juristische Konflikte auch als Stellvertreterkriege für Konflikte zwisch...
Macht und Ohnmacht sind seit jeher zentrale Begriffe im politischen und gesellschaftlichen Diskurs - und in der Gegenwart von herausragender Bedeutung, wenn man an aktuelle Phänomene wie die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg oder den Klimawandel denkt. Im psychotherapeutischen Alltag begegnet man dieser Polarität ebenfalls. Das gilt zum Beispiel für depressive oder traumatisierte Patientinnen und Patienten, die sich für wertlos und ohnmächtig halten, doch genauso für solche, die etwa infolge eines übersteigerten Narzissmus glauben, grandios und besonders mächtig zu sein. Macht und Ohnmacht sind aber auch und vor allem Kernelemente in der Individualpsychologie Alfred Adlers, denn zentrale Begriffe seiner Theorie - die auch Eingang in die Alltagssprache gefunden haben - sind insbesondere 'Minderwertigkeitsgefühl', 'Kompensation' und 'Geltungsstreben'. Damit ist die Bandbreite dieses Sammelbandes umrissen: Macht und Ohnmacht wird schwerpunktmäßig einerseits im individuellen, andererseits im gesellschaftlichen Kontext thematisiert.
Menschen lieben, ist eng verbunden mit Selbst- und Selbstwertgefühlen. Das gilt auch für das Gegenteil, den Hass. In den Beiträgen des Tagungsbands der Deutschen Gesellschaft für Individualpsychologie geht es unter der Leitidee »Wer bin ich und wen ich liebe« um das Ringen um Selbsterkenntnis in Relation zu »bedeutsamen Anderen«. Im Rahmen dieses Themenspektrums werden Genderbezüge auf dem Hintergrund der Prozesse der eigenen (psychosexuellen) Geschlechtsidentitätsentwicklung reflektiert. Hier geht es unter anderem um Fragen zur Transsexualität und zu einem Trend, der als »Trans-Gesundheit« bezeichnet werden kann. Ausführlich wird von der psychotherapeutisch-psychoanalytischen ...
SMS, E-Mail, Skype und Facebook: Wie beeinflussen die mittlerweile nahezu überall und jederzeit verfügbaren elektronischen Medien die psychische Entwicklung und das soziale Leben der Menschen, seien es Kinder, Jugendliche oder Erwachsene? In welchem Maße bestimmen und (ko-)strukturieren sie die Persönlichkeit, das Selbst- und Fremderleben und die zwischenmenschlichen Beziehungen? Wann und unter welchen Bedingungen spielt der Umgang mit neuen Medien eine positive, entwicklungsfördernde Rolle und unter welchen Umständen hat er problematische oder gar schädigende Folgen für die seelische Gesundheit?Mediziner, Psychologen und Pädagogen berichten aus der (sozial-)pädagogischen, psychotherapeutisch-psychoanalytischen und beraterischen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und setzen sich kontrovers mit Bereicherungen wie auch Gefährdungen auseinander, die das Leben mit und in virtuellen Welten mit sich bringt.
Spaltung, Ambivalenz und Integration werden als relevante Formen psychischer Verarbeitungsprozesse und Abwehrmechanismen in der klinisch-therapeutischen und psychosozialen Arbeit anhand zahlreicher Fallbeispiele und aktueller sozialer und gesellschaftlicher Herausforderungen (Altern, Migration) diskutiert. Deutlich wird, dass innerseelische Spaltungsprozesse, die Entwicklungsfortschritte oft blockieren, in schwierigen Entwicklungsphasen zeitweise überlebensnotwendig sein können. Das Phänomen der Ambivalenz, alltagssprachlich oft als Ausdruck von Schwäche gedeutet, erweist sich als eine konstruktive Fähigkeit. Es geht hier um die Entwicklung von Toleranz gegenüber Ungewissheit und Uneindeutigkeit und um den Umgang mit gegenläufigen Gedanken, Gefühlen und Verhaltenstendenzen. Die Fähigkeit zur Integration von Widersprüchlichkeit kann als Maßstab für Therapieerfolg und als Zeichen psychischer Gesundheit und seelischer Reife verstanden werden.
Menschen sammeln und speichern im Laufe ihres Lebens Eindrücke, die sich zu inneren Bildern formen. Innere Bilder sind Nachklang, Ausdruck, Verarbeitung und Deutung von Erfahrungen im Lebensverlauf. Was heißt das genau? Innere Bilder beeinflussen und gestalten die Selbstwahrnehmung sowie die Wahrnehmung der dinglichen und personellen Umwelt. Innere Bilder und das Erleben und Verhalten bedingen sich wechselseitig und werden zu einem charakteristischen Bestandteil der Person, das heißt der Persönlichkeitsbildung. Sowohl die schulische, intellektuelle Bildung wie auch Herzensbildung entstehen im Miteinander, in der Bezogenheit auf Eltern, Geschwister, Lehrer, bedeutsame Andere und auf die Welt. Aber auch im klinisch-therapeutischen Alltag, in der Arbeit mit traumatisierten Patienten, in der psychosozialen (Familien-)Arbeit und bei der Analyse gesellschaftlicher Phänomene und Herausforderungen werden Bildungsprozesse angestoßen. Die Einbeziehung der dabei entstehenden (unbewussten) inneren Bilder und die Arbeit mit ihnen erlauben einen tiefen und vielschichtigen Zugang zur menschlichen Psyche.
Diese Festschrift würdigt das vielfältige wissenschaftliche Lebenswerk von Bernd Rieken. Er hat sich an der Universität Wien für Europäische Ethnologie (Volkskunde) habilitiert und wurde kurze Zeit später an die Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien berufen, wo er von 2007 bis 2023 den weltweit ersten und bisher einzigen Doktorats-Studiengang für Psychotherapiewissenschaft leitete. Er hat in dem Bereich einschlägige Beiträge verfasst und die Buchreihe Psychotherapiewissenschaft in Forschung, Profession und Kultur ins Leben gerufen, in der auch diese Festschrift erscheint. Sein besonderes theoretisches und praktisches Interesse gilt der traditionsreichen Psychotherapieschule der anal...