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25 Jahre nach der Wiedervereinigung ist die literar-ästhetische, theatrale und filmische Erinnerungskultur zum Realsozialismus ebenso vielfältig wie preisverdächtig. In aktuellen Bildungskontexten ist dieses Erinnern jedoch immer weniger mit einem kommunikativen Gedächtnis verbunden, zudem konzentrieren sich die Erinnerungsprozesse meist auf Literatur und Medien aus der Zeit der DDR. Der Band lotet daher aktuelle didaktische Perspektiven einer kulturellen DDR-Erinnerung nach 1990 aus, die sich von stark faktualem Erinnern und narrativen Großdeutungen des offiziellen Gedächtnisses abhebt.
Marco Magirius untersucht, welche Vorstellungen von Interpretieren an Schule und Universität Studierende des Lehramts Deutsch in der ersten Ausbildungsphase entwickeln. Hierfür verwendet der Autor ein innovatives Mixed-Methods-Design. Dieses besteht aus einer Fragebogenstudie und einer elaborierenden Interviewstudie. Im Schlusskapitel werden auf Basis der empirischen Befunde Vorschläge für die Verbesserung des Deutsch-Lehramtsstudiums unterbreitet.
Unzuverlässiges Erzählen ist ein faszinierendes Phänomen. Wenn unsicher ist, ob dem Geschilderten getraut werden kann, eröffnen sich Möglichkeiten der Interpretation. Das gilt nicht nur für klassische Belletristik, sondern bereits für Kinderliteratur und Bilderbücher, darüber hinaus auch für unterschiedliche Medien wie Hörspiele, Filme und sogar Computerspiele. Immer wieder treten Fälle täuschenden Erzählens auf oder es wird erst nach und nach klar, dass die geschilderten Ereignisse so nicht stattgefunden haben können. Sogar Ausstellungen können Täuschung, Illusion und Unzuverlässigkeit thematisieren oder inszenieren. Didaktisch bieten sich darauf aufbauend Möglichkeiten z...
Wer liest, macht unweigerlich Erfahrungen. Das ist der einfache Ausgangspunkt für die Überwindung eines zentralen Problems: Viel zu oft führt das Lernziel des ›objektiven‹ Interpretierens zum Verlust der Lesebegeisterung. Verhindern lässt sich das durch eine Didaktik der literarischen Erfahrungsbildung: Verstehen beginnt mit der persönlichen Leseerfahrung; sie reflektierter zu artikulieren ist die eigentliche Aufgabe des Literaturunterrichts. Ein Plädoyer für eine grundlegende Neuorientierung des Literaturunterrichts.
„What is worth more: art or life?“ – Was ist mehr wert: Kunst oder Leben? Mit diesen Worten begann die flammende Rede einer jungen Aktivistin in der Londoner National Gallery, die kurz zuvor Vincent van Goghs berühmte Sonnenblumen mit Tomatensuppe überschüttet hatte. Quintessenz dieser blitzschnell in alle Welt verbreiteten Botschaft: In Zeiten von Klimakatastrophe, Krieg und Hunger sollten wir uns mehr um den Schutz unseres Planeten als um den unserer Kulturschätze kümmern. Was bedeutet das für den Literaturunterricht und seine Didaktik? Sich angesichts multipler globaler Krisen weiterhin mit ästhetischem Lernen zu befassen, verlangt nach Reflexion und Rechtfertigung. Die Beiträge dieses Bandes leisten genau das. Sie zeigen, welches Potenzial Kunst, Literatur und eben auch ästhetisches Lernen gerade in Krisenzeiten bieten. Dabei stellen sie nicht zuletzt die Dichotomie „Kunst oder Leben“ infrage. Denn möglicherweise ist das eine ohne das andere auf lange Sicht nicht zu haben.
Die Textlinguistik kann durch ihre Fokussierung auf Verstehensprozesse und Kommunikation zur Lösung zentraler Probleme des Deutschunterrichts beitragen. Dieser Band verbindet linguistische Konzepte mit Fragen der Literatur- und Sprachdidaktik und setzt folgende Schwerpunkte: Textkohärenz als wesentliches Kriterium für das Herstellen und Verstehen von Texten; Textsortenkompetenz als kommunikative und soziale Kompetenz; spezifisch schulische Textsorten; Textverstehen und Textproduktion aus linguistischer und didaktischer Perspektive; literarisches Verstehen und Textlinguistik als Brücke zwischen Sprach- und Literaturwissenschaft; textlinguistische Methoden und Konzepte, die für die schulische Vermittlung und Überprüfung von Textkompetenz hilfreich sein können. Einprägsame Definitionen zentraler Begriffe sowie Aufgaben erleichtern das Verständnis.
Literaturunterricht, der seinem Gegenstand gerecht werden will, setzt eine didaktische Aufbereitung in Form von Textarbeit und Interpretation voraus. Erst dadurch wird die Voraussetzung dafür geschaffen, dass Schülerinnen und Schüler selbst erfolgreich interpretieren können. Literaturdidaktische Interpretationen verfolgen also zwei Ziele: Zum einen gewährleisten sie eine kundige Einordnung der formalen, inhaltlichen, darstellungsbezogenen und epochenspezifischen Besonderheiten ihres Gegenstandes, zum anderen bereiten sie ihn für den Literaturunterricht auf. Dieser Band versammelt wissenschaftshistorische Perspektiven auf die Didaktik der Interpretation und beleuchtet die literaturdidaktische Anwendung von Theorien der Bezugswissenschaften. Zudem konturieren die Autorinnen und Autoren, was literaturdidaktisches Interpretieren konkret auszeichnet.
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