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This collection of essays explores a new concept in world literature studies: the ultraminor, a category that goes beyond the binary opposition of “major” and “minor” literatures to encompass the literatures of smaller but vibrant regional and linguistic communities.
Prussia as a nation-state, as a cultural state, as a military power: beyond these one-dimensional ideas, Ottmar Ette's new book unfolds the picture of a multi-perspective Prussia. From Anton Wilhelm Amo, the first black philosopher to matriculate at a Prussian university, to Frederick the Great's projection of the Prussian polity onto New Spain and the reign of Moctezuma, to the Dutch philosopher Cornelius de Pauw, who published his works in French in Berlin and fueled the worldwide Berlin debate about the New World, from the Jewish salon of Rahel Varnhagen to Heinrich von Kleist's imagination of the Haitian Revolution to Adelbert von Chamisso and Alexander von Humboldt, who was not consider...
Die Studie stellt die Frage nach dem Beitrag erzählender Literatur zu einem Dialog über Formen der Gewalt im gesellschaftlichen Raum Frankreich zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Unter Rückgriff auf Bourdieu’sche Konzepte literatursoziologischer Theorie diskutiert sie zunächst die für ein sozialwissenschaftlich relevantes Erfassen des Wissens von Literatur notwendige Perspektive auf erzählte Gewalt. Bei dem dafür untersuchten Text-Korpus handelt es sich um vielrezipierte Erzähltexte des literarischen Feldes in Frankreich, welche größtenteils in der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts erschienen sind. Ausgehend von theoretischen Überlegungen zu Grenzen und Möglichkeiten einer solch...
Unsere Vorlesung versucht, einem verführerisch vielfältigen und unendlich verwirrenden Thema näher und auf die Schliche zu kommen: der Liebe. Und zugleich einer Tätigkeit und kulturellen Praxis, die Literatur erst zum Leben erweckt: dem Lesen. Was haben Leben und Liebe mit dem Lesen, mit dem Akt der Lektüre zu tun? Es geht beim Lesen immer um die Sehnsucht nach einer Ganzheit von Leben und Liebe, um die Herstellung jener Totalität, die uns Menschen im realen Leben grundlegend entzogen ist. Allein die Literatur erlaubt es uns, über die Totalität eines Lebens mit seinen Anfängen und seinen Enden zu verfügen. Und genau dies gilt auch und gerade für die Liebe und deren Geschichten und...
Pierre Chaunu sprach 1971 noch vorsichtig von der Herausbildung von „l’Europe des Lumières“. Ein halbes Jahrhundert später ist längst zu fragen: Aufklärung nur in Europa? Die transareal angelegte Vorlesung will versuchen, nach der (verlorenen) Einheit der Aufklärung und nach den transatlantisch verflochtenen Geschichten des 18. Jahrhunderts im Bewusstsein der Vielgestaltigkeit aufklärerischer Diskurse zwischen zwei Welten, Europa und Amerika, zu fragen. Gab es eine Aufklärung oder gab es deren viele? Mit einem deutlichen Schwerpunkt innerhalb der Romania will die Vorlesung ein Verständnis dafür wecken, auf welche Weise im „Siècle des Lumières“ inter- und transkulturelle Kontakte und Beziehungen im Bereich von Literatur, Philosophie und Kultur funktionierten und wie die literarischen Räume der Aufklärung transatlantisch in Bewegung gerieten. Ziel der Vorlesung ist es, aus vergleichender Sicht monokulturelle Bilder der Aufklärung wie der entstehenden Moderne zu hinterfragen.
Unsere eigene Geburt und unser eigener Tod entziehen sich unserem reflektierten Erleben. Die Literaturen der Welt bieten uns die Chance, Zugriff auf Anfang und Ende eines Lebens zu erhalten, Geburt, Leben, Sterben und Tod zu repräsentieren, zu reflektieren und zu (re)inszenieren. Aus dieser hochmobilen Konfiguration ergeben sich ungeheure kreative Kräfte, welche dieser Band mit Blick auf die Frage des Lebenswissens analysiert. Welche literaturgeschichtlich und ästhetisch relevanten Aspekte treten in den Geburts- und Sterbeszenen in den romanischen Literaturen der Moderne hervor? Inwieweit enthalten die Gestaltungsformen von Geburt und Sterben erzähltechnische Programmierungen, die uns nicht notwendigerweise den Schlüssel zum eigenen Leben, sicherlich aber den zum Leben der Literaturen der Welt in die Hand geben? Furchtlos sollen diese Vorlesungen das Zusammenleben von Liebe und Tod, von Leben und Lesen, das (literarische) Erleben von Geburt oder das (literarische) Überleben des eigenen Todes anhand von Texten aus der Romania des 18. bis 20. Jahrhunderts untersuchen.
Reiseliteratur besaß als Genre bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts weitgehend marginale Bedeutung und wurde bestenfalls dokumentarisch gelesen oder sozialwissenschaftlich »ausgewertet«. Heute gehört sie zu jenen literarischen Vermittlungsformen, in denen sich am eindringlichsten die Probleme der (europäischen) Moderne, aber auch aktuelle transkulturelle Herausforderungen, Erfahrungsmodi, Projektionen und Sehnsüchte reflektieren. Der vorliegende Band behandelt Reiseliteratur systematisch wie historisch und stellt die Frage nach den ökonomischen, sozialen und politischen Hintergründen des Reisens, nach der Entwicklung der Gattung seit der frühen Neuzeit, nach den Strukturierungen reiseliterarisch dargestellter hermeneutischer Bewegungen, aber auch nach den Figuren von Reisenden und Lesenden. Im Zentrum stehen französisch-, spanisch- und italienischsprachige Reisen(de), aber auch deutsch- und englischsprachige Texte seit der Frühen Neuzeit sowie reiseliterarische Ausdrucksformen des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts. Sagt uns die Reiseliteratur, wohin die Reise unserer Gesellschaften geht?
In this volume, Ottmar Ette unfolds a theory and practice of the Literatures of the World from a fractal and multi-perspective point of view.
The German comparative philologist Friedrich Max Müller (1823-1900) was one of the most influential scholars in Victorian Britain. Müller travelled to Britain in 1846 in order to prepare a translation of the Rig Veda. This research visit would turn into a lifelong stay after Müller was appointed as Taylor Professor of Modern Languages at Oxford in 1854. Müller’s activities in this position would exert a profound influence on British intellectual life during the second half of the nineteenth-century: his book-length essay on Comparative Mythology (1856) inspired evolutionist thinkers such as Herbert Spencer and Edward Burnett Tylor and made philology into one of the master sciences at m...
Die transareal ausgelegte Vorlesung unternimmt den Versuch, nach der (vielleicht schon verlorenen) Einheit der Romantik hinter der Vielgestaltigkeit romantischer Diskurse zwischen zwei Welten, Europa und Amerika, zu fragen. Gab es eine Romantik oder gab es deren viele? Was zeichnet die Literaturen der Romantik in Frankreich und Deutschland, in Spanien und Italien, im Norden und vor allem im Süden des amerikanischen Doppelkontinents aus? Welche Schreibformen entwickelt eine Dichterin wie Gertrudis Gómez de Avellaneda, die zwischen Spanien und Kuba pendelt; welche Vermittlungsmöglichkeiten sieht Germaine de Staël im deutsch-französischen Dialog; in welcher Beziehung steht die Dichtung Baudelaires zu den Schriften Poes; und was bestimmte die Rezeption deutscher Romantik in Mexiko? Die Vorlesung gibt den Blick darauf frei, in welchem Maße im Jahrhundert der Nationalismen inter- und transkulturelle Beziehungen zwischen Ländern und Kontinenten bestanden, und hinterfragt die Monologe nationalliterarischer Ausrichtung.