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Mediating Historical Responsibility brings together leading scholars and new voices in the interdisciplinary fields of memory studies, history, and cultural studies to explore the ways culture, and cultural representations, have been at the forefront of bringing the memory of past injustices to the attention of audiences for many years. Engaging with the darkest pages of twentieth-century European history, dealing with the legacy of colonialism, war crimes, genocides, dictatorships, and racism, the authors of this collection of critical essays address Europe’s ‘difficult pasts’ through the study of cultural products, examining historical narratives, literary texts, films, documentaries, theatre, poetry, graphic novels, visual artworks, material heritage, and the cultural and political reception of official government reports. Adopting an intermedial approach to the study of European history, the book probes the relationship between memory and responsibility, investigating what it means to take responsibility for the past and showing how cultural products are fundamentally entangled in this process.
Alexander Kluge feiert seinen 90. Geburtstag und ist nach wie vor hochproduktiv: Wir sprechen mit dem vielseitigen Intellektuellen über seine vier neuen Bücher, die Gegenwärtigkeit von Erinnerung und über die Mauerdurchbrüche zur Zukunft; Die Geschichte jener Mauer, die seit 1989 bereits durchbrochen ist, wird bis heute meist vom Westen her erzählt – wir beleuchten andere Perspektiven in vier Neuerscheinungen; und Nadire Biskin berichtet in ihrem vielschichtigen Debüt "Ein Spiegel für mein Gegenüber" über die sozialen Zusammenhänge und das Erwachsenwerden einer jungen Frau zwischen Bucak in der Türkei und dem gegenwärtigen Berlin, während in einem weiteren, ebenfalls beachten...
Wie erweitern und entwickeln sich im deutschsprachigen Raum seit der Jahrtausendwende Formen und Funktionen auktorialer Epitexte in einem professionalisierten literarischen Feld mit veränderten medialen Bedingungen und Möglichkeiten hinsichtlich der Inszenierung und Rolle von Autor*innenschaft sowie der Korrelation von Autor*in und Werk? Dieser Frage widmen sich die im Band versammelten Beiträge mit Blick auf das dynamische Verhältnis zwischen (Gesamt-)Werk, Autor: innenschaft und Paratext, wie es sich insbesondere in Epitexten artikuliert. Dabei werden Bedeutung und Facetten des Epitextualitätsbegriffs im Allgemeinen sowie entlang der spezifischen Erscheinungsformen fingierter, performativer, ritualisierter und digitaler Epitexte beleuchtet. Ziel des Bandes ist es, das vielseitige Potenzial von Epitexten in ihrer Heterogenität zu erfassen, auf unterschiedliche Fragestellungen hin zu fokussieren und ihre Bedeutung für literaturwissenschaftliche Forschung herauszuarbeiten.
Er will nicht weniger als die Sprache dekolonialisieren: Fiston Mwanza Mujila, Grazer Schriftsteller aus Lubumbashi im Kongo, sieht sich in der Tradition der legendären Gruppe 47 und legt mit "Tanz der Teufel" seinen zweiten, vor surrealer Subjektivität strotzenden Roman vor; Mareike Fallwickls "Die Wut, die bleibt" erzählt kraftvoll von wortwörtlichen Befreiungsschlägen und dem Anspruch, nicht länger der familiären Selbstausbeutung ohnmächtig zuzusehen; und der welterste postmoderne Kriminalroman, Umberto Ecos "Der Name der Rose", erscheint zum Vierziger in einer neuen Prachtausgabe. Die Frage nach dem guten Leben und den nötigen Rahmenbedingungen ist zeitlos: Wir gehen der Suche nach der perfekten Welt aktuell und historisch anhand von neun Neuerscheinungen nach. Außerdem unterziehen wir die bemerkenswerten Debütromane von Mirjam Wittig, Noemi Somalvico, Eva Raisig und Yara Nakahanda Monteiro einer akribischen Betrachtung und stellen auf 14 Seiten Junior die herausragenden Frühjahrsneuerscheinungen im Kinder- und Jugendbuchbereich vor. Das alles und noch viel mehr in Buchkultur 201 mit 32 zusätzlichen Seiten Buchkultur Schön & gut im PDF!
"Ich glaube an das Böse im Menschen, daran, dass jeder von uns ein Messer trägt." ( Bettina Wilpert: Jeder von uns trägt ein Messer) "Kriminalromane sind anti-emanzipatorisch, oder kürzer und brutaler: Krimis sind rechts." (Frieder Vogelmann: Entsolidarisierung als Programm. Eine Polemik) "Immer aber würde ich verteidigen, dass der Kriminalroman die Realität am reichhaltigsten abbildet." (Alf Mayer: Wie viel Realität darf es denn sein?) "Häuser brennen öfter ab, Menschen sterben öfter bei einem Brand. Meistens weil ein Zigarettenstummel im Müll noch nicht aus ist. In diesem Fall jedoch war es kein Zigarettenstummel. Es war kein Unfall. Der Brand wurde gelegt, um Menschen zu brechen." (Nadire Y. Biskin: Solinger Messer) "Das typische Verhalten vor Gericht geht in Richtung serviler Demut. Mir war das zuwider. Wie sollte ich einem Justizsystem, das ich ablehne, demütig gegenübertreten?" (Ein Interview: Der Bankräuber Thomas Meyer-Falk) "When he wakes in the stinking flophouse room, having fallen from the narrow bed, he looks at the palm of his left hand and sees there the pentagram he's yet to draw." (Timothy J. Jarvis: A Monster Dreams)
Ein gleichberechtigtes Miteinander ist auch im Deutschland des Jahres 2023 keineswegs eine Selbstverständlichkeit, sondern muss immer wieder hart erkämpft werden. Die Frage, wer wir in Deutschland sind, was mit diesem "Wir" eigentlich gemeint ist und wie gesellschaftliche Teilhabe funktionieren kann, steht im Zentrum vieler kluger Analysen und heiß geführter Debatten. Dieses Buch setzt neu an, findet eine andere, eine entschleunigte Form der Auseinandersetzung: In 21 Briefen gehen die Beitragenden mit ihrem Gegenüber intensive Zwiegespräche über ihr Dasein in der deutschen Gesellschaft ein – mal tastend, mal vehement, sich erinnernd, immer suchend. Warum ich dieses Buch so liebe? Ein Blick in die Liste der tollen Autor*innen wäre Argument genug, doch dann schreiben diese Autor*innen hier keine Essays, sondern Briefe – und gehen dabei auf ihre Adressat*innen genauso zu wie auf die eigene Fehlbarkeit. anders bleiben ist radikal aber dabei immer zugewandt: eine Einladung zur Kommunikation! – Mithu Sanyal Ein großes Wir schließt aus und vereinnahmt. Hier sind viele kleine Wir. Sie helfen zu verstehen. – Miriam Zeh
Geld ist nicht alles? Aber Geld ist ziemlich viel: Macht, Status, Lebensgrundlage. Und Grund für ziemlich viele Gefühle: Scham, Neid, Eifersucht. Aber auch Sicherheit, Glück, Freiheit. Was macht Geld mit uns, und was machen wir mit Geld? Mareice Kaiser erzählt ihre eigene Geldgeschichte und trifft Menschen, mit denen sie über Geld spricht. Vom Pfandflaschensammler bis zum Multi-Millionär stellt sie ihnen Fragen: Wie viel Geld ist genug? Wie viel Geld macht glücklich? Wer sollte mehr Geld haben? Wer weniger? Und wie könnte Geld gerechter verteilt sein? Es geht um Armut und Reichtum, um Kälte und Wärme, um Kreditkarten und Mahnungen, um Erfolg und Not, um Chancen und Schicksal, um Macht und Machtlosigkeit – und um das Dazwischen. Außerdem um einen Blick auf ein Land, in dem die einen frieren müssen, während die anderen von Fußbodenheizungen gewärmt werden. So entsteht eine Analyse, die entlang persönlicher Geschichten eine Struktur zeigt, die zutiefst ungerecht ist und unser aller Zusammenleben bestimmt.
Es ist etwas passiert in den letzten dreißig Jahren. Immer weniger Menschen vertrauen den Institutionen dieses Landes – weder der Regierung noch den Medien, noch nicht einmal der Wissenschaft. Doch wie konnte es so weit kommen? Die preisgekrönte Journalistin Anita Blasberg rekonstruiert die schrittweise Erosion des Vertrauens – am Beispiel ihrer eigenen Mutter und entlang historischer Bruchstellen und Protagonisten. Da ist ein junger Treuhandmanager, der achtzig ostdeutsche Betriebe in zwei Jahren verkauft; da ist eine Klinikärztin, die ihre Patienten schneller entlassen soll, als ihr lieb ist; da sind Politiker, die nach der Finanzkrise ihre eigene Ohnmacht bestaunen und dann fast al...
Wie ein sensibler Umgang mit Sprache eine gerechtere Gesellschaft schaffen kann Dass es einen sprachlichen Wandel für eine gerechtere Gesellschaft braucht, darüber sind sich viele mittlerweile einig. Aber wie genau kann dieser aussehen? Und wie kann es uns gelingen, uns so sensibel und diskriminierungsarm wie möglich auszudrücken? Anna von Rath und Lucy Gasser schaffen in ihrem Manifest Macht Sprache ein Bewusstsein für die vielen Stolpersteine im Sprechen, sowohl im Privaten als auch in öffentlichen Debatten, und hinterfragen die Privilegien von Menschen, die den Sprachwandel als unnötig abtun. Anhand eingängiger Beispiele regen sie zur Neuaushandlung des sprachlichen Miteinanders an – wobei auch Pragmatismus erlaubt ist. Ein Buch, das uns alle betrifft und das den Blick weitet für die Quellen von Unrecht und Diskriminierung. Die Autorinnen bieten konstruktive Reflexionsanstöße und Vorschläge, damit wir weiter miteinander sprechen können – ohne Angst davor, uns falsch auszudrücken und unser Gegenüber vor den Kopf zu stoßen.
Im digitalen Zeitalter rücken Autor:innen auf neue Weise in den Fokus der literarischen Öffentlichkeit: Wollen sie erfolgreich sein, müssen sie auch (sich selbst) performen. Die Beiträger:innen fragen nach den Funktionen und Erscheinungsformen auktorialer Performanz in Weblogs, sozialen Medien und auf anderen digitalen Bühnen, die im Zuge der Covid-19-Pandemie einen Boom erlebten. Sie zeigen, wie analoge Medien und Praktiken der Autor:inneninszenierung im Digitalen aufgegriffen, modifiziert und mitunter durch neue Modelle öffentlicher Autor:innenschaft ersetzt werden. Neben den ökonomischen Zusammenhängen interessiert dabei insbesondere die politische Dimension schriftstellerischer Selbstinszenierung, die in digitalen Öffentlichkeiten virulent wird.