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In Mediterranean Wooden Shipbuilding: Economy, Technology and Institutions in Syros in the Nineteenth Century Apostolos Delis analyses the wooden shipbuilding industry of the port of Syros, an important maritime and commercial crossroad in the nineteenth century eastern Mediterranean. The main axes of analysis are the economic, technical and institutional aspects of the industry in relation to the wider international context of shipping and trade. Based on unpublished archival sources, multi-language secondary literature and the employment of interdisciplinary theoretical tools Apostolos Delis not only highlights the national and international significance of Syros’ shipbuilding industry, but also contributes novel material to our knowledge of wooden shipbuilding in the Mediterranean.
Die außergewöhnliche Lebensgeschichte von Argyris Sfountouris, der das von deutschen Soldaten verübte Massaker von Distomo 1944 überlebte und seitdem für Gerechtigkeit und Ausgleich kämpft. Argyris Sfountouris ist knapp vier Jahre, als die Deutschen seine Eltern ermorden. Wie durch ein Wunder überlebt er das Massaker von Distomo im Juni 1944. Er wird getrennt von seinen Schwestern und kommt in ein Schweizer Kinderdorf: seine Rettung. Er wird Physiker, Lehrer, Entwicklungshelfer und Autor. Aber manchmal glaubt er, sein Herz müsse zerspringen vor Heimweh nach dem Meer und dem Licht Griechenlands. Argyris übersetzt griechische Lyrik und steht auf der schwarzen Liste der Militärdiktatur. Er kämpft um Gerechtigkeit für die Hinterbliebenen von Distomo; er erlebt, wie Deutschland sich aus der Verantwortung stiehlt – und bleibt trotzdem friedfertig. Die außergewöhnliche Lebensgeschichte des Argyris Sfountouris. Packend. Anrührend. Poetisch.
Mit dem Thema Staatsverschuldung werden sämtliche Verfehlungen des Finanzsektors seit Menschengedenken assoziiert. Banken und Staaten haben noch nie ihre Schulden zurückbezahlt. Häufig wurde entweder durch Inflation, durch Kriege oder mittels Währungsschnitt getilgt. Wenn man jedoch über Schulden spricht, muss man auch fragen, wofür die Schulden gemacht wurden. Nach der neoliberalen Wirtschaftspolitik sind alle staatlichen Schulden gleich schlecht. Wenn hingegen ein Unternehmer sich verschuldet, um zu investieren, würde kein Neoliberaler ihn kritisieren. Hier sollte man gleiches Maß anlegen, wenn der Staat sich verschuldet, um Infrastrukturen zu bauen, zu renovieren, zu erhalten. Sta...
Die Autoren Nikos Chilas und Winfried Wolf stellen die aktuelle griechische Tragödie, die mit der Durchsetzung des EU- und IWF-diktierten Austeritätsprogramms noch lange nicht beendet ist, in einen historischen Kontext. Sie spüren den deutsch-griechischen Beziehungen bis ins Jahr 1941 nach, als die Wehrmacht das Land besetzte. Griechischen Forderungen nach Reparationszahlungen und Wiedergutmachung wichen Bonn und Berlin beharrlich aus; und als 2001 eine Athener Gerichtsvollzieherin mit einem höchstgerichtlich bestätigten Urteil vor dem griechischen Goethe-Institut auftauchte und die Einrichtung konfiszieren wollte, intervenierte Deutschland politisch dagegen. Deutsche Knute und deutscher Druck ziehen sich als braun-schwarzer Faden durch die griechische Zeitgeschichte. Ohne ihre Kenntnis ist die heutige Situation in Griechenland nicht erklärbar. Chilas und Wolf erzählen darüber faktenreich und stellen die Bezüge zu heute dar.
Ist Migration grundsätzlich zu bejahen? Oder ist sie nicht vielmehr ein wichtiger Bestandteil von Ausbeutungsstrukturen? Die Näherin in einer bengalischen Bekleidungsfabrik erfüllt jedenfalls vergleichbare Funktionen im weltweiten Konkurrenzkampf wie der aus Asien nach Europa gekommene Migrant. Beide sind gezwungen, ihre Arbeitskraft extrem billig auf den Markt zu werfen. Doch während sich die Öffentlichkeit darüber einig ist, Weltmarktfabriken in Billiglohnländern zu kritisieren, umgibt den Import billiger ArbeiterInnen in die Zentren der Weltwirtschaft ein Mythos von Mobilität, die als fortschrittlich gilt. Das sozial, regional und kulturell zerstörerische Potenzial der Migration ...
Was ist los in der Türkei? Bis vor wenigen Jahren beeindruckte das Land mit wirtschaftlichen Erfolgen, politischen Reformen und einem Friedensprozess, der die Kurden hoffen ließ. Heute werden Präsident Recep Tayyip Erdoğan und die AKP als autoritär kritisiert, der Konflikt mit der PKK eskaliert erneut und Terroranschläge erschüttern das ganze Land. Die aktuellen Entwicklungen scheinen alte westliche Vorurteile zu bestätigen. Die Türkei galt als Land zwischen Säkularismus und Religion, Moderne und Tradition, Aufbruch und Stagnation. Die türkische Gesellschaft ist polarisiert, sie ist heterogener und hybrider als je zuvor. Die Religiösen werden säkularer und die kemalistischen Eli...
Londons Ruf könnte besser nicht sein – die britische Hauptstadt gilt als dynamisch, aufregend, pulsierend, als multikultureller Melting Pot und boomendes Geschäftszentrum, ein Magnet für Menschen aus aller Welt. Doch die Stadt ist so ungleich wie kaum eine andere westliche Metropole. Millionen Menschen leben in Armut, die Obdachlosigkeit steigt seit Jahren und die Wohnungspreise sind so grotesk teuer, dass sich normal verdienende Menschen das Leben hier nicht leisten können. Immer mehr öffentlicher Raum wird privatisiert, sodass Kreativität und Unvorhersehbarkeit – Eigenschaften, die eine Stadt ausmachen – laufend schrumpfen. Peter Stäuber, ein schweizerischer Journalist mit Wohnsitz in London, hat sich in die Straßen dieser Metropole aufgemacht, er hat beobachtet, wie sie sich verändert, was für Triebkräfte hinter den zerstörerischen Entwicklungen stecken, wer die federführenden Akteure sind – und wer sich gegen die Vermarktung der Stadt wehrt.
Die Psychoanalyse Sigmund Freuds (1856–1939) ist mehr als ein Instrumentarium zur Erforschung der menschlichen Seele. Sie ist ein wichtiges Werkzeug, um politische und gesellschaftliche Phänomene zu analysieren. Doch die politische Weiterentwicklung von Freuds Theorien, wie sie vor allem die Frankfurter Schule um Erich Fromm, Herbert Marcuse und Theodor W. Adorno betrieb, geriet zunehmend in Vergessenheit. Der israelische Soziologe, Historiker und Philosoph Moshe Zuckermann, langjähriger wissenschaftlicher Leiter der Sigmund-Freud-Privatstiftung in Wien, zeigt anhand seiner intensiven Beschäftigung mit dem Thema, wie aktuell die Anwendung der Freud'schen Erkenntnisse auf politische Erei...
Das Auto ist allgegenwärtig. Es wurde zum Symbol für moderne Mobilität und erscheint unverzichtbar. Doch die Probleme, die es mit sich bringt, sind unübersehbar: Unfälle mit Toten und Verletzten, Lärm, Staus, Stress, Klimawandel, Umweltverschmutzung, enormer Flächenverbrauch für die benötigte Infrastruktur und immense Kosten für die Allgemeinheit. Viele Menschen wünschen sich daher weniger Autoverkehr, wiewohl der eigene Verzicht aus Bequemlichkeit oft schwer fällt. Der Verkehrswissenschaftler Bernhard Knierim hat ein Handbuch zum Auto-freien Leben geschrieben. Gleich zu Beginn führt es vor Augen, wie sehr das Auto eine persönliche Belastung darstellt – nicht nur in finanziel...
Der herrschende Diskurs erlaubt kein negatives Eigenschaftswort zum Begriff "Europa". Allenthalben wird über mehr Transparenz, bessere Kommunikation und effektivere Verwaltung debattiert. Das Konstrukt der Europäischen Union wird als alternativlos dargestellt; alternativlos als Großraum im weltweiten wirtschaftlichen Konkurrenzkampf ebenso wie als Garant für eine – angeblich – demokratische Wertegemeinschaft. Hannes Hofbauer entlarvt das in Brüssel, Berlin und anderswo gemalte Selbstbild als ideologische Begleiterscheinung ökonomischer Protagonisten, die für ihre Geschäfte einen supranationalen Raum und einen entsprechenden militärischen Flankenschutz brauchen. Und er weist den ...