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Wie erreicht Kunst ihre Öffentlichkeit? An wen wendet sich Kunst überhaupt und mit welcher Absicht? Das Verhältnis von Kunstproduktion und Kunstvermittlung sowie die daraus resultierenden gesellschaftlichen Folgen stehen im Mittelpunkt dieses Buches. Ausgehend von den kunst- und kulturpolitischen Debatten der russischen Avantgarden nach 1917 geht die Autorin dem Paradigmenwechsel nach, der die gesellschaftliche Funktion von Kunst - aber auch die soziale und pädagogische Dimension künstlerischer Arbeit - bis heute grundlegend verändert hat. Die Studie untersucht, inwiefern sich ein Kunstbegriff, der seine Vermittlung mitdenkt, aus der Geschichte der Kunst und ihrer Theoriebildung selbst ableiten lässt.
In den letzten Jahren haben nicht nur Mobilisierungen gegen Feminismus und 'Gender', sondern auch die Kommerzialisierung und der inflationäre Gebrauch des Wortes "que er" in Alltag und Wissenschaft stark zugenommen. Dazu kommen alarmierende Aneignungsbestrebungen sozialer Bewegungen wie die Querdenker_Innen im Zuge der COVID-19-Pandemie. Mehr denn je sind Gender Studies und que erende Theorien daher auf die Entwicklung emanzipatorischer Gegenstrategien angewiesen. Mit "Querulieren" leihen sich die Autor_Innen einen Begriff mit eigener Geschichte im deutschsprachigen Raum, den sie aufgreifen, durchbrechen, verschieben und umfunktionieren. Es geht um eine interdisziplinäre und mehrdimensiona...
Das Erleben der Anschläge vom 11. September 2001 ist aufgrund der Medienberichterstattung stark durch Bilder geprägt. Die Live-Übertragung setzt den medialen Normalbetrieb außer Kraft; in der Folge stellt das Visuelle ein wichtiges Element der Krisenbewältigung dar. Anne Becker zeigt: Schrecken und Schreckensbewältigung in der visuellen Kommunikation von »9/11« lassen sich mit der Kategorie des Schrecklich-Erhabenen fassen. Die Untersuchung beleuchtet neben kommunikationswissenschaftlichen Gesichtspunkten philosophische, kunstgeschichtliche und bildwissenschaftliche Aspekte und fragt nach der gesellschaftlichen und politischen Relevanz spezifischer Visualisierungen.
Kunstpädagogik ist eine wissenschaftliche Disziplin mit vielen Facetten und Berührungspunkten. Die Beiträge des Sammelbandes sind ein Versuch, das vielfältige Fach durch Überschneidungen und Abgrenzungen zu anderen Disziplinen neu zu konturieren. Aus Perspektive der Philosophie, Architektur, Literatur, Kunstgeschichte, Kunstvermittlung, der künstlerischen Praxis und der Kunstpädagogik untersuchen die Autor:innen Gemeinsamkeiten und Anknüpfungspunkte. Zentrale Bezugspunkte der Beiträge sind dabei die verschiedenen Positionen zur Theorie und Praxis der Kunstpädagogik. Die Autor:innen zeigen, wie stark die Diskurse von den berufsbiografischen Perspektiven, den persönlichen Blicken der Akteur:innen, ihren wissenschaftlichen und künstlerischen Schwerpunkten beeinflusst werden. Mit diesen Betrachtungen eröffnet der Band eine Alternative zu den "Richtungen" der Kunstpädagogik, die als fest umrissene "Positionen" einiger Protagonist:innen in der Kunstpädagogik teilweise nebeneinander existieren. Die Beiträge machen die Differenz der unterschiedlichen Positionen nachvollziehbar und geben Raum für die Entwicklung didaktischer Theorien.
La médiation culturelle est un mode d'intervention de plus en plus répandu dans le champ socioculturel. En faire l'expérience critique, c'est la mettre à l'épreuve, dans ses théories et ses pratiques. En quoi les critiques adressées à la médiation permettent-elles d'en repousser ses limites ? Ses valeurs et ses répertoires d'action peuvent-ils contribuer à transformer les rapports sociaux ? Cet ouvrage collectif propose de réévaluer les ancrages de la médiation culturelle face aux transformations récentes de la société, de la culture et du capitalisme. Il regroupe des contributions de chercheurs québécois et européens qui questionnent ses fondements institutionnels, sa praxis et ses discours. S'il n'existe pas de consensus autour de la définition de la médiation culturelle, les tensions qui l'animent permettent de repenses l'intervention socioculturelle aujourd'hui.
Das Sichtbare umfasst die Natur und die vom Menschen geformten Gebrauchs- und Kunstobjekte. Visuelle Zeichen konzentrieren das Prägnante und kulturell Tradierte in dieser Welt. In der global konzipierten Analyse werden visuelle Zeichen von den Höhlenmalern über die Neuzeit (Leonardo, Arcimboldo) bis zur Gegenwart (Moore, Pollock, Beuys), von ersten Siedlungen bis zur modernen (Hafen-)Stadt, von der Bekleidung und Körperkultur bis zur Bildhaftigkeit in der Literatur (Zola, Hesse) und im Film behandelt. Zur Erklärung der visuellen Zeichen wird gefragt: Wie hat sich der jeweilige Zeichentypus entwickelt; was definiert ihn? Wie werden Raum, Zeit und Bewegung erfasst? Wie werden herausgehobene Zeichen bewertet? Die exemplarisch vorgeführte visuelle Semiotik bietet Anschlüsse zur Evolutionsforschung, zur Neurobiologie und zu den Sprach- und Medienwissenschaften.
Ausstellungen sind konstitutiv für die »Ordnungen des Wissens« einer Kultur - so etwa für den Kanon der Kunstgeschichte. Im Mittelpunkt dieses Buches steht die »Documenta 11« aus dem Jahre 2002, an der sich eine Entwicklung symptomatisch ablesen lässt: Nach dem Bruch von 1989 und mit dem dominanten Einsatz fotografisch-dokumentarischer Bildmedien wurde hier ein immer noch wirkmächtiger abstrakter, modernistischer Kunst- und Bildbegriff in Frage gestellt, der auf »Werkautonomie«, »Originalität« und einer »eurozentristisch-westlichen Kunstgeschichtsschreibung« basiert. Katja Hoffmanns systematische Ausstellungsanalyse entwickelt zugleich einen innovativen Ansatz zur Untersuchung von Foto-, Film- und Videoinstallationen (u.a. von Candida Höfer, Fiona Tan, Eija-Liisa Ahtila) und knüpft an aktuelle bild- und medienwissenschaftliche Fragestellungen an.
Dieser Sammelband widmet sich dem komplexen Zusammenhang zwischen Sprachhandeln und Fachunterricht aus interdisziplinärer Perspektive: Er bringt fachdidaktische sowie bildungs-, sprach- und kulturwissenschaftliche Ansätze miteinander in den Dialog, fragt nach Voraussetzungen und Effekten von sprachlicher Interaktion in Lehr- und Lernprozessen und identifiziert so unterschiedliche Dimensionen von Sprachsensibilität als Chance und Herausforderung im schulischen Kontext. Er beleuchtet zudem die nicht selten impliziten sprachlichen Anforderungen des Fachunterrichts sowie deren normative Referenzen und spricht sich für eine stärkere Berücksichtigung der Sprachlichkeit von Fachunterricht in der Lehrkräftebildung aus.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist Text zu einem selbstverständlichen Gestaltungsmittel der bildenden Kunst geworden. Doch warum verwenden Künstler_innen Text? Und wie setzen sie Schrift ein? Diese Studie markiert die relevanten Themenfelder von Text-Bild-Kombinationen in der zeitgenössischen Kunst. Das Verhältnis von Text und Bild wird u.a. in Werken von Raymond Pettibon, Christopher Wool, Sophie Calle oder Jenny Holzer untersucht. Katrin Ströbel erklärt nicht nur, wie die heutige Künstlergeneration mit Text und Sprache umgeht, sie zeigt auch, wie sich die veränderten Bedingungen von künstlerischer Repräsentation, von visueller und verbaler Zeichenhaftigkeit in den behandelten Werken niederschlägt.
Aus wissenschaftshistorischer Sicht lässt sich feststellen, dass eine Erforschung des menschlichen Gehirns und seiner Funktionen immer auch mit der Bestimmung des Ortes einer Seele im Gehirn einherging. Die Autorin vollzieht die bildliche Lokalisation der Seele in verschiedenen cerebralen Einheiten nach und zeigt, inwiefern sich geistes- und naturwissenschaftliche Theorien zu Hirnfunktion und Seele in die Bilder des menschlichen Gehirns eingeschrieben haben: von den Drucken der ersten anatomischen Atlanten um 1500 bis hin zu Bildern des frühen 19. Jahrhunderts. Im Übergang zwischen der mittelalterlichen Lehre von den Hirnventrikeln und einer neuzeitlichen Hirnforschung standen Anatomen wi...