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Gewaltdarstellungen im mittelalterlichen Spiel waren schon lange vor dem 'Cultural Turn' ein häufig diskutierter Gegenstand der Theatergeschichte; jetzt werden sie neu bewertet. Auf der Grundlage aktueller sozialgeschichtlicher Untersuchungen werden die Parameter der Theatergeschichte im Zeitraum von 1470–1570 hinterfragt. Als ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis der Gewalt im älteren Drama wird das Verhältnis zwischen violentia, vis und potestas, den drei Facetten des Begriffs 'Gewalt', konstatiert. Gewalt tritt hier nicht als isoliertes Phänomen auf, sondern eher als ein (Ausdrucks-)Mittel der Macht. So diskutieren Dramentext und Aufführung die Legitimität von Herrschaftsgewalt.
Review text: "Ein wichtiger Sammelband zu einem zentralen Thema der Reformationsgeschichte, der die Ergebnisse der Fastnachtsforschung der letzten Jahre bündelt und zeigt, wie vielfältig die Ansätze mittlerweile geworden sind."Schubert in: Archiv für Reformationsgeschichte - Literaturbericht, Jahrgang 40/2011.
Maike Hausen presents a transnational, multi-perspective review of strategic and security discussions among the former British white settler colonies Australia, Canada and New Zealand in the 1960s. Focusing on the foreign policy debate surrounding the British decision to withdraw their military 'East of Suez' from Southeast Asia, she reviews extensive source material to examine the transformation of political, diplomatic and strategic ties between Great Britain and Australia, Canada and New Zealand. By embedding the East of Suez discussion into a larger framework of long-term postcolonial transformations and developments of the Cold War and decolonization, the study traces how the British decision upset the traditional conduct of concerted foreign policy and led to notions of crisis and uncertainty as well as to reviews that would ultimately contribute to more independent national outlooks and policies.
The volume explores the theme of ambiguity in medieval and early modern literature in essays honoring the life and work of Arthur Groos, Avalon Foundation Professor in the Humanities at Cornell University, USA, emeritus. The famous expression diz vliegende bîspel from Wolfram von Eschenbach's Parzival is its watchword. In the poem the black and white plumage of the magpie represents the characteristic complexity, ambiguity, and ambivalence of the romance. Removed from its historical context the expression is also a figure of Arthur Groos's wide-ranging intellectual flight. In addition to his work on medieval German verse narrative, he has made important contributions to courtly love poetry, medieval and early modern scientific literature, early modern German literature in general, and especially to opera.
In welchem Zusammenhang stehen Schwächediskurse und Ressourcenregime? Warum eröffnet gerade dieses Begriffspaar eine Perspektive auf die Handlungsfähigkeit von Akteuren sowie auf historische Veränderungsprozesse? Dieser Band widmet sich programmatisch der Frage, welchen Einfluss Schwäche- und Stärkediskurse auf den Umgang mit Ressourcen haben und wie davon ausgehend Selbstbeschreibungen Eingang in Ressourcenprozesse finden und diese prägen.
Public Performances offers a deep and wide-ranging exploration of relationships among genres of public performance and of the underlying political motivations they share. Illustrating the connections among three themes—the political, the carnivalesque, and the ritualesque—this volume provides rich and comprehensive insight into public performance as an assertion of political power. Contributors consider how public genres of performance express not only celebration but also dissent, grief, and remembrance; examine the permeability of the boundaries between genres; and analyze the approval or regulation of such events by municipalities and other institutions. Where the particular use of pu...
Obwohl die deutsche Literatur verschiedenartige Alteritätsdiskurse aufweist, die die kulturelle, religiöse, und gesellschaftliche Differenz zwischen ,Europäern' und ,Orientalen' reflektieren, ist das Feld der Orientalismus-Forschung im deutschsprachigen Raum aus germanistischer Perspektive bislang zu wenig bestellt worden. Die Germanistik verfügt bis heute nicht über eine umfassende, diachron ausgerichtete Studie, welche auf Basis einer intensiven Textanalyse die intertextuellen und intermedialen Zusammenhänge in der Entstehung und Weiterentwicklung der spezifischen ,Orient'-Bilder nachvollzieht und die verschiedenen Aspekte der Etablierung ethnischer, nationaler und zivilisatorischer Differenzen zwischen ,Orient' und ,Okzident' miteinander verknüpft. Angesichts der weltpolitischen Ereignisse und vor dem Hintergrund des weiterhin dominanten Orientalismus-Diskurses sowie der immer wieder herbeigeredeten These vom Kampf der Kulturen ist eine solche Untersuchung hochaktuell und von großer Relevanz.
„Texte zum Sprechen bringen“ - dies erfordert philologische Genauigkeit ebensowohl wie interpretatorischen Weitblick, beides Tugenden, die Paul Sappler in hervorragendem Maße auszeichnen. Dem hiermit vorgegebenen Leitbild suchen die über 30 Aufsätze der Paul Sappler zu seinem 70. Geburtstag gewidmeten Festschrift nahezukommen. Sie stammen von älteren wie jüngeren Kolleginnen und Kollegen des Jubilars, und ihre Schwerpunkte liegen auf dessen eigenen Interessensgebieten: höfische Lyrik, höfische und heroische sowie Kleinepik, mittelalterliches und frühneuzeitliches Schauspiel, Textedition und Kommentierung, Lexikographie; einzelne Beiträge gehen ‐ durchaus im Sinne von Paul Sappler ‐ über die engeren mediävistischen Fachgrenzen hinaus. Wie sie in ihrer thematischen Breite die Interessenvielfalt des Jubilars spiegeln, so verbinden sie sich alle zu einem polyphonen Ausdruck der Dankbarkeit dafür, dass Paul Sappler sich über Jahrzehnte unermüdlich und nachhaltig für das Fach und nicht zuletzt für die mit ihm gemeinsam Tätigen eingesetzt hat.
Vor allem in den Fabliaux und in den Mären, aber auch in Giovanni Boccaccios Decameron, fiel schon früh die Präsenz des Grotesken auf, das sich vor allem in entfesselter Gewalt, sexueller Triebhaftigkeit und Verhöhnung geistlicher Institutionen äußert. Die Erscheinungsformen dieser als Teil der mittelalterlichen Komik zu verstehenden Elemente zeichnet die Studie über eine Wirkungszeit von ca. 500 Jahren in fünf verschiedenen europäischen Literaturräumen nach und fragt dabei nach den Zusammenhängen zwischen der Form der literarischen Kunstwerke und dem Grotesken. Dabei zeigt sich, dass die Chronologie des Grotesken durch die gegenseitige internationale Beeinflussung keineswegs eindeutig ist, was sich auch durch neuere Handschriftenfunde bestätigt. Allgemein scheinen Texte in Versen mehr zum Grotesken tendieren als solche in Prosa, was Rückschlüsse auf das Publikum zulässt. Doch auch die Themen, die groteske Elemente fördern, variieren von Sprachraum zu Sprachraum.
Der Band „Dichtung und Didaxe“ stellt anlässlich der Neuausgabe von Johannes Rothes „Ritterspiegel“, hg. von Christoph Huber und Pamela Kalning (de Gruyter 2009), die Frage nach lehrhaftem Sprechen in der deutschen Literatur des Mittelalters. Als umfangreichste ritterliche Standeslehre des Mittelalters, die eine Vielzahl von Quellen rezipiert und verarbeitet, bietet der „Ritterspiegel“ ein Paradebeispiel der Verbindung von Dichtung und Didaxe. Ausgehend davon werden grundlegende Aspekte lehrhaften Sprechens in zentralen Texten des 12. bis 15. Jahrhunderts beleuchtet. In den 30 Beiträgen renommierter internationaler Germanisten werden Texte vom Minnesang bis hin zu Rechtsbücher...