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The Berlin Sound Archive (Lautarchiv) consists of an extensive collection of sound recordings, compiled for scientific purposes in the first half of the 20th century. Recorded on shellac are stories and songs, personal testimonies and poems, glossaries and numbers. This book engages with the archive by consistently focusing on recordings produced under colonial conditions. With a firm commitment to postcolonial scholarship, Absent Presences in the Colonial Archive is a historical ethnography of a metropolitan institution that participated in the production and preservation of colonial structures of power and knowledge. The book examines sound objects and listening practices that render the coloniality of knowledge fragile and inconsistent, revealing the absent presences of colonial subjects who are given little or no place in established national narratives and collective memories.
How can we rethink anthropology beyond itself? In this book, twenty-one artists, anthropologists, and curators grapple with how anthropology has been formulated, thought, and practised ‘elsewhere’ and ‘otherwise’. They do so by unfolding ethnographic case studies from Belgium, France, Germany, Italy, the Netherlands, and Poland – and through conversations that expand these geographies and genealogies of contemporary exhibition-making. This collection considers where and how anthropology is troubled, mobilised, and rendered meaningful. Across Anthropology charts new ground by analysing the convergences of museums, curatorial practice, and Europe’s reckoning with its colonial legac...
Vielfältige Krisen bestimmen derzeit die Wahrnehmung Europas. Dieses Buch lädt dazu ein, die brüchige Gegenwart des europäischen Projekts aus dem Blickwinkel seiner wenig beachteten globalen Verflechtungen und Abhängigkeiten neu zu denken. Es verbindet erstmalig eine sozial- und kulturwissenschaftliche Europäisierungsforschung mit postkolonialen Perspektiven. Mit Beiträgen u.a. von Ulrich Beck, Nilüfer Göle, Keith Hart, Michael Herzfeld, Michi Knecht und Shalini Randeria
Das Frankfurter Bahnhofsviertel gibt auf den ersten Blick den Eindruck einer öffentlichen Inszenierung abweichenden Verhaltens. Die Vielzahl der dort versammelten sozialen Problemlagen, Kontraste und Asymmetrien ist für den Stadtteil scheinbar identitätsstiftend. Auf der Hinterbühne stellt sich diese Dramaturgie jedoch als ein komplexes Geflecht von Aushandlungen, Wissensbeständen, Machtverhältnissen und gezielter Steuerung heraus.
Die Herausgebenden legen mit „Globale Soziologie“ einen Band vor, der in Debatten um die Dekolonisierung der Disziplin interveniert. Sie vereinen Beiträge, die anhand dreier Fragenkomplexe die international bereits geebneten, im deutschsprachigen Raum jedoch kaum betretenen Wege zu einer Globalen Soziologie aufzeigen und erweitern. Sie stellen zunächst die Geschichte der Soziologie auf den Prüfstand und fragen, von welchen Standpunkten aus „klassische“ Theorien entworfen wurden und wessen Lebensrealitäten sie erfassen und adressieren. Insbesondere die ungleichen Voraussetzungen in der Konstruktion und Zirkulation von „Klassikern“ bei institutionell hergestellter Unsichtbarkei...
In Debatten um Sexarbeit und Prostitution wird viel über »die osteuropäischen Prostituierten« diskutiert. Doch wie gestalten sich die Lebensalltage von Menschen aus osteuropäischen Ländern, die in Deutschland der Sexarbeit nachgehen? Basierend auf langfristiger ethnographischer Feldforschung in Berlin bietet Ursula Probst Antworten auf diese Frage. In Auseinandersetzung mit den Erfahrungen von Frauen und Männern aus verschiedenen Ländern des östlichen Europas zeigt sie auf, dass prekäre Lebensumstände sexarbeitender Migrant*innen Ausdruck weitreichender Marginalisierung, Sexualisierung und Rassifizierung von Osteuropäer*innen im neoliberalen Europa sind.
Dieser Sammelband stellt Analysen, Kritiken, Interaktions- und Bildungsstrategien zu aktuellen Entwicklungen des Rechtspopulismus als Gegenstand der politischen Bildung in der gebotenen Kontroversität dar: Was wird unter Rechtspopulismus verhandelt, wie artikulieren sich rechtspopulistische Ideologien und Strategien und was bedeutet Rechtspopulismus für die politische Bildung? Die Beitragsautoren analysieren die Gründe für einen Aufschwung des Rechtspopulismus auf nationaler und internationaler Ebene und stellen die Frage nach einem Integrationsverlust der parlamentarischen Demokratie.
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In öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussionen wird seit einigen Jahren nach anderen, gelebten Europas gefragt, die nicht in den offiziellen politischen Projekten aufgehen und territoriale Grenzen überschreiten. Die Beiträge des Bandes untersuchen, auf welche Weise künstlerische und kulturelle Praktiken an solchen Dynamiken der Europäisierung mitarbeiten - im Theater, in Ausstellungen und Kunstprojekten, aber auch auf der Ebene individuellen Handelns, z.B. durch Migrationswege oder Lebensentwürfe. Wo liegen die Spiel- und Freiräume, die sich in und durch Kunst ebenso wie im Alltag eröffnen - und wo ziehen die Spiele nur neue Grenzen?
Je restriktiver die europäische Migrationspolitik in den letzten Jahrzehnten wurde, umso wichtiger wurde der »Ehegattennachzug« - oder »Familiennachzug« - als legale Möglichkeit der Einreise. Doch auch dieser Migrationsweg steht zunehmend im Fokus staatlicher Regulierung. Eine Sprachnachweispflicht sowie die Vergabe von Visa führen zu neuen Grenzsituationen weit vor Europas geographischen Außengrenzen. Diese nimmt Miriam Gutekunst in ihrer transnationalen Ethnographie zwischen Marokko und Deutschland in den Blick und begleitet Menschen durch das selektive Einreiseverfahren. Ihre Studie zeigt: In den Institutionen und Behörden wird dabei nicht nur über die Einreise entschieden, sondern es werden auch Integrationsparadigmen, Geschlechterverhältnisse sowie Vorstellungen von Liebe und Ehe verhandelt.