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Warum brachten einzelne Gruppen und Individuen die Verflechtungsgeschichte Südtirols mit dem Abessinienkrieg nach 1945 in öffentlich ausgetragene Geschichtsdebatten ein? Diese Leitfrage untersucht der Autor und zeigt, dass dadurch nicht nur deren zeitgebundenen Partikularinteressen erkennbar werden, sondern sich ebenso der erinnerungskulturelle Umgang mit der jüngeren Vergangenheit im Gedächtnisraum Südtirol generell erforschen lässt. Sebastian De Pretto nimmt hierfür das Alpinidenkmal in Bruneck, die Straßennamen in Bozen, die Südtiroler Heimatbücher sowie Kollektiverzählungen der Nachkriegszeit in den Blick und analysiert diese hinsichtlich ihrer Funktion als umstrittene Erinner...
Dieses Heft nimmt in mehrfacher Weise Bezug auf das 30-jährige Jubiläum der Zeitschrift Geschichte und Region/Storia e regione, das im August 2022 gefeiert wurde. Es greift Denkanstöße aus den Gesprächen, die im Rahmen des 30-Jahr-Festes geführt wurden, auf. Es versammelt auch Texte, die zwar nicht mit den Feierlichkeiten in direktem Zusammenhang stehen, aber als sinnbildlicher Ausdruck für die Entwicklungslinien der Zeitschrift in den vergangenen dreißig Jahren gelesen werden können. Anders als die bisherigen Hefte von Geschichte und Region/Storia e regione beinhaltet das vorliegende keinen monografischen Themenschwerpunkt, veröffentlicht aber drei freie Aufsätze, die unabhängig...
WerkstattGeschichte ist eine Zeitschrift, in der über Geschichte und ihre Akteur*innen ebenso reflektiert wird wie über historisches Forschen und Schreiben. Sie bietet Platz, konventionelle Perspektiven zu durchbrechen und neue Formen der Darstellung zu erproben. Die Zeitschrift bleibt der Sozialgeschichte verbunden, legt aber deutlichen Wert darauf, die große Geschichte aus einer alltagsgeschichtlichen Perspektive zu befragen. Das von Benjamin Brendel herausgegebene Heft »Reizende Gerüche« untersucht Dimensionen kultureller und sozialer Konstruktion von olfaktorischen Wahrnehmungen. Dabei thematisieren die Beiträger*innen vor allem die historische Wandelbarkeit von Praktiken des Riechens und mit ihnen verbundene Emotionen im europäisch-nordamerikanischen Kontext.
Mary Louise Pratt führte das Konzept der transkulturellen Kontaktzonen für die Beschreibung von überseeischen Kolonialraumen ein, doch erlaubt ihre flexible Definition sozialer Räume auch die Anwendung auf andere Regionen und Räume. So greift dieses Heft von "Geschichte und Region/Storia e regione" die Impulse, die Pratts Konzept anstößt, auf für die Untersuchung von Regionen in Zentraleuropa um 1900: Dabei richten die Aufsätze den Fokus auf die Habsburgermonarchie, während die Forumsbeiträge die räumlichen und zeitlichen Perspektiven erweitern. Die Schwerpunkte liegen bei Fragen der Mehrsprachigkeit, transnationaler oder transkultureller Kooperation sowie Wissenspraktiken in Kontaktzonen.
Man "sah hier unter anderen eine Bauersmagd aus Spinges, welche mit zusammgegürteten Unterkleide und fliegenden Haaren auf der Freithofmauer stund, und die stürmenden Feinde mit einer Gabel hinunter stieß". Damit beginnt die facettenreiche Geschichte einer umstrit-tenen und vielfach instrumentalisierten Heldin. Ihr Auftritt soll 1797 maßgeblich zum Sieg der Tiroler gegen Napoleon beigetragen haben. Sie war über Jahrzehnte nur als Mädchen von Spinges bekannt, bis 1869 plötzlich der Name Katharina Lanz auftauchte. Noch heute gilt sie als Tiroler Heldin. Das Buch analysiert die Konstruktion dieser immer wieder neu durch religiöse, nationale und geschlechtsspezifische Bedeutungen geprägten Symbolfigur in regi-onalen und internationalen Kontexten.
Die Verbindungslinien zwischen Fotografie und Krieg sind vielfältig. Bereits seit rund drei Jahrzehnten sind diese Gegenstand historischen Erkenntnisinteresses. In den letzten Jahren haben kultur- und medienwissenschaftlich informierte Ansätze fotogeschichtliche Grundlagen erweitert und neue Fragestellungen eröffnet. Lange Zeit war vor allem Fotografie aus den Weltkriegen forschungsrelevant, nun rücken auch fotografische Praktiken im Kontext anderer Konflikte in den Fokus. Dieses Heft schließt an diese innovativen Forschungstendenzen an und versammelt vier Beiträge, die sich unterschiedlicher Ansätze bedienend mit Fotografien aus Kriegen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschä...
In lively language, Hans Karl Peterlini guides us through the recent history of South Tyrol. He illuminates the developments and key events, including the fighting in the First World War, the option and Italianisation of the country under the fascists, the political efforts for autonomy and the bomb attacks. Furthermore, Peterlini tells the stories of the people of South Tyrol, their economies, cultural creations and lifestyles, their misunderstandings, and achievements in reconciliation - right up to the present day.
Dai simboli del fascismo ai segni lasciati dal colonialismo, dalla toponomastica al cinema e alla letteratura fino a ricorrenze del calendario civile come il Giorno del Ricordo: sull'esempio delle proteste americane, anche in Italia si è diffusa un'ondata di revisionismo nei confronti di protagonisti e avvenimenti del passato considerati politicamente scorretti. Un'indignazione che chiede la cancellazione di targhe stradali, memorie, film, dipinti che non rispondono ai canoni etici attuali. I Sentinelli e altri gruppi, versione italiana dei social justice warrior, attaccano le statue che rimandano a capitoli di storia controversi e a personaggi che hanno agito secondo lo spirito del tempo c...
Grenzen und Grenzregionen sind Orte der Teilung, der Trennung, des Konfliktes, aber auch des Übergangs, der Verbindung, der Begegnung, der Kooperation und des Austauschs und spielen als solche eine zentrale Rolle in der europäischen Geschichte. Dieses Heft untersucht Grenzregionen im historischen Kontext des Kalten Krieges und stellt dabei verschiedene Fragen, wie etwa nach dem Einfluss von neuen Grenzen auf Gemeinschaften und historisch gefestigte ökonomische, soziale und politische Räume; nach dem Umgang von Staaten, Institutionen und Gemeinschaften mit der Situation in Grenzregionen; nach der Bedeutung des "Eisernen Vorhangs" für Menschen, die aus dem Osten in den Westen ziehen wollten; nach den Möglichkeiten für Kooperation zwischen verschiedenen Regionen und nach der Entwicklung von historischen Konflikten in Grenzregionen abseits der Ost-West Teilung. Das Heft geht diesen Fragen anhand von vier verschiedenen Regionen nach: die Röhn, das Burgenland, die Alpen-Adria-Region und Südtirol – vier Beispiele, die unterschiedliche Szenarien und Bedeutungen von Grenzen und Grenzregionen in Europa während des Kalten Krieges aufzeigen.
Die "Tiroler Heimat" ist die traditionsreichste wissenschaftliche Zeitschrift, die sich der Geschichte und Kultur der historischen Region Tirol widmet. Die Zeitschrift wurde 1920 vom Historiker und Volkskundler Hermann Wopfner begründet, um nach der kurz zuvor erfolgten Grenzziehung, die Tirol teilte, die kulturhistorische Verbindung zwischen den Landesteilen aufrechtzuerhalten. Als Jahrbuch für Geschichte und Volkskunde sollte die "Tiroler Heimat" Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern grenzüberschreitend die Möglichkeit bieten, ihre historischen und ethnologischen Studien zur Tiroler Landesgeschichte vorzustellen. Der Themenschwerpunkt hat sich seither ausgedehnt und umfasst im weit...