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Die Studie verdeutlicht den vielfältigen Stellenwert, den Geschenke in der Stadtpolitik thüringischer Städte am Übergang vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit besaßen. Obwohl die Praxis des Schenkens nicht die Aufgabe eines bestimmten städtischen Amtes war, fasst sie Sebastian von Birgelen als eigenständiges Handlungsfeld des Stadtrates auf und beschreibt sie anhand ihrer Wesensmerkmale, Funktions- und Wirkungsweise. Die daraus gewonnenen Befunde ermöglichen Einblicke in das Phänomen der Geschenkpraxis, das untrennbar mit dem Werden und Fortgang des Städtewesens verbunden war. Die Ergebnisse dieser Studie gründen fast ausschließlich auf ungedrucktem, nicht digitalisiertem und teilweise noch unerschlossenem Archivmaterial, das sich in über 20 thüringischen Staats-, Kreis- und Stadtarchiven befindet.
Wirtschafts- und Rechnungsbücher bieten mehrdimensionale Zugänge und erfordern multidisziplinäre Annäherungen. Dass sie weit mehr sind als Einnahmen- und Ausgabeverzeichnisse zeigen die hier vorliegenden 17 Beiträge mit Beispielen von Lübeck bis Lyon. Sie vereinen die Ergebnisse eines Workshops, der diese Gattung serieller Quellen von Seiten der Geschichtswissenschaft und der Historischen Sprachforschung, der Editions- und Medienwissenschaft sowie der historischen Wirtschafts- und Betriebswirtschaftswissenschaft in den Blick genommen hat.
Die Reformationsforschung konzentrierte sich in den letzten Jahrzehnten auf Städte und Fürsten. Studien zur Verbreitung der neuen Lehre in der ländlichen Gesellschaft sind hingegen selten und häufig von Vorurteilen überschattet. Anhand verschiedener Schwerpunkte – Gemeinde und Pfarrer, Kirchenverwaltung, Beziehungen zur Herrschaft, Stiftungen, Kirchenbau und Kirchenausstattung – wird in diesem Werk die Entwicklung der Reformation bei Bauern und Niederadligen in verschiedenen Herrschaftsgebieten Thüringens bis zum Jahre 1570 in den Blick genommen. Ausgehend von vorreformatorischen Frömmigkeitsformen lassen sich dabei im Vergleich von Schrift-, Bau- und Bildquellen die Veränderungen des kirchlichen Lebens in den Dörfern darstellen.
Während Luther 1521/22 auf der Wartburg war, begann in ganz Kursachsen eine rege Reformtätigkeit. Dabei gab es kirchenpolitische Unterschiede zwischen dem Herrschaftsgebiet des Kurfürsten und dem seines Bruders, Herzog Johanns. Das führte zu einem unterschiedlichen Verlauf der Reformation in beiden Gebieten. Deutlich sichtbar wird dies an den Städten, von Wittenberg über Eilenburg, Grimma, Borna, Altenburg, Zwickau, Neustadt a. d. Orla, Jena und Gotha bis nach Weimar. Zudem stellt der Reformationshistoriker Volkmar Joestel auch die Aktivitäten der bäuerlichen Bewegung und des Adels vor. Eng verknüpft waren die reformatorische Theologie und die sozialen Wirklichkeiten. Es geht auch u...
Das spätmittelalterliche Lehnswesen bietet in seiner Quellenfülle großes Forschungspotential. Die Untersuchung zeigt, dass die wettinischen Landgrafen von Thüringen es vor allem für den Ausbau und die Festigung der eigenen Landesherrschaft nutzten. Die Studie untersucht die Bedeutung des Lehnswesens hinsichtlich des Herrschaftsausbaus und der Konsolidierung der Landesherrschaft durch die wettinischen Landgrafen von Thüringen in den Jahren zwischen 1382 und 1440. Die Wettiner sahen sich in der Ausübung ihrer Herrschaft einem starken Adel gegenübergestellt, der wie die Fürsten selbst über ein ausgeprägtes adliges Selbstverständnis verfügte. Um ihre Landesherrschaft dennoch durchzusetzen und den Adel in den eigenen Herrschaftsverband zu integrieren, bot das Lehnswesen ein geeignetes Mittel. Die Untersuchung zeichnet ein dezidiertes Bild des spätmittelalterlichen Lehnswesens, das darüber hinaus einen einzigartigen Einblick in die Adelslandschaft der Landgrafschaft Thüringen sowie deren erweiterte Regionen bietet
Wie in einer Zeitreise führt uns die Autorin zurück in das Wittenberg von Martin Luther. Erstmals wird damit ein literarischer Stadtrundgang der besonderen Art vorgelegt. Er lädt zu einem Spaziergang durch Wittenbergs Weltkulturerbe ein, wie es über fünfhundert Jahre erhalten geblieben ist. Das Buch vermittelt zugleich Hintergrundwissen zum geistigen Klima jener Stadt, in der die Reformation durch Luthers berühmte Thesen ihren Anfang nahm. Belegt durch zahlreiche Lutherzitate erwacht das Alltags- und Geistesleben der Lutherstadt. Man spürt hautnah, wie vor über fünfhundert Jahren gelebt, gelitten, geliebt und gelacht, aber auch gedacht wurde. Das Buch ist eine Fundgrube für alle, die wissen wollen, wie die Wurzeln einer Weltrevolution wachsen. Es deckt eine Fülle von Neuem und Überraschendem auf und macht es einem breiten Publikum leicht verständlich zugänglich.
Städte waren im Mittelalter von überragender Bedeutung. Sie standen in mannigfachen Beziehungen zueinander wie auch zu ihrem Umland. Dabei entwickelten sie sich stets in einem Spannungsfeld territorialer, wirtschaftlicher und sozialer Interessen und in Wechselwirkung unterschiedlicher Akteure. Seit jeher gehört die Stadtgeschichte zu den intensiv untersuchten Feldern der Geschichte des Mittelalters und der Landesgeschichte. Gerade die thüringischen Städte fanden dabei aber bisher weit weniger Beachtung als die Städte anderer Regionen. Das vorliegende Buch will diesbezügliche Lücken schließen. Die Untersuchung verfolgt dabei bewusst einen neuen Ansatz. So werden nicht die Städte ein...
***Angaben zur beteiligten Person Gruber: Dr. Elisabeth Gruber ist Mitarbeiterin am Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit der Universität Salzburg in Krems. Forschungsschwerpunkte: städtische Eliten im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit, städtische Wirtschafts- und Verwaltungsstrukturen, Überlieferungsgeschichte(n) im überregionalen Kontext.
Mit Humor, Liebe und Nervenstärke erzogen Martin Luther und seine Frau Katharina von Bora sechs eigene und zahlreiche andere Kinder von Verwandten und Freunden. Weder Pest noch Standesunterschiede hielten Luther davon ab, eine "wunderlich gemischte Schar" in seinem Haus aufzunehmen. Die Historikerin Elke Strauchenbruch erzählt vom Familienleben im Hause Luther und berichtet, was aus den Kindern des großen Reformators wurde, der die "Kleinen" für die "schönste und größte Freude im Leben" hielt. Das Buch ist ein spannendes Lesevergnügen mit vielen überraschenden Einsichten in den Alltag von vor rund 500 Jahren.
Die Publikation enthält die Beiträge und den Abendvortrag der gemeinsamen Tagung des Projektes "Digitales Archiv der Reformation" und des Lehrstuhles für Kirchengeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena unter dem Thema "Reformation vor Ort. Zum Quellenwert von Visitationsprotokollen", die 2014 in Jena stattfand. Im Mittelpunkt stehen die ersten protestantischen Visitationen in den mitteldeutschen Territorien und ihr schriftlicher Niederschlag, die Visitationsprotokolle. Die Aufsätze zeigen aus unterschiedlichen Blickwinkeln den Quellenwert dieser wichtigen Schriftzeugnisse für die wissenschaftliche Geschichtsschreibung und die Heimatgeschichtsforschung auf. Außerdem werden Ü...