You may have to Search all our reviewed books and magazines, click the sign up button below to create a free account.
Aus Anlass ihres 65. Geburtstages ehrt diese Festschrift drei Professoren der KTU Linz: den Pastoraltheologen und Homiletiker Peter Hofer, den Alttestamentler Franz Hubmann und den Fundamentaltheologen Hanjo Sauer. Die theologischen Biographien aller drei sind geprägt vom Zweiten Vatikanischen Konzil. Seine Perspektiven, Orientierungen und Aufbrüche, aber auch die komplexe Rezeptions- und Wirkungsgeschichte sind begreifbar als Ringen um «Geistes-Gegenwart». Unter diese Vorgabe stellen sich auch die Beiträge dieses Bandes. Als Fallbeispiele der je neu zu leistenden Selbstreflexion christlicher Identität wollen sie geistes-gegenwärtige Theologie treiben: als Lesen und Interpretieren biblischer Texte, als Denken, Verantworten und Formulieren christlichen Glaubens und kirchlicher Praxis.
Welches Schicksal erlitt der einst so berüchtigte Index der verbotenen Bücher? Was erwartet heute Verfasser theologischer Schriften, deren Aussagen im Widerspruch zur amtlichen Lehre der katholischen Kirche stehen? Welche Rolle spielte bei solchen Veränderungen das Zweite Vatikanische Konzil? Ausgehend von den verkündigungsrechtlichen Grundlagen wird in der vorliegenden Studie die Frage nach der Legitimität der römischen Lehrbeanstandungsverfahren gestellt, die der päpstlichen Kurie als Mittel dienen, um unangenehme Autoren zum Stillschweigen zu bringen. Neben einer Darstellung der einschlägigen Rechtsgrundlagen erwartet den interessierten Leser eine neuartige Analyse bisher vor der Kurie in Rom abgeschlossener Verfahren.
Contributed articles.
Seit 1983 in der Bundesrepublik Deutschland zum ersten Mal Kirchenasyl gewährt wurde, hat sich daraus ein zentraler Konflikt zwischen Kirche und Staat entwickelt. Das Phänomen, dass Ausländer aus Angst vor Abschiebung in ein Gotteshaus flüchten, löste eine politisch-gesellschaftliche wie wissenschaftliche Kontroverse über seine Legalität und Legitimität aus: Ist Kirchenasyl unbotmäßiger Rechtsbruch oder legitimes Korrektiv gegenüber humanitären Defiziten des Asyl- und Ausländerrechts? Diese Studie ist die erste umfassende Untersuchung, die Theorie und Praxis des Kirchenasyls in Deutschland aus politikwissenschaftlicher Perspektive beleuchtet: Analysiert werden der konkrete Ablauf und die daraus resultierenden Konflikte, die öffentliche Kontroverse sowie die damit einhergehenden politiktheoretischen und verfassungsrechtlichen Problemlagen.
Ohne Vertrauen in die politischen Institutionen schwindet die Bereitschaft, die Spielregeln der Demo-kratie zu beachten und ihre Normen einzuhalten. Ohne Vertrauen verlieren Kirchen und Religionsgemeinschaften ihre moralische Autorität. Ohne Vertrauen funktionieren persönliche Beziehungen nicht mehr. Machtmissbrauch, moralisches Fehlverhalten von Verantwortungsträgern, Hetze und Hass vorwiegend in den sozialen Medien verursachen ebenso wie eine Überforderung im Verstehen und Verarbeiten wissenschaftlicher Erkenntnisse breites Misstrauen gegenüber staatlichen Institutionen. Gründe für einen solchen Vertrauensverlust und Wege aus der Krise werden allgemein-systematisch, politik- bzw. gesellschaftswissenschaftlich, aber auch theologischkirchlich beleuchtet.
Das Konzept des gemeinsamen Unterwegsseins beschreibt heute gut kirchliche Gemeinschaft. Seinen Ausdruck findet dies im Begriff des synodalen Prozesses, der das gemeinsame "Voranschreiten" besonders hervorhebt. Verbunden damit sind Hoffnungen auf demokratische Teilhabemöglichkeiten in kirchlichen Entscheidungsprozessen. Welche Erfahrungen mit Synodalität bestehen? Welche aufschlussreichen historischen Beispiele lassen sich namhaft machen? Diesen Fragen widmet sich Heft 4/2022: Synodalität.
«Von Schatten und Bildern zur Wahrheit.» Dieser Spruch ziert den Grabstein des anglikanischen und später katholischen Theologen John Henry Newman (1801-1890). Er charakterisiert dessen Leben als beständiges Streben nach der Wahrheit. Zugleich deutet der Spruch auf ein Prinzip hin, an dessen Erforschung Newman maßgeblich beteiligt war: die Entwicklung der Glaubenslehre. Die Offenbarung ist mit Christus vollständig gegeben, aber ihre Erschließung ist ein Prozess, der sich in Raum und Zeit schrittweise entfaltet. Wie die christliche Lehre zugleich eine dynamische Entwicklung verzeichnen und ihre Identität wahren kann, war eine der wesentlichen theologischen Fragen des 19. Jahrhunderts, der sich Newman aufrichtig und fundamental stellte. Diese Studie untersucht die graduelle Entstehung von Newmans Entwicklungstheorie im Licht der großen christlichen Prinzipien sowie deren unverkennbare Bedeutung für die gegenwärtige Theologie.
Der Auftrag Jesu, "Salz der Erde" (Mt 5,13) zu sein, stellt die Kirchen im säkular geprägten Europa vor existenzielle Herausforderungen. Zunehmend haben sie ihre soziale Position und Bedeutung verloren. Die Autorinnen und Autoren fragen nach der Notwendigkeit, den Möglichkeiten und der Bereitschaft, dem biblischen Gestaltungsanspruch gerecht zu werden. In den Beiträgen evangelischer, katholischer und orthodoxer Autorinnen und Kirchenvertreter wird die Aufgabe der Kirchen in unterschiedlichen säkularen Kontexten sozialwissenschaftlich, religionsrechtlich, theologisch-spirituell und pastoral-praktisch aus deutscher, österreichischer, serbischer und gesamteuropäischer Sicht behandelt.