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Der Klerus bildete über Jahrhunderte hinweg eine tragende Säule in der Gesellschaft. Vor allem auf dem Land waren der Dorfpfarrer und seine Hilfspriester nicht nur Seelsorger; sie waren auch Wissensvermittler und Förderer des wirtschaftlichen und sozialen Fortschritts. Diesen in der Seelsorge tätigen Priestern ist das folgende Buch gewidmet. Es soll biographisch all die Weltpriester erfassen, welche zwischen 1648 und 1918 in der Erzdiözese Salzburg über einen längeren Zeitraum tätig waren. Dieser vorliegende erste Band beinhaltet die Biographien von 1.140 Seelsorgern. Er stellt somit nicht nur ein Nachschlagewerk dar; er ist mit 8.500 Einzelbelegen außerdem eine wichtige Quellensammlung im Bereich der Salzburger Kirchengeschichte.
Das Kloster Fürstenfeld erlebte unter der Amtszeit von Abt Balduin Helm in den Jahren 1690 bis 1705 eine Blütezeit. Dies zeigte sich vor allem durch den Neubau einer prächtigen barocken Klosteranlage. Fürstenfeld war zudem ein regional aber auch überregional bedeutender Arbeit- und Auftraggeber. Weiter trug eine geregelte Wirtschaftsführung zum Gelingen des Bauprojektes bei. Ein fast 40 Mitglieder umfassender Konvent zeugt von einem Kloster, das häufig Söhnen aus städtisch-bürgerlich geprägten Familien offen stand. Diese hatten dort die Möglichkeit vornehmlich schriftstellerisch tätig zu werden. Ein Beispiel bildet hier der Klostervorsteher selbst, Balduin Helm, der unter anderem auch als bedeutender Prediger in Erscheinung trat. Ein wichtiger Aufgabenbereich der Konventualen lag außerdem in der Seelsorge; hierbei war für das Kloster die Betreuung der regionalen aber auch überregionalen Wallfahrtsorte wie Inchenhofen von Bedeutung. Dieser Blütezeit wurde schließlich durch den beginnenden Spanischen Erbfolgekrieg ein jähes Ende bereitet.
Die Ausübung weltlicher Macht durch kirchliche Institutionen zählt zu den Besonderheiten des Alten Reiches und seiner Verfassung. Man spricht in diesem Sinne verkürzend vom „Geistlichen Staat", obwohl geistliches und weltliches Regiment - etwa in der Verwaltung - durchweg klar voneinander unterschieden wurden. In ihrer Person freilich vereinten Bischöfe, Äbte oder Äbtissinnen zwei „Charaktere" und repräsentierten sowohl die kirchliche als auch die weltliche Obrigkeit. Wenn beispielsweise noch heute sprichwörtlich die Rede ist vom „guten Leben unterm Krummstab", unterstellt man im Allgemeinen den geistlichen Territorien im Vergleich mit weltlichen Herrschaften eine untertanenfre...
Im 16. Jahrhundert verlegte die Offizin Egenolff in Frankfurt am Main mehrere Ausgaben eines Fechtbuchs, von denen lediglich die vierte und letzte auf das Jahr 1558 datiert ist. Ausgehend vom Exemplar des Egenolffschen Fechtbuchs in einem Bindekonvolut der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek Paderborn, Sigle Th 6136, setzt sich die vorliegende Arbeit zum Ziel, die Überlieferung aller vier Ausgaben zu sichten, zu katalogisieren, stemmatisch zu ordnen, die Erstausgabe erstmals zu datieren und als Edition wissenschaftlich herauszugeben. Das Ergebnis ist eine überlieferungsorientierte Textedition, die sämtliche Textvarianz abbildet und dabei insbesondere auch linguistischen Fragestellungen und Aspekten gerecht wird. Aufbau und Konzept des Fechtbuchs sowie seine sprachlichen Merkmale werden darüber hinaus untersucht. Schließlich wird das Fechtbuch in seinen (literatur-) historischen Kontext gebracht. Ein Vollabdruck der Erstauflage rundet diese Edition des Egenolffschen Fechtbuchs ab.
Gefühle werden vermehrt auch in der Mediävistik zum Untersuchungsgegenstand gemacht. Dabei geht es grundsätzlich um die Frage, ob „mittelalterliche“ Gefühle sich von „modernen“ unterscheiden. Am Beispiel des Phänomens der Empathie wird hinterfragt, ob dieses Gefühl als solches im Mittelalter überhaupt nachweisbar ist, ob es nur selektiv erfahrbar wurde oder ob sich nicht auch eine übergreifende Gefühlswahrnehmung, die im modernen Sprachgebrauch als Empathie bezeichnet wird, nachweisen lässt. Ein Hauptaugenmerk gilt der Betonung der epochenübergreifenden universellen Kriterien von Mitgefühl, die dazu beitragen, das populäre Bild eines dunklen, grausamen und empathielosen Mittelalters zu relativieren.
Die Frauen am Hofe Alexanders des Großen und seiner Nachfolger sowie das veränderte Rollenspektrum der Frau im Hellenismus stehen in dieser Publikation erstmals im Mittelpunkt. Eine Zeit radikaler Umbrüche, in welcher die traditionelle Position der Frau am königlichen Hofe aufgebrochen sowie neu definiert wurde. Herrschergattinnen und Mätressen befanden sich nun in einer Grauzone der Macht, die äußerst flexibel war. Aufgrund der Entwicklung zum Territorialstaat, in Verbindung mit der Einführung der Erbmonarchie, war nun ein Aufstieg von der Hetäre zur legitimen Gattin mit thronberechtigten Kindern möglich. Der Charakter und der Machtwille der einzelnen Protagonisten spielten im Kampf um den politischen Einfluss die entscheidende Rolle. Erstmals wird diese Machtstellung aufgedeckt, die weder institutionell noch formal legitimiert war und deren Ursprung meist im Verborgenen lag.
Die jeweilige Staats- und Regierungsform Deutschlands und Italiens lässt sich – so die These - aus geschichtlicher Perspektive auf zwei recht unterschiedliche, stellenweise diametrale Auffassungen und historische Umsetzungen politischer „Partizipation durch Repräsentation" zurückführen. Deutlich wird dies, wenn man unter Partizipation keine persönliche politische Teilhabe, sondern eine Einflussnahme über Stellvertreter und Repräsentanten begreift. Die Entwicklung der politischen Repräsentation erscheint unter diesem Blickwinkel in Deutschland als von jeher föderal organisiert, während in Italien eher auf Individual-Repräsentanten bzw. auf Individuen aufbauende, nationalstaatliche ‚Volks’-Vertretungen gesetzt wurde. Expertinnen und Experten aus Deutschland und Italien nehmen die historische Perspektive in den Blick, setzen sich aber zugleich auch mit der Gegenwart auseinander und hinterfragen die heutige „politische Partizipation" durch Repräsentation. Im Konkreten geht es um historische Hintergründe, politische Zielvorstellungen, Organisationsformen und institutionelle Subjekte der politischen Partizipation durch Repräsentation.
Der Landshuter Erbfolgekrieg von 1504/1505 gehört zu den weitgehend vergessenen und teilweise in ihrer Bedeutung unterschätzten historischen Ereignissen in der Geschichte Bayerns. In dem erbittert um das Erbe Herzog Georgs des Reichen geführten Waffengang wurden weite Teile der Pfalz, Nieder- und Oberbayerns verwüstet. Mit der hier vorliegenden Arbeit betritt der Autor Neuland und untersucht erstmals das Ausmaß der Zerstörungen von 1504/1505, ihre Verteilung und ihre Behebung. Das Ergebnis der Studie macht deutlich, dass der Landshuter Erbfolgekrieg zu den furchtbarsten Kriegsereignissen zählt, die je über Bayern hereingebrochen sind. Der Konflikt hatte drastische Folgen für die Landwirtschaft. In allen Landesteilen können selbst nach Jahrzehnten noch zerstörte und öde Hofstellen nachgewiesen werden. Im öffentlichen Bewusstsein sind jedoch die Schrecken, die angerichteten Schäden und die jahrzehntelangen Nachwirkungen des Landshuter Erbfolgekrieges überdeckt und überlagert von den Zerstörungen und Gräueln des Dreißigjährigen Krieges.