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Susanne Fleckinger beleuchtet das Verhältnis zwischen haupt- und ehrenamtlich Tätigen in Hospizarbeit und Palliative Care. Hierzu befragt sie die beteiligten Akteure und geht der Frage nach, welche Bedeutung dem Ehrenamt in den unterschiedlichen Versorgungsbereichen zukommt. Im Ergebnis wird deutlich, dass sich Haupt- und Ehrenamt zwar durchaus ergänzen, zugleich aber grundsätzlich unterschiedlichen Handlungslogiken folgen. Eine gelingende Zusammenarbeit scheint vor allem dann möglich, wenn diese zum Gegenstand der kontinuierlichen Aushandlung der Sorgepraxis in der konkreten Einrichtung gemacht wird. Dafür allerdings ist es notwendig, dass der Zusammenarbeit von Ehrenamt und Hauptamt mehr Raum im Rahmen der Aus- und Weiterbildung eingeräumt wird
Die Ehrenamtlichkeit in Palliative Care erfüllt wichtige, differenzierte Aufgaben und Funktionen im Rahmen der gesundheitlichen und sozialen Versorgungsstrukturen. Die Herausforderung für die ehrenamtliche Arbeit in Palliative Care besteht darin, sich in den veränderten organisationalen Strukturen zu positionieren und diese mit Blick auf eine hospizlich-palliative Sorgekultur zu reflektieren. Susanne Fleckinger versteht Palliative Care als Raum, in dem Ehrenamtlichkeit und Hauptamtlichkeit komplementär präsent sind und aus dessen Mitte für Sterbende und ihre Zugehörigen neue, evidenzbasierte Versorgungsstrukturen entwickelt werden können, welche die demografischen und epidemiologischen Veränderungen und den gesellschaftlichen Wandel berücksichtigen.
Menschen mit Krebserkrankungen leiden häufig an extremer Müdigkeit, die als tumorbedingte Fatigue bezeichnet wird. Pflegerische Aufgabe ist es, Betroffene zu informieren und zu beraten, wie sie die Symptome von Fatigue erkennen, Ursachen verstehen und selbst etwas gegen die quälende, ihren Alltag beeinträchtigende Müdigkeit tun können. Dazu bietet dieses Schulungsmanual umfangreiche, detaillierte und fundierte Hintergrundinformationen und einzelne Bausteine, die direkt in der Schulung eingesetzt werden können.
Die Entwicklung der Hospizbewegung und Palliativversorgung in Deutschland ist tief im ehrenamtlichen Engagement verwurzelt. Zunehmend wird auch Trauerbegleitung eine Aufgabe von ehrenamtlichen Mitarbeiter/-innen. Mit der rasanten Entwicklung des Versorgungsangebots kommt es zu einer Professionalisierung der Betreuung, so dass Ehrenamtliche entsprechend geschult und in der Begleitung supervidiert werden müssen. Hier gilt es, die Balance zwischen der notwendigen Qualität in der Begleitung und der weiterhin gewünschten Flexibilität und Spontaneität bei Ehrenamtlichen zu finden. Der Erhalt bürgerschaftlichen Engagements, die Rückführung der Tätigkeitsbereiche im Hinblick auf schwere Krankheit, Sterben und Tod aus dem Gesundheitssystem in die Gemeinde vor Ort sind wichtige Aufgaben des Ehrenamts, die neben der Begleitung der betroffenen Menschen nicht vernachlässigt werden dürfen.
Das gesamte Fachwissen für die Soziale Arbeit Das Fachlexikon ist das Standardwerk für Studium, Wissenschaft und Praxis der Sozialen Arbeit. Die 9. Auflage umfasst rund 1.500 Stichwörter, deren Auswahl sich an den Bedürfnissen der Sozialen Arbeit orientiert. 664 Autorinnen und Autoren informieren über den aktuellen Stand der Entwicklungen und Diskurse in der Sozialen Arbeit, der Sozialpolitik, im Sozialrecht und in den Bezugswissenschaften – übersichtlich, kompakt und zuverlässig! Die Neuauflage wurde vollständig überarbeitet bezieht die neueren fachlichen Entwicklungen, wissenschaftlichen Diskurse und gesellschaftlichen Phänomene ein berücksichtigt aktuelle Gesetzesreformen erm...
Die Pflegekatastrophe kommt gleich nach der Klimakatastrophe 6 Millionen Pflegebedürftige werden für 2030 erwartet, voraussichtlich fehlen dann 500.000 Pflegekräfte. Der deutsche Pflegerat fordert ein Einstiegsgehalt für Pflegekräfte von 4.000 Euro, aber schon jetzt kann kaum jemand einen Platz im Pflegeheim selbst bezahlen. Und mit Geld allein wird sich die Pflegekatastrophe nicht abwenden lassen, davon sind Reimer Gronemeyer und Oliver Schultz überzeugt. Die Pflege braucht einen Aufbruch. Das Zukunftsszenario, das uns sonst erwartet, ist ernüchternd: Eine ambulante und stationäre Pflege, die – hoch subventioniert – pflegebedürftige Alte in sozial entkernten Arealen professionell versorgt. Das wäre der Schrecken für alle, die dem entgegenwarten. Der positive Gegenentwurf dazu ist eine partizipative, gesellschaftlich getragene Pflege. Gronemeyer und Schultz skizzieren das Bild der »Caring Society«: Nur wenn alle gemeinsam anpacken, wird sich die Pflegekrise abwenden lassen. Nur, wenn wir als Gesellschaft bereit sind, umzudenken, wird in Zukunft menschenwürdige Pflege und ein besseres Leben im Alter möglich.
Gesundheit bezeichnet einen der zentralen Werte in unserer gegenwärtigen Gesellschaft: Sowohl das öffentliche wie auch das persönliche Interesse an Gesundheit hat in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen. Dabei werden immer mehr Probleme einer medizinischen Lösung zugeführt und immer mehr Verhaltensweisen (falsche Ernährung, Rauchen, Bewegungsmangel etc.) als gesundheitsschädlich bezeichnet und bekämpft: Hinter jedem Zipperlein wird die Manifestation, zumindest aber der Beginn einer ernst zu nehmenden Krankheit vermutet, immer öfter werden eigentlich gesunde Prozesse (etwa Alterung) problematisiert und medizinalisiert und jede noch so lustvolle Tätigkeit wird vor dem Hintergrund ihrer immanenten Gesundheitsrisiken taxiert. Jede Entscheidung, die wir treffen, so wird suggeriert, ist zugleich eine Gesundheitsentscheidung.
Ursula Hermann geht den Fragen nach, wie Hospiz- und Palliativteams ihre beruflichen Anforderungen erleben und welche Themen sie in der Supervision zur Sprache bringen. Dafür untersucht sie das Feld der Hospiz- und Palliativversorgung mithilfe des Beratungssettings Supervision. Die ethnografische Methode der teilnehmenden Beobachtung gewährt Einblicke in Beratungsprozesse, die partizipative Forschungsstrategie ermöglicht eine Teilhabe an den Forschungsergebnissen für Supervisandinnen und Supervisanden. Die Erfahrungen und Handlungspraktiken der Berufsgruppen machen deutlich, welche Themenvielfalt sich in der Betreuung und Versorgung von Sterbenden und schwer kranken Menschen zeigt und welche Herausforderungen eine organisationale Einbettung von Palliative Care mit sich bringt.
Nicht erst die jüngsten Diskussionen zu Cannabis zeigen, dass die Themen Drogen und Sucht polarisieren. Dabei werden die verschiedenen Drogen (etwa Alkohol, Cannabis oder Heroin) moralisch und rechtlich völlig unterschiedlich bewertet, wobei diese Bewertungen sich von Kultur zu Kultur unterscheiden und auch historisch äußerst wandelbar sind. In vielen Bereichen dominiert weiterhin eine kriminal- und sicherheitspolitische Herangehensweise, wobei zunehmend aber auch gesundheitspolitische Überlegungen im Sinne einer akzeptierenden Drogenpolitik relevant werden. Der Band führt in grundlegende Aspekte aus den Bereichen Drogen und Sucht ein und gibt einen kompakten, informativen Überblick über wichtige Etappen und wissenschaftliche Befunde zu Drogengeschichte, Drogenforschung und Drogenpolitik.