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WALTER SCHLORHAUFER (1920-2006) hat sich nicht nur als Arzt, sondern FRÜH schon auch ALS SCHRIFTSTELLER EINEN NAMEN GEMACHT. Bereits in der unmittelbaren Nachkriegszeit taucht sein Name in wichtigen österreichischen Anthologien auf, die sich damals dem Zeitgeist, dem "Zeitungsgeist" (Andreas Okopenko) widersetzt haben, neben Autorinnen und Autoren wie Herbert Eisenreich, Hertha Kräftner, Christine Busta, Christine Lavant, Gerhard Fritsch oder Friederike Mayröcker. Und im selben Jahr, in dem Ilse Aichinger mit dem Roman "Die größere Hoffnung" debütiert, hat auch er SEINE ERSTE GROSSE ERZÄHLUNG veröffentlicht, "Die Liebesstationen des Leonhard Dignös" (1948). Seine schon damals unver...
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Als "Insel der Seligen" oder "Diktatur der Gartenzwerge" wird das Österreich der 1950er Jahre wahrgenommen. Auch für die österreichische Literatur dieser Zeit haben sich zwei dominante Deutungsmuster etabliert: "das Narrativ der Germanistik, die die gesamte deutschsprachige Nachkriegsliteratur in Bausch und Bogen usurpiert hat", und der "austriakische Mythos, der allzu sehr auf den Erinnerungen und nachträglichen Konstruktionen der Beteiligten beruht", wie Wynfrid Kriegleder konstatiert. Diesem Spannungsfeld widmet sich treibhaus zum Dezennium seines Erscheinens kritisch, umsichtig und vorbehaltlos. Die Begründung einer genuin österreichischen Literatur erfolgte durch die verworrenen p...
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