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In den inneren Kolonien um 1900 wurden Rasse, Rassismus und Antisemitismus verinnerlicht. Rasse, Rassismus und Antisemitismus äußern sich nicht nur in Begriffen, Vorstellungen oder Taten. Im Kaiserreich und der Weimarer Republik lernten Menschen, rassistisch und antisemitisch zu fühlen und sich als überlegene Deutsche zu empfinden. Gerade als verinnerlichte Geschichte in Gefühl und Körper leben Rasse, Rassismus und Antisemitismus fort. In den inneren Kolonien in Ost- und Mitteldeutschland sollten Rasse und Deutschsein erlernt werden. Die Innenkolonisation verband widersprüchliche Akteure: Völkische und Lebensreformer, aber auch Anarchisten und Zionisten verhandelten, wie die Siedlungsökonomie "neue Menschen" hervorbringen sollte. Völkische Siedlungsbewegte lernten durch "arteigene" Praktiken eine rassische Selbst- und Fremdwahrnehmung: "Deutsche Arbeit", religiöse Riten, vegetarische Ernährung, Sport und (Runen)Gymnastik sollten sie arisch machen. Die Autorin zeigt, wie die Perspektive auf Körperlichkeit und Emotionen das Wechselverhältnis von Rasse, Rassismus und Antisemitismus sichtbar macht und dabei hilft, deren Kontinuitäten (an)greifbar zu machen.
In der Habsburgforschung bewirkte der Imperial Turn eine Trendwende - einen Perspektivenwechsel weg vom zerstörerischen Nationalitätenkampf hin zum integrativen Empire. Die Beiträger*innen erkunden integrative Strategien und Handlungsformen, ohne dabei Ambivalenzen und Konflikte auszublenden. Sie zeigen, wie Vielfalt und Differenz in Wissensproduktion und kulturellen Praktiken verarbeitet werden und welche Resonanz sie in der Gedächtniskultur gefunden haben. Damit beleuchten sie aktuelle Herausforderungen aus historischer Perspektive und bieten Orientierung für die heterogenen Gegenwartsgesellschaften.
Traditional scholarship on how ancient civilizations emerged is outmoded and new insights call for revision. According to the well-established paradigm, Mesopotamia is considered the cradle of civilization. Following the cliche of ex oriente lux ("light from the East") all major achievements of humankind spread from the Middle East. Modern archaeology, cultural science and historical linguistics indicate civilizations did not originate from a single prototype. Several models produced divergent patterns of advanced culture, developing both hierarchical and egalitarian societies. This study outlines a panorama of ancient civilizations, including the still little-known Danube civilization, now identified as the oldest advanced culture in Europe. In a comparative view, a new paradigm of research and a new cultural chronology of civilizations in the Old and New Worlds emerges, with climate change shown to be a continual influence on human lifeways.
In der vorliegenden Arbeit liegt der Fokus auf den in der Pflege tätigen Frauen in der Zeit ab 1939 liegen. Dort, wo sie in ihrem Arbeitsumfeld auf Männer trafen, wurden ihre Beziehungen zu diesen selbstverständlich untersucht. Daneben wurden auch die besonderen Ansprüche analysiert, die zu dieser Zeit an Pflegerinnen gestellt wurden, sowie die Rolle der zeitgenössischen Vorstellungen von Gender bei der Verurteilung weiblicher Pflegender in den Nachkriegsprozessen. Durch die Erforschung des Pflegepersonals wird eine weitere, bisher vernachlässigte Tätergruppe erstmals kollektivbiographisch präsentiert. Die Untersuchung der Rolle der Pflegerinnen bei den Zwangssterilisationen und Mord...
Der Band enthält 25 Beiträge in deutscher, französischer und englischer Sprache. Die Themenvielfalt reicht von dem sogenannten »Lothar-Kristall« des 10. Jahrhunderts, den Bischöfen Oliba von Vic und Notger von Lüttich, der Rolle des Favoriten am französischen Königshof im späten Mittelalter und dem Lachen im deutsch-französischen Kontext über den Schwarzen Tod im Frankreich Richelieus und revolutionäre Lustspiele im Reich, die Plantagen in Saint-Domingue am Ende des 18. Jahrhunderts bis zu Luxemburgern in der Fremdenlegion. Eigene Beiträge sind der Grenze zwischen Deutschland und Frankreich um 1900 gewidmet, dem Verhältnis Henri Lefebvres zur Kommunistischen Partei, dem Achilleion, – Kaiser Wilhelms Palast auf Korfu –, der luxemburgischen Besatzung in Bitburg nach dem Zweiten Weltkrieg sowie Jacques Chirac und seiner »amitié tardive« für Deutschland.
Der Band enthält 25 Beiträge in deutscher, französischer und englischer Sprache. Die Themenvielfalt reicht von dem sogenannten »Lothar-Kristall« des 10. Jahrhunderts, den Bischöfen Oliba von Vic und Notger von Lüttich, der Rolle des Favoriten am französischen Königshof im späten Mittelalter und dem Lachen im deutsch-französischen Kontext über den Schwarzen Tod im Frankreich Richelieus und revolutionäre Lustspiele im Reich, die Plantagen in Saint-Domingue am Ende des 18. Jahrhunderts bis zu Luxemburgern in der Fremdenlegion. Eigene Beiträge sind der Grenze zwischen Deutschland und Frankreich um 1900 gewidmet, dem Verhältnis Henri Lefebvres zur Kommunistischen Partei, dem Achilleion, – Kaiser Wilhelms Palast auf Korfu –, der luxemburgischen Besatzung in Bitburg nach dem Zweiten Weltkrieg sowie Jacques Chirac und seiner »amitié tardive« für Deutschland.
Ernst Troeltsch received an invitation to deliver lectures on his life's work in London, Edinburgh, and Oxford in March 1923 as one of the first German scholars to visit Britain after the First World War; however he died shortly before he could make the trip. The texts of the five lectures, published posthumously, carry Troeltsch's idea of a European cultural synthesis, following from his studies on Historicism and its problems (KGA 16). As part of the complete critical edition, this volume presents the original German lectures together with their English translations for the first time.
Reveals Ann Tizia Leitich, American correspondent for Austrian newspapers in the 1920s and 1930s, as an important cultural mediator between the two countries.
This book offers a comprehensive overview of the pre-modern economic history of Central Asia and the Silk Road, covering several millennia. By analyzing an abundance of sources and materials, it illustrates the repeated economic heydays of the Silk Road, during which it linked the Orient and Occident for many centuries. Nomadic steppe empires frequently dominated Central Asia, molded its economy and influenced trade along the Silk Road. The book assesses the causes and effects of the wide-ranging overland trade booms, while also discussing various internal and external factors that led to the gradual economic decline of Central Asia and eventual demise of the Silk Road. Lastly, it explains how the economic decline gave rise to Chinese and Russian colonialism in the 18th and 19th centuries. Detailed information, e.g. on the Silk Road’s trajectories in various epochs, is offered in the form of numerous newly drafted maps.
Wilhelm G. Grewe's "Epochen der Völkerrechtsgeschichte", published in 1984, is widely regarded as one of the classic twentieth century works of international law. This revised translation by Michael Byers of Duke University, Durham, North Carolina, makes this important book available to non-German readers for the first time. "The Epocs of International Law" provides a theoretical overview and detailed analysis of the history of international law from the Middle Ages, to the Age of Discovery and the Thirty Years War, from Napoleon Bonaparte to the Treaty of Versailles, the Cold War and the Age of the Single Superpower, and does so in a way that reflects Grewe's own experience as one of Germa...