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"Multireligiöse", "interreligiöse" oder andere Formen religionsverbindender Gebete und Feiern haben sich in den vergangenen 30 Jahren im deutschsprachigen Raum entwickelt. Sie finden statt in Schulen, Krankenhäusern und Justizvollzugsanstalten, in der Öffentlichkeit und im privaten Rahmen. Eingebettet in den interreligiösen Dialog ruft ihre spezifisch rituelle Anlage ein Bedürfnis nach Verortung und Steuerung hervor: Offenheit und Respekt sollen gelebt und vermittelt, Synkretismus und Vereinnahmung hingegen vermieden werden. Die christlichen Kirchen haben seit den 1990er-Jahren über 80 Handreichungen, Arbeitshilfen und Positionspapiere veröffentlicht. Diese sichtet und vergleicht die Autorin und arbeitet die grundlegenden theologischen Linien heraus, die sich in ökumenischer Vielstimmigkeit zeigen.