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Karl Heim (1874-1958) prägte als Theologe an den Universitäten Halle, Münster und seit 1920 in Tübingen sowie von 1920 bis 1948 als Frühprediger an der Tübinger Stiftskirche Generationen von Pfarrern. Unter seinen Zuhörern befanden sich auch viele Nicht-Theologen, denn Karl Heim konnte einerseits komplizierte naturwissenschaftliche Sachverhalte erstaunlich einfach und doch zutreffend elementarisieren und andererseits den christlichen Glauben mit diesen Ergebnissen in einen fruchtbaren Dialog bringen. Der 23. Jahrgang dieses Jahrbuches konzentriert sich auf das Verhältnis von Evolution und Schöpfung einerseits sowie auf medizin- und gesellschaftsethisch relevante Problemstellungen an...
Können Naturwissenschaft und Theologie in einen substanziellen Dialog treten? Die kontinentale Geistesgeschichte hat eine strikte Trennung der Sprachspiele Theologie und Naturwissenschaft vollzogen. Michael Gerhardt zielt in der vorliegenden Untersuchung darauf ab, ein Dialogmodell zu finden, welches das Auseinanderfallen der Disziplinen – und vor allem der Begriffe Natur und Schöpfung – vermeiden kann. Unter Verwendung bibelwissenschaftlicher Ergebnisse und Methoden erarbeitet Michael Gerhardt am Beispiel altorientalischer Firmamentvorstellungen, mit welcher Dialogstrategie Israel seine eigenen theologischen Überzeugungen zur Umwelt in Beziehung gesetzt hat. Das Ergebnis kann für die Theologie der Gegenwart leitend werden. Auch sie hat ja theologische Standpunkte im Kontext des heutigen wissenschaftlichen Denkens und damit im kognitiven Horizont unserer Kultur zu kommunizieren. Unter Verwendung aktueller philosophischer Aspekte formuliert das Buch ein Dialogmodell, das verschiedene Disziplinen vor dem Hintergrund des Weltbildes unserer Zeit verbinden kann, und prüft dieses Konzept an einem spannenden Gesprächsthema: Die Entstehungsgeschichte unseres Sonnensystems.
Karl Heim hat den innovativen und bis heute tragfahigen Versuch unternommen, einen theologischen Weltbegriff im Horizont von Philosophie und Naturwissenschaften auszuarbeiten. Er hat die Wirklichkeit als polydimensional geschichtet und strukturiert verstanden und dazu ein mehrdimensionales Denken in Relationen, Raumen und der Zeit entwickelt. Erstmals wird hier sein Gesamtwerk kritisch im Zusammenhang interpretiert, im Bezug zum Denken seiner Zeit gewurdigt, mit anderen naturphilosophischen Konzeptionen (u.a. Aristoteles, Leibniz, Oetinger, Whitehead, Gunther, v. Weizsacker) verglichen und auf heutige Fragestellungen hin aktualisiert. Heims dimensionale Raumlehre findet eine uberzeugende Deutung als philosophisch-theologische Analogielehre. Im Anschluss an Heim wird ein eigener Entwurf eines naturphilosophisch reflektierten theologischen Weltbegriffs vorgelegt. Die Arbeit wurde mit dem Karl-Heim-Preis des Jahres 2005 ausgezeichnet.
Endlich liegt eine umfassende Darlegung des Verhältnisses von Theologie und Naturwissenschaft vor. Matthias Haudel erörtert die geschichtlichen Entwicklungen, die aktuelle Situation und die zukünftigen Herausforderungen. Zudem entfaltet er das theologische Schöpfungsverständnis vor dem Hintergrund der aktuellen Naturwissenschaften – und zwar sowohl hinsichtlich des Kosmos als auch im Blick auf den Menschen (u.a. Evolution, Neurowissenschaften). Verständlich beleuchtet Haudel die theologischen, philosophischen und naturwissenschaftlichen Grundlagen und ihre Zusammenhänge sowie die ethischen Herausforderungen. Ferner präsentiert er bedeutende Dialogkonzeptionen und einseitige reduktionistische Entwürfe. So tritt die Überwindung gegenseitiger Vorurteile und die Bedeutung des Dialogs für das Wirklichkeitsverständnis hervor. Das betrifft die Relevanz des Glaubens für die gesamte Wirklichkeit ebenso wie die ganzheitliche Einbindung und Sinndeutung naturwissenschaftlicher Einsichten. Entsprechend erschließen sich Antworten auf die existenzielle Suche nach sinnvoller Ganzheit aller lebensweltlichen Zusammenhänge. Ergänzend ist auch Haudels „Gotteslehre“ zu empfehlen.
Das Evangelische Lexikon für Theologie und Gemeinde ist ein hochgeschätztes Standardwerk der Theologie. Nun wurde es komplett überarbeitet und auf den neuesten Stand der Forschaung gebracht. Das neue ELThG2 ist ein vierbändiges, breit angelegtes Lexikon, das alle Felder der Theologie aus protestantischer Perspektive in ökumenischem Horizont darstellt. Es richtet sich an Theologen in Wissenschaft und Praxis, kirchliche Mitarbeiter und theologisch interessierte Gemeindeglieder. Seine besonderen Kennzeichen sind die überkonfessionelle Ausrichtung, der interdisziplinäre Ansatz (Teilartikeln aus den Bereichen Biblische Theologie, Kirchengeschichte, Philosophie, Dogmatik, Ethik, Ökumene und Konfessionskunde, Missionswissenschaften, Soziologie sowie Praktische Theologie) und die Allgemeinverständlichkeit der Artikel.