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Der Tod macht alle Menschen gleich, heißt es, weil jeder sterblich ist und mit dem Ende seine letzte Ruhe findet. Ein tröstlicher Gedanke. Manchmal aber enthüllt das Sterben etwas, was der Tote nie zeigen wollte: ein Geheimnis, ein Unglück oder gar ein verhasstes Leben. Walter Sedlmayr war Kommissar Schöninger in der Serie "Polizeiinspektion 1", las Politikern bei Bierzeltauftritten die Leviten und warb für eine Traditionsbrauerei. Der Volksschauspieler wollte alles sein, nur das nicht, was er war. Er führte ein Doppelleben und wusste, dass ihn schon ein paar Worte vernichten konnten. Er war voller Angst, abzustürzen, wenn entdeckt würde, dass er Männer liebte und seine Homosexuali...
Wer Menschen tötet wird meistens auch überführt. Doch einige Fälle bleiben über Jahre und Jahrzehnte ungeklärt. Es sind Verbrechen, die so viele große Fragen aufwerfen, dass sie einen nicht mehr loslassen. So ein Verbrechen ist der Mord an Frauke Liebs, die 2006 mit 21 Jahren in Paderborn entführt und getötet wurde und deren Täter bis heute gesucht wird. Wir haben mehrfach über diesen Fall berichtet. Jetzt tun wir es in einer Form, die für uns neu ist, nämlich in einem 13-teiligen Serienpodcast. Unser Reporter Dominik Stawski hat dafür über Monate recherchiert, er hat mit Leuten gesprochen, die sich in diesem Fall bislang nie öffentlich geäußert haben. Stawski hat auch mite...
Macht spielt bei vielen Taten eine Rolle. Menschen nutzen ihre Macht, um Verbrechen zu begehen, und sie begehen Verbrechen, um Macht zu erlangen. Unsere Titelstory erzählt von einem Fall, der in die Rechtsgeschichte einging, weil das Machtspiel der beiden Täter seinerzeit ganz Amerika erschütterte: Zwei junge Männer, hochintelligent und aus bestem Hause, wollen sich und der Welt ihre Überlegenheit beweisen, indem sie den perfekten Mord begehen. Es geht ihnen nicht um Geld, auch nicht um Sexualität. Sie hassen das Opfer nicht, es ist ihnen egal. Sie wollen einfach nur töten, weil sie es können. Macht treibt aber nicht nur Gewalttäter an. Auch Betrüger spielen mit ihr. Der Franzose G...
Über Verbrechen zu schreiben ist ein Balanceakt. Nie hat das unser Autor Dominik Stawski stärker gespürt als im Fall der getöteten Frauke Liebs, deren Mörder man bis heute sucht. Stawski kennt ihre Angehörigen und ihren Freundeskreis seit Jahren, hat sie immer wieder getroffen. Er schaute in die Familienalben, begleitete die Mutter Ingrid Liebs zum Grab ihrer Tochter. Er erlebte auch unbeschwerte Momente, in denen er mit ihnen lachen konnte. Je mehr Zeit Stawski mit ihnen verbrachte, desto näher kam ihm deren Leben. Als er die Videos sah, in denen Frauke noch klein war, erinnerte er sich an die eigene Kindheit. Frauke Liebs war nur ein Jahr jünger als er. Er versetzte sich in die Lag...
Die Geschlechter und ihr Kampf – das ist ein ewiges Thema. Auch in der Kriminalistik. Es geht dabei nicht nur um klassische Beziehungstaten, begangen aus enttäuschter Liebe oder Eifersucht. Es geht oft auch um die Rollen, welche die Gesellschaft den Geschlechtern vorgibt. Vor allem um das, was diese Rollenbilder mit Menschen machen. Sie können bei denen, die sich darin gefangen fühlen, das Verlangen schüren, auszubrechen. Es kann denen, die sich an starre Regeln klammern, Angst machen, wenn Rollen ins Wanken geraten. Und es kann bei denen, die sich als Sieger der Rollenverteilung fühlen, zu Hass führen, wenn ihre Position infrage gestellt wird. Verlangen, Angst und Hass sind Triebfed...
Es ist der Albtraum aller Eltern: Der Sohn oder die Tochter sind plötzlich nicht mehr dort, wo sie doch eigentlich sein müssten, wo sie eben noch waren. Sie tauchen nicht mehr auf. Nicht nach Tagen, nicht nach Monaten, nicht nach Jahren. Und irgendwann verlieren sich die Spuren. Etwa 100 000 Menschen werden in Deutschland jedes Jahr als vermisst gemeldet. Die Hälfte der Fälle erledigt sich nach einer Woche, 80 Prozent klären sich innerhalb eines Monats auf. Kleinkinder kehren fast immer binnen weniger Stunden oder Tage zurück, bei Jugendlichen und Erwachsenen dauert es meist länger. Manche dieser Fälle bleiben jedoch ungelöst und rätselhaft. Einer der vielleicht rätselhaftesten is...
Es ist eine Geschichte wie aus einem bösen Märchenbuch: der schwarze Mann, das Urbild des unheimlichen Unbekannten, der in innerste, geschützte Bereiche eindringt. Der bei seinen Taten eine schwarze, lederne Motorradkluft trägt, dazu eine schwarze Gesichtsmaske, die nur Augen, Mund und Nasenlöcher erkennen lässt. Nachts holt er aus Schullandheimen, aber auch aus Wohnungen schlafende Kinder aus ihren Betten und nimmt sie mit. An mindestens 40 Jungen vergreift er sich, drei von ihnen bringt er um. Es ist die Geschichte von Martin N. Als er 2011 vor Gericht steht, verdeckt er sein Gesicht vollständig mit einem roten, aufgeklappten Aktendeckel. Er will sich immer noch nicht zeigen, obwohl...
Das Böse lebt tatsächlich nebenan", sagt die Kriminalschriftstellerin und ehemalige Gerichtsreporterin Christine Brand im Interview. Unsere Autorinnen und Autoren werden ihr kaum widersprechen. Wo können Menschen zu Verbrechern oder zu Opfern werden? Einfache Antwort: überall, an jedem Ort, in jedem Milieu. Schwerer zu beantworten ist eine andere Frage: Welchen Einfluss haben die Lebensumstände und die Umgebung auf die Art der Taten? In diesem Heft finden Sie die Geschichte des Mörders Raoul Moat, eines Mannes, der breitschultrig und stark wurde in einem Umfeld, in dem Männer gefälligst breitschultrig und stark zu sein haben. Und wenn diese Stärke – noch dazu von einer Frau – in...
Erzählen kann man von einem Verbrechen auf viele Arten. Man kann den Blick besonders stark auf die Gesellschaft und die Zeit richten, in der es geschehen ist. Oder stärker auf die Opfer. Oder auf Täter und Täterinnen. Aber immer ist der Blick auch subjektiv, geprägt von der Perspektive der Autorinnen und Autoren und ihrer Haltung zu dem, was geschehen ist. Manchmal sind jene, die eine Geschichte erzählen, sogar Teil von ihr. In dieser Ausgabe schildert der Kommissar Benedikt Mühlrath seine Ermittlung in einem außergewöhnlichen Einbruchsfall und beschreibt unser Kollege Andreas Albes, wie ihn seine Brieffreundschaft zu einem wegen Kindsmordes Verurteilten an sich selbst zweifeln lieÃ...
Ohne Lüge kommt kein Verbrecher aus. Er täuscht, um Opfer zu ködern, seine Tat zu verschleiern, die Polizei auf die falsche Spur zu führen. Ein japanischer Millionär, der unter falschem Namen Europäerinnen zu sich nach Hause lockt; ein Hochstapler, der Washingtons Diplomaten-Elite narrt; ein Mann, der eine Frau mit einem falschen Gesicht für sich gewinnen will: In dieser Ausgabe begegnen Ihnen viele unterschiedliche Lügner und Lügen. Sie zu enttarnen ist eine der spannendsten Herausforderungen für Ermittler, und genau das fesselt auch uns neutrale Betrachter an Kriminalfällen. Wie beim Puzzle reizt es uns, die Teile zu verschieben, bis sie zusammenpassen. Dahinter steckt ein grund...