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In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat sich in der Geschichtswissenschaft "Frühe Neuzeit" als Epochenbegriff für die Zeit von ca. 1500 bis ca. 1800 weitgehend durchgesetzt. Zum Erfolg des Epochenbegriffs gehört, dass er auch in zahlreichen historischen Teildisziplinen Verbreitung fand, in denen sich für diesen Zeitraum sehr unterschiedliche Bezeichnungen eingebürgert hatten. Im vorliegenden Band wird "Frühe Neuzeit" interdisziplinär diskutiert und in wissens-, literatur- und kunst-, konfessions-, raum-, politik- und wirtschaftsgeschichtlichen Kontexten thematisiert. In einer Zeit, in der die Globalisierung die Welt und folglich auch die Weltgeschichte stärker ins Blickfeld rückt, muss zudem die Frage gestellt werden, ob "Frühe Neuzeit" als eine zunächst auf Mitteleuropa bezogene Epoche auch in den Geschichten anderer Weltgegenden - etwa dem indischen, atlantischen und japanischen Raum - als Epochenbezeichnung brauchbar ist.
Das Wechselspiel von Glaube und Vernunft beeinflusst unsere Wahrnehmung von Kirche bis heute. Die These von Aufklärung im geistlichen Staat ist deswegen keine Unbekannte. In einer katholischen Betrachtung des Zeitalters der Aufklärung spielen ganz spezifische Faktoren eine Rolle: Friedfertigkeit und Nächstenliebe konkurrieren mit staatstheoretischer Notwendigkeit. Anhand der beiden fränkischen Hochstifte Bamberg und Würzburg zeichnet Jonas Geissler ein schillerndes Bild zweier deutscher Mittelterritorien des 18. Jahrhunderts. Aufgeklärte Reformen, gesellschaftliche Veränderungen und staatliche Weichenstellungen lassen eine philosophische Erneuerungsbewegung realpolitisch greifbar werden. Zwei Länder unter dem Krummstab werden dabei zu aufgeklärten Leuchttürmen des katholischen Deutschlands.
Was hat das Alte Reich im Innersten zusammen gehalten? Waren es die Reichsinstitutionen wie beispielsweise das Reichskammergericht, der Reichshofrat und der Reichstag? Oder waren es die Reichsgrundgesetze wie der Westfälische Friede? Einen entscheidenden integrativen Faktor des Alten Reiches stellten gewiss die Personen und Personengruppen dar, die Aufgaben und Funktionen für Kaiser und Reich wahrnahmen. Inwieweit besaßen diese Personen eine spezifische Mentalität, die über das Zugehörigkeitsgefühl zu einer Reichsinstitution hinausging? Diesen und anderen Fragen gehen die Autoren nach, wobei das Spektrum der Beiträge von den Reichskammergerichtsboten, über Anwälte an den beiden höchsten Gerichten bis zu den kaiserlichen Kommissaren am Reichshofrat reicht.
Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des achtzehnten Jahrhunderts Die Zeitschrift erscheint seit 1987 halbjährlich und ist im Aufsatzteil im Wechsel aktuellen Themen gewidmet oder frei konzipiert. Im Rezensionsteil legt sie Wert auf aktuelle Besprechungen zu einem weit gefächerten Spektrum von thematisch repräsentativen und methodologisch aufschlussreichen Fachpublikationen. Entsprechend der interdisziplinären Ausrichtung der DGEJ enthält sie Beiträge aus allen Fachrichtungen.
Die Arbeit untersucht, wie die Einbildungskraft als Vermögen zwischen Empfindung und Verstand in verschiedenen Kontexten der Moralphilosophie, Psychologie, Physiologie, Anthropologie, Ästhetik und Poetik in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als Problem erörtert wurde. Dieser Prozeß wird unter Rückgriff auf das frühaufklärerische Schrifttum (Malebranche, Shaftesbury, Thomasius-Schule, Wolff) in begriffs-, wissens- und wissenschaftsgeschichtlicher Perspektive rekonstruiert. Ein Schwerpunkt liegt auf der vordisziplinären Anthropologie der Aufklärung. Es wird gezeigt, daß die Aufwertung der 'unteren Seelenkräfte' eine Neukonzeption des psychophysiologischen Zusammenhanges verla...
Ein gutes Leben: Das beschäftigt die Denkenden im langen 18. Jahrhundert wie keine andere Frage. Dass dieses Problem nicht nur von der hohen Warte der Vernunft aus angegangenen werden kann, ist allen Beteiligten klar. Deshalb geht es mit dem guten Leben vor allem um die ethischen Praktiken im Alltag, die das Miteinander der Menschen bestimmen. Diese Alltagspraktiken sind Gegenstand einer philosophischen Debatte, die im Spannungsfeld von Ethik und Ästhetik geführt wird. Die Praktiken führen aber vor allem immer wieder zur Literatur und zu Kunst, in denen ethische Praktiken erprobt und reflektiert werden und deshalb genau dort beobachtet werden. Ein gutes Leben beweist sich deshalb nicht in Vorsätzen und Prinzipien, sondern in Handlungen.
This volume is a register and bibliography to the first 20 volumes of the Lessing Yearbook and its supplements, Humanitaet und Dialog, Lessing in heutiger Sicht, Nation und Gelehrtenrepublik, and Lessing und die Toleranz.