You may have to Search all our reviewed books and magazines, click the sign up button below to create a free account.
Das idyllisch in einem Seitental nördlich von Langenbruck gelegene Schöntal ist das älteste Kloster des Kantons Basel-Landschaft. Die Gründung der Grafen von Frohburg wird 1145 erstmals erwähnt. 1187 war der Bau der heute noch weitgehend erhaltenen Kirche mit ihrem bemerkenswerten Skulpturenschmuck vollendet. Anhand der archäologischen und bauhistorischen Befunde zeichnet die Autorin die Geschichte der Klosteranlage nach: von den Anfängen als Doppelkloster für Mönche und Nonnen des Benediktinerordens über die Zeit der Serviten bis hin zur Umnutzung nach der Reformation – erst als Sennhof des Basler Bürgerspitals und schliesslich als privater Landsitz. Diese erste archäologische Bestandsaufnahme wirft ein neues Licht auf eine der wichtigsten Kulturerbestätten der Region. Die Autorin bezieht sämtliche verfügbare Quellen ein, ergänzt um Expertisen zum plastischen Dekor der Kirchenfassade, zu den Wandmalereifragmenten, zum Fundmaterial und zu den Bestattungen. Dieser umfassende Blick ermöglicht zahlreiche neue Erkenntnisse – der Band wird so zur Referenz für zukünftige Forschungen.
Politisches Handeln erscheint uns heute als wesentlich durch Entscheidungen bestimmt. Auf das Mittelalter ist diese Vorstellung jedoch nur begrenzt übertragbar, denn anders als in der modernen Gesellschaft war in der mittelalterlichen Gesellschaft die strenge Rangordnung eine wesentliche Rahmenbedingung des Entscheidens. Der Rang markierte die soziale Identität des Einzelnen. Eine Entscheidung des Herrschers war eine konfliktträchtige Angelegenheit, wenn sie an den Rang geknüpfte Ansprüche bedrohte und deshalb als Ehrverletzung empfunden wurde. Wegen solcher potentiell destabilisierender Folgen bestand Herrschaftsausübung oft genug darin, Entscheidungen zu vermeiden und in der Schwebe zu halten. Der vorliegende Band versammelt Beiträge deutscher, polnischer, tschechischer und ungarischer Historiker, die 2023 in Brno/Brünn verschiedene Facetten herrscherlichen Entscheidens thematisierten.
Das Mönchtum undder Aufbau der Welt der Klöster gehören zum gemeinsamen Erbe von Ost- und Westkirche seit der Spätantike. Monastische Kultur übt auch in der Gegenwart eine starke Faszination aus – sei es als das Andere einer fern gewordenen Welt, sei es als Teil der eigenen Welt. Deutsche und russische Forschung gleichermaßen haben sich in jüngster Zeit der Thematik verstärkt zugewandt. So wie auf einer vorangehenden interdisziplinären Tagung in Vladimir und Suzdal’ zu monastischer Kultur als transkonfessionellem Phänomen begegnen sich in diesem Band die beiden Forschungsdiskurse mit Beiträgen zu den religiösen Anliegen, zu Klosterleben und Klosterraum, zu politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Leistungen des Mönchtums. Der Band lässt strukturelle Parallelen wie auch deutlich unterschiedliche Entwicklungen in der monastischen Kultur erkennen. Er ist ein Spiegel der Vielfalt an Forschungszugängen der Geschichtswissenschaft, der Byzantinistik, Theologie, Kunstgeschichte, Archäologie und Philologie.
Frauenstiftskirchen des Mittelalters wiesen eine spezifische Sakraltopografie auf, da die Separierung der Frauen von männlichen Geistlichen und der Pfarrgemeinde gewährleistet sein musste. Als ein bauliches Merkmal gilt die Empore für den Frauenchor. Doch nicht jede Frauenkonventskirche hatte eine Empore und nur in Einzelfällen ist sie bereits seit der Gründungszeit nachgewiesen. Der vorliegende Band, der die Beiträge der ersten Tagung des Forums für Frauenstiftsforschung präsentiert, untersucht die mittelalterliche Architektur für Frauen aus kunsthistorischer Perspektive und vor dem Hintergrund historischer und liturgiewissenschaftlicher Studien der vergangenen Jahre erneut auf ihre spezifischen Charakteristika hin. Mit Beiträgen von: Hedwig Röckelein, Julia von Ditfurth, Adam Stead, Maria Magdalena Rückert, Klaus Gereon Beuckers und Esther-Luisa Schuster.
Mit der hier vorliegenden Arbeit wird ein lange vernachlässigter Bau der Sakralarchitektur des 11. Jahrhunderts wieder in den Fokus der Forschung gerückt. Das im Jahr 714 vom fränkischen Hausmeier Pippin und seiner Frau Plektrud an den friesischen Missionsbischof Willibrord gestiftete Kloster Susteren ist nicht nur eines der ältesten der heutigen Niederlande, sondern durch seine Funktion als karolingische Grablege von besonderem Rang. So ist seit dieser Zeit eine Frauenkommunität im Kloster nachweisbar, das sich zu unbekannter Zeit verfassungsrechtlich zum freiweltlichen Stift wandelte. Der hier vorgestellte Bau weist direkte Bezüge zu einem der ranghöchsten Frauenstifte des Reiches in Essen auf und ist ein wesentlicher Vertreter der sogenannten Essen-Werdener Gruppe. Die bis auf den Westbau weitgehend erhaltene Bausubstanz der ehemaligen Frauenstiftskirche wird im Rahmen dieser Arbeit sowohl typologisch als auch stilgeschichtlich untersucht.