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Liebe Leserin, lieber Leser, wenn es um den deutschen Wald geht, erreicht uns eine Hiobsbotschaft nach der nächsten: Die Kiefern brennen, die Fichten sterben, die Baumkronen lichten sich, die Böden sind kaputt. Und ja: Es könnte deutlich besser stehen um jenen Lebensraum, zu dem kaum eine andere Nation ein so tief verwurzeltes Verhältnis pflegt wie wir. Zu lange hat die Forstwirtschaft vornehmlich auf Monokulturen gesetzt, auf artenarme, künstlich angelegte Wälder, die – wie sich mehr denn je zeigt – schlechte Karten haben in einer sich rasant verändernden Welt. Infolge zunehmender Trockenheit haben Fichten zum Beispiel schlicht zu wenig Saft, um ausreichend Harz zu bilden. Der kl...
Liebe Leserin, lieber Leser, die Internetseite Thispersondoesnotexist.com ist schlicht gehalten: Zu sehen ist allein der Schnappschuss eines Menschen. Mal einer Frau, mal eines Mannes, zuweilen freundlich in die Kamera blickend, dann wieder gedankenverloren an ihr vorbei. Doch diese Personen existieren nicht. Eine Künstliche Intelligenz errechnet die Menschenporträts bei jedem Aufruf der Seite neu. Wer sich mit Künstlicher Intelligenz (KI) und Robotik beschäftigt, erlebt viele solche irritierenden Momente, in denen man seinen Augen und Ohren nicht traut. Etwa wenn im Video "Do you love me" der Roboterfirma Boston Dynamics die Kolosse ihre metallenen Hüften mit mehr Feingefühl schwingen...
Liebe Leserin, lieber Leser, kurz nach der Jahrtausendwende schien die Raumfahrt an ein Ende zu kommen, wirkte ausgebrannt, ohne Ideen, ohne Geld, ohne Mut. Alles, was erreichbar war, war erreicht worden. Nur 53 Raketen starteten 2004 in den Weltraum, so wenige wie seit den Anfängen der Raumfahrt nicht mehr. 2011 motteten die USA ihre Spaceshuttles ein: Die größte Raumfahrtnation verlor damit die Fähigkeit, Menschen in den Orbit zu befördern. Heute ist all das vergessen. Die Raumfahrt ist so beflügelt wie seit ihrer Hochphase nicht mehr. 2022 hoben 180 Raketen erfolgreich ab, ein Rekord. Nicht mehr nur die USA und Russland, sondern ein gutes Dutzend Nationen wollen ihren Einflussbereic...
Am 3. April 1996 nahm die Polizei in einem Wald bei Lincoln, Montana, Theodore Kaczynski fest. In seiner verlotterten Hütte fanden sich Utensilien zum Bombenbau und eine Schreibmaschine, auf der er seine vielen Briefe an die Ermittler getippt hatte. Endlich war er festgesetzt: der Unabomber, der die USA siebzehn Jahre lang mit Bombenanschlägen terrorisiert, drei Menschen getötet und viele verletzt hatte. Bis zu 150 Ermittler umfasste die Sonderkommission, dann brachte ein Experte für Sprachanalyse sie auf die richtige Spur. Es war das erste Mal, dass diese Methode in den USA dazu führte, einen Mörder schließlich zu verurteilen. Wie arbeitet die Polizei, und welche forensischen Methode...
Liebe Leserin, lieber Leser, der Mensch war schon immer ein einfallsreiches Wesen. Schon in ganz früher Zeit – lange vor dem Homo sapiens – suchten unsere Vorfahren nach Möglichkeiten, Wildpferde zu jagen und sich Säbelzahntiger vom Leib zu halten. Wo sich heute das östliche Niedersachsen erstreckt, schnitzten Jäger der Art Homo heidelbergensis Speere mit verblüffend guten Flugeigenschaften. Das war vor 300 000 Jahren (Seite 42). Diese Erfindung ist ein erster Meilenstein in der Entwicklung der Menschheit, die letztlich zu unserer heutigen Zivilisation führte. In diesem Heft stellen wir Ihnen zwei Dutzend weitere Eingebungen vor, die uns zu dem machten, was wir heute sind. Sie all...
Sich selbst als eigenständiges Wesen wahrzunehmen, als bewusstes Ich – das zählt zweifellos zu den faszinierendsten Fähigkeiten unseres Gehirns. Unser Bewusstsein ist ein fundamentaler Teil unserer Existenz und zugleich das wohl rätselhafteste Phänomen des Universums. Wieso sind wir überhaupt in der Lage, den eigenen Gedanken und Gefühlen zu folgen? Was ist es, das da hört und sieht und riecht und schmeckt, die Welt nicht bloß nüchtern wahrnimmt, sondern stets auch etwas dabei empfindet – und dadurch seine eigene, subjektive Welt erschafft? Wer wir sind, ergibt sich aus den komplizierten Mustern der neuronalen Aktivität in unserem Kopf. Wenn sich diese Aktivität verändert, d...
Liebe Leserin, lieber Leser, dieses Heft kann Mut machen. Denn es zeigt, wie seit Jahrhunderten und in immer größerem Tempo Innovationen dazu beitragen, die Gesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen. Und es stellt Frauen und Männer vor, die Risiken in Kauf nahmen und ihre Karriere dem Wunsch widmeten, anderen Menschen zu helfen. Wie Andreas Grüntzig. Im Jahr 1977, da arbeitete der junge Kardiologe in Zürich, war die "Verkalkung" der Herzkranzgefäße eine noch viel gravierendere Erkrankung als heute. Wer Glück hatte, bekam einen Termin für eine Bypassoperation. Grüntzig ersann eine neue Methode: die Ballondilatation. Am heimischen Küchentisch bastelte er mit Schläuchen, Garn u...
Liebe Leserin, lieber Leser, sie sind der Inbegriff des Sehnsuchtsorts: Mit ihren gigantischen Massiven, der üppigen Tier- und Pflanzenwelt, glitzernden Eisfeldern und urgemütlichen Almhütten locken die Alpen Jahr für Jahr Abermillionen Fans an. Kaum ein anderes Gebirge auf der Welt ist derart beliebt, so gut erschlossen und intensiv erforscht wie die Alpen. Und doch bergen die Gipfel vor unserer Haustür noch immer Rätsel. So versuchen Wissenschaftler etwa, dem Schnee seine letzten Geheimnisse zu entlocken. Denn die weiße Pracht kann sich mitunter in gewaltigen Lawinen von den Hängen lösen. Um besser vorhersagen zu können, wie, wo und wann sie talwärts donnern, setzen Lawinenforsc...
Liebe Leserin, lieber Leser, es sind schon mehr Menschen zum Mond aufgebrochen, als zu den tiefsten Stellen der Erde – etwa 11 000 Meter unter der Wasserlinie. Das zeigt, wie unerschlossen die Ozeane zum Teil noch sind, wie wenig wir über dieses unermessliche Reich jenseits der Küsten wissen. Von jeder neuen Expedition kehren Forscher mit spektakulären Entdeckungen zurück, finden etwa Korallengärten vor der Westküste Grönlands, begegnen leuchtenden Haien, filmen unbekannte Gallertwesen, die geisterhaft über den Tiefseegrund schweben. Die Formenvielfalt der marinen Tierwelt ist beinahe grenzenlos. Fast scheint es, als hätte die Evolution sich in den Meeren von allen Fesseln gelöst...
Liebe Leserin, lieber Leser, es gibt Zeiten, da fällt eine positive Sicht auf das Leben, die Welt, die Zukunft besonders schwer und scheint doch umso wichtiger zu sein. Viele Menschen sind derzeit verunsichert, fürchten angesichts der Pandemie um ihre Gesundheit und das Wohl geliebter Menschen, sorgen sich um ihren Arbeitsplatz oder das Geschehen in anderen Ländern. Dabei ist – um eine Krise zu meistern – die Fähigkeit, auch in schwierigen Lagen gefasst zu bleiben, besonders entscheidend. Wer überzeugt ist, dass die Zukunft auch Positives für ihn bereithält, kann eher Perspektiven entwickeln, die aus dem Status quo hinausweisen. Zuversicht ist eine unschätzbare Ressource. Wie Stu...