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The work formulates a status quo of the music video medium in the late 2010s and shows which trends, aesthetics and (new) standards have established themselves. Particularly the role of the prosumer amidst evolved technical conditions is highlighted in this context, which strongly influences the evolution of music video in this period. Moreover, the author understands music videos as socio-political actors and examines the resulting questions of their interaction with culture.
Ist Theater eine Kunst? Ein Medium? Eine Institution? Ein wenig von allem, ließe sich sagen. Es verfügt, gegenwärtig wie historisch, über einen Facettenreichtum wie kaum eine andere Kunst, Institution, wie kaum ein anderes Medium. Theater ist ein Verhandlungsspielraum: ein Ort und Raum des Spiels, der Gleichzeitiges mit Ungleichzeitigem konfrontiert, Gegenwärtiges mit Historischem, ästhetische Konvention und Subversion sowie Konflikte – subjektive, politische, globale – in den Raum stellt. Spätestens seit den Theatralitätsdebatten, den Studien zu Interkulturalität und Intermedialität und dem Aufkommen der Performance Studies in den 1990er und 2000er Jahren ist deutlich geworden...
Welche Bedeutung haben YouTube und die dort veröffentlichten Videos und Kommentarspalten für neue Formen von Protest, Kunst und Theater? Die vorliegende Studie geht dieser Frage nach und analysiert mit theaterwissenschaftlichen und empirischen kommunikationswissenschaftlichen Methoden, wie sich Inszenierungen zu intermedialen Akteursnetzwerken zwischen Gesellschaft und Technik entfalten und dabei neue Öffentlichkeiten jenseits der Grenzen von Online- und Offline-Welten entstehen. Mit YouTube als institutionellem Rahmen, der Videos nicht nur ‚ausstellt‘, sondern aktiv an ihren Produktions- und Rezeptionsprozessen mitwirkt, werden die Grenzen von Kommunikations- und Bühnenräumen, von Theater- und Kunstöffentlichkeiten gesprengt; lokale Protestereignisse entspinnen sich zu transnationalen Netzwerken. So erreichen Protestakteure mit ihren Botschaften zwar neue Adressaten, können zugleich aber selbst zur Zielscheibe scharfer Kritik der Online-Öffentlichkeit werden.
Auf der Suche nach Samuel Becketts Erbe im 21. Jahrhundert entdeckt die vorliegende Studie den „Dramatiker des Absurden“ neu. Im Spiegel der Fortschreibung seines Werks durch zeitgenössische Künstler und Choreographen erscheint der Literat als Medienkünstler avant la lettre. Als Bildkonstrukteur, dessen facettenreiches Œuvre in der frühen Beschäftigung mit Malerei und Film wurzelt – und das sich in einer zwischen Wort und Bild oszillierenden Ästhetik entfaltet. Seine stilbildende Formensprache findet im Wechselspiel der Künste einen medienübergreifenden Resonanzraum, der anhand ausgewählter Beispiele von den 1960er Jahren bis ins digitale Jahrtausend ausgelotet wird.
Die Jahre um 1700 sind durch einen bedeutenden Aufschwung der Kantatenproduktion insbesondere im deutschsprachigen Raum gekennzeichnet. Innerhalb weniger Jahre setzt sich die Kantate italienischen Stils mit ihrem typischen Wechsel von Da-capo-Arie und Rezitativ nicht nur als musikalische Form durch. Sie beherrscht auch einen Teil der Poetik und findet Aufnahme in eine Reihe sozialer Handlungsfelder, vom höfischen Zeremoniell bis zum protestantischen Gottesdienst. Offenbar war die Kantate gerade durch ihre kombinatorische Struktur, ihre musikalische Variationsbreite sowie ihre Affektsättigung geeignet, in unterschiedlichsten Kontexten und Funktionen als Katalysator zu wirken: als ein musikalisch-literarisches Modell, das bei gleichbleibender Grundstruktur und variabler Anwendbarkeit funktionale und semantische Wandlungen in besonderem Maße befördern und beschleunigen konnte. Die Kantatenform erweist sich so als wesentliches Dynamisierungsmoment bei den ästhetischen wie kulturellen Transformationen in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die wir heute unter der Signatur „Frühaufklärung" zusammenfassen.
The Journal of Cultural Management and Cultural Policy offers international perspectives on a wide range of issues in cultural management and cultural policy research and practice. This issue examines the effects digitization and digitalization have had on discourses, research designs, and processes of artistic production, distribution, and reception. Dealing with digital phenomena reconfigures social patterns of action, thinking, and organization in the arts and cultural sectors. These sectors are changing profoundly and rapidly, and with them their networks, audiences, the conditions of work and consumption. These issues are particularly acute during the ongoing COVID 19-pandemic with serious effects on the arts and cultural fields, showing the possibilities, but also the limits, of digitalization and digitization in the cultural sector. The authors discuss the challenges and opportunities digitalization and digitization imply for cultural management and cultural policy.
Was ist immersives Theater? Was bedeutet es, im Kontext der Theaterrezeption davon zu sprechen, dass Zuschauerinnen und Zuschauer "komplett eintauchen"? Die vorliegende Studie entwickelt anhand eines breiten Korpus von Aufführungen des partizipativen Gegenwartstheaters ein Verständnis von immersivem Theater im engen Sinn und trägt damit zur begrifflichen Unterscheidung von Partizipation und Immersion bei. Untersucht werden formale Gemeinsamkeiten der Publikumsinvolvierung in Arbeiten des Kollektivs SIGNA, von Paulus Manker, Punchdrunk und Scruggs/Woodard. Die Autorin zeigt, dass immersives Theater mit seinen multisensorischen und interaktiven Erfahrungsräumen wirkungsästhetisch auf komplexe Prozesse der Vereinnahmung zielt. Diese können sowohl in produktive Selbstreflexion umschlagen als auch unbemerkt bleiben, worin sich die gesellschaftspolitische Relevanz dieses "übergriffigen" Theaters widerspiegelt.
„Kennen Sie eine lustige Musik?“ Singende Haushaltsgeräte, markerschütternde Paukenschläge, vertonte Kleinanzeigen, haspelnde Koloratursopranistinnen und kunstvoll fehlproportionierte Klaviersonaten… Vielgestaltig und originell sind die Strategien, mit denen Komponisten aller Jahrhunderte versuchten, ihre Interpreten und Hörer zum Lachen zu bringen. Die Autorin entwirft eine profunde Systematik von Möglichkeiten musikalischen Humors, die sich vom modifizierten Einzelton bis zu parodistischen Großwerken erstrecken. Auf der Basis einer eigens entwickelten Angemessenheitstheorie wird in den historischen Diskurs um Realisierbarkeit und Wertigkeit musikalischen Humors eingetaucht, wer...
Ist die historische Avantgarde noch zu retten? Trotz der historischen Distanz und ihres vermeintlichen Endes nimmt Pamela Geldmacher die Spuren der Avantgarde erneut auf. Fortschritt, Utopie, Kollektiv und Partizipation werden dabei als zentrale Parameter der klassischen Avantgarde herausgearbeitet und in ihrer Relevanz für zeitgenössische Performance-Kollektive nachgewiesen. So wird eine Reformulierung der Avantgarde entworfen, die sich im Vollzug ästhetischer Prozessualität realisiert.
Der klingende Eklat ist mehr als der Pfeffer musikhistorischer Narrationen. Vielmehr ist der Musikskandal ein kultureller Störfall und ein ästhetisches Ereignis. Er überschreitet nicht nur die künstlerischen und moralischen Grenzen des guten Tons, sondern greift zudem gesellschaftliche Normen auf und an. Anna Schürmer analysiert diese Verschränkung und nutzt das interdisziplinäre Potential, das der klingende Eklat als konfliktiver Seismograf sozialer Problem- wie ästhetischer Experimentierfelder bereithält. An der Schnittstelle von Geschichts- und Musikwissenschaften fokussiert die medienkulturwissenschaftlich inspirierte Studie den prismatischen Gegenstand des klingenden Eklats vor dem akustischen Hintergrund nicht nur der musikalischen Moderne.