You may have to Search all our reviewed books and magazines, click the sign up button below to create a free account.
Up-to-date information on more than 8,000 institutions and some 14,000 persons in public life in North Rhine-Westphalia: authorities and departments of local, state and federal administration; jurisdiction; syndicates and other organizations from politics, business, academic life, the arts etc.; notaries, church offices, schools, universities, museums, libraries, hospitals, banks and mayors, District Administrators, chairpersons, presidents, directors, managing directors and other executives.
Das Wallfahrtswesen war seit der Aufklärung ein staatlich und kirchenamtlich missbilligter Volksbrauch, der sich jedoch weiterhin großer Beliebtheit erfreute. Nachdem schon die Kölner Kurfürsten ebenso wie die nachfolgende französische Verwaltung im Linksrheinischen die Wallfahrtsprozessionen einer teilweise bis zum völligen Verbot reichenden Reglementierung unterworfen hatten, regulierten nach dem Wiener Kongress, der das Rheinland Preußen überantwortete, auch die neuen preußischen Behörden das rheinische Wallfahrtswesen mit einem einschnürenden Vorschriftengeflecht, um mittels rigider klerikaler und polizeilicher Kontrolle die Einhaltung von 'Zucht und Ordnung' und langfristig eine Verminderung der Wallfahrten zu erreichen. Als jedoch sich diese Reduzierungshoffnungen wegen der ungebrochenen Wallfahrtsneigung der katholischen Bevölkerung nicht erfüllten, verbot der neue Kölner Erzbischof Graf Spiegel 1826 mehrtägige und bistumsüberschreitende Wallfahrtszüge. In verwaltungsinternen Verfügungen übertrug der Staat seinen Exekutivorganen die Durchsetzung des kirchlichen Wallfahrtsverbots auf dem Gebiet des Erzbistums Köln.
Das Jahr 1815 bildete nicht nur für das internationale Staatensystem ein Epochenjahr. Denn die auf dem Wiener Kongress getroffenen Entscheidungen waren auch der Ausgangspunkt für den Übergang der bislang unter französischer Herrschaft stehenden Rheinlande an Preußen. Die Beschlüsse markierten den Anfang einer häufig von gegenseitigem Unverständnis und Vorurteilen begleiteten Beziehung, welche die Geschichte bis weit ins 20. Jahrhundert hinein prägen sollte. Spätestens 1822, im Gründungsjahr der preußischen Rheinprovinzen, war ein Rheinland entstanden, das nicht nur durch kulturelle, konfessionelle, soziale und demographische Unterschiede gekennzeichnet war, sondern das auch Gegensätze im Hinblick auf staatliche Traditionen vereinigte. Die Beiträge des Bandes zeichnen ein breites und vergleichendes Panorama des schwierigen Weges zueinander und gehen den damit einhergehenden Entwicklungen in den Bereichen von Verwaltung, Wirtschaft, Bildung und Kultur nach.