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Angesichts der wachsenden europäischen Integration sind direkte Kontakte mit dem Fremden nahezu unvermeidbar. Welchen Einfluss und welche Bedeutung haben diese Kontakte für seine Wahrnehmung? Inwieweit können sie Stereotypen vorbeugen, positive Einstellungen verstärken und Verständnis sowie Aufgeschlossenheit für Fremdes fördern? Am Beispiel Deutschlands spürt die Autorin den stereotypen Projektionen in der deutsch-polnischen und deutsch-britischen Kommunikation nach und gibt Antworten auf die Frage nach dem Sinn und den Chancen von internationalen Begegnungen. In dieser quantitativ und qualitativ ausgerichteten Untersuchung zeichnet sie differenzierte, vielschichtige und widersprüc...
Eurasianism has proved to be an unexpectedly diverse and highly self-reflexive concept. By transforming the way we describe the Eurasian landmass, it also resignifies our field of studies and its disciplinary boundaries. In this process, Eurasianism itself is subject to a constant resignification. The present volume builds on this notion while pursuing an innovative approach to Eurasianism. The authors advance the well-established positions that view Eurasianism as a historical intellectual movement or as an ideology of Russian neo-Imperialism, and proceed to unpack an innovative vision of Eurasianism as a process of renegotiating cultural values and identity narratives—in and beyond Russia. This procedural approach provides deeper insight into the operationality of the identity narratives and shifting semantics of Eurasianism in its relation to the Russian World.
Journalism is often thought of as the fourth estate of democracy. This book suggests that journalism plays a more radical role in politics, and explores new ways of thinking about news media discourse. It develops an approach to investigating both hegemonic discourse and discursive fissures, inconsistencies and tensions. By analysing international news coverage of post-Soviet Russia, including the Beslan hostage-taking, Gazprom, Litvinenko and human rights issues, it demonstrates the (re)production of the common-sense social order in which one particular area of the world is more developed, civilized and democratic than other areas. However, drawing on Laclau, Mouffe and other post-foundational thinkers, it also suggests that journalism is precisely the site where the instability of this global social order becomes visible. The book should be of interest to scholars of discourse analysis, journalism and communication studies, cultural studies and political science, and to anyone interested in positive discourse analysis and practical counter-discursive strategies."
Bisher sind biographische Nachschlagewerke, die im Laufe des langen 19. Jahrhunderts einen regelrechten Boom erlebten, nur unzureichend in ihrer Gesamtheit untersucht worden. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass sie einer nationalen Bestimmung folgten, weil ihre Entstehungszeit mit den europäischen Staatenbildungsprozessen zusammenfiel. Nora Mengels Untersuchung des Biographischen Lexikons des Kaiserthums Oesterreich (BLKÖ) und des Russkij Biografičeskij Slovar' (RBS) zeigt erstmals, dass die biographischen Großprojekte des ausgehenden Habsburger und Russländischen Reichs auf einem spezifisch imperialen Gesamtstaatsbewusstsein basierten. Präzise und konsequent wird aufgezeigt, wie dieses, unter Anleitung der Lexikographen Constantin von Wurzbach und Aleksandr A. Polovcov, aus einer Vielzahl an facettenreichen Lebenswelten und -wegen der imperialen Eliten und den damit verbundenen Narrativen gebildet und geprägt worden ist.
Kriminalliteratur gilt als zuverlässiger Seismograph für den inneren Zustand einer Gesellschaft, deren Umgang mit der Abweichung von der Norm zum Indikator sozialer und politischer Verhältnisse wird. Die gemeinsame Vergangenheit eint und trennt die Staaten Ostmittel-, Ost- und Südosteuropas gleichermaßen. Die schicksalhaften Verwerfungen des 20. Jahrhunderts fanden natürlich auch Eingang in die jeweiligen Kriminalliteraturen. So vielgestaltig wie die einzelnen Länder und Regionen sind die im vorliegenden Band untersuchten Texte. Sie ermöglichen einerseits Einblicke in den Herausbildungs- und Etablierungsprozess der Kriminalliteratur der Slavia. Andererseits bilden sie aktuelle Entwicklungen dieses ebenso populären wie zeitlosen Genres ab. Das literarische Verbrechen hat Prof. Dr. Norbert P. Franz während seines aktiven akademischen Wirkens immer begleitet. Ihm zu Ehren fand im Frühjahr 2017 an der Universität Potsdam eine wissenschaftliche Tagung statt, deren Beiträge in diesem Band zusammengestellt sind.
Vor dem Hintergrund der sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen im Russland der Transformationszeit wird ein historischer Konflikt zwischen dem Wertethos der russischen Intelligencija und der „praktischen Rationalität“ der Unternehmer offenbar: Dem neuen ökonomischen Habitus letzterer steht ein seit Jahrhunderten vor allem der russischen Literatur immanenter antikapitalistischer Duktus gegenüber. Das Buch nimmt sowohl literarische als auch mediale Unternehmerdiskurse in den Blick. Es zeigt, dass zwar immer noch eine starke Bipolarität zwischen der schreibenden Intelligencija und den Unternehmern besteht. Überlagert und modifiziert wird diese jedoch inzwischen von neuen diskursiven Tendenzen und Bedeutungen, die den Unternehmern eine gewisse Anerkennung entgegenbringen.
„Kulturelle Grenzgänge“ – dieses Leitmotiv verbindet die Beiträge des vorliegenden Bandes. Vertreter unterschiedlicher Disziplinen nehmen eine (De)Konstruktion von Grenzüberschreitungen und -erfahrungen vor, indem sie die Grenzen der Wissenschaften, der Konventionen, der Sprache, der Erinnerung und der Nationen erkunden. Es sind zugleich zentrale Themen der Forschung und Lehre von Prof. Dr. Christa Ebert, der diese Festschrift anlässlich ihres 65. Geburtstages von Freunden, Kollegen und Schülern gewidmet wird.
Die Pazifismus-Bewegung des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts ist eng mit Bertha von Suttner (1843–1914) und Wassili Wassiljewitsch Wereschtschagin (1842–1904) verbunden. Walentin Belentschikow zeichnet ein umfassendes Bild beider Persönlichkeiten und stellt ihren Briefwechsel zu Fragen des Friedenskampfes vor. Im Spiegel der zeitgenössischen Presse beleuchtet er Wereschtschagins Ausstellungen in Europa, den Einfluss seiner Antikriegsbilder auf die öffentliche Meinung und die Haltung des Künstlers zu Kriegsdienstverweigerung und Friedensnobelpreis. Die vergleichende Gegenüberstellung der Reisen Suttners und Wereschtschagins in die USA, ihrer Eindrücke und des Presseechos sind ebenso interessant wie die Analyse von Suttners Erinnerungen an Wereschtschagin. Ausgewählte zeitgenössische Texte und Pressestimmen aus Russland und Deutschland runden den Band ab.
Das Thema der christlichen Mystik ist seitens der Kirchengeschichte relativ gut erforscht, in der Slavistik ist es dagegen ein Novum. Das 18. Jahrhundert im Russland der Neuzeit ist in dieser Beziehung nicht nur aus religiös-philosophischen, sondern speziell aus sprach- und kulturpolitischen sowie linguistischen Gründen von besonderem Interesse, da in den Texten, die nach einer geeigneten Sprache für ein Gespräch mit Gott und über Gott suchen, sich die sprachlichen Varianten abspielen, die für die Herausbildung der russischen Standardsprache entscheidend sind. Das vorliegende Buch untersucht die im 18. Jahrhundert entstandenen mehrfachen Übersetzungen ins Russische von zwei mystischen Werken – dem Corpus Areopagiticum und der Vier Bücher vom wahren Christentum von Johann Arndt.