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The expression “North of the North” refers both to an objective, geographical reality – the territories situated at the highest latitudes on our planet – and to a subjective, mental construction which came into being many centuries ago and has been developed, modified and differentiated ever since. The chapters in the present volume examine various aspects of that concept, analysing texts and works of art from a range of regions and periods. La notion de « Nord du Nord » renvoie tout autant à la réalité géographique objective que sont les territoires des latitudes les plus élevées de notre planète qu’à une construction mentale subjective qui s’est constituée, développ...
Ein Text, der über das Schachspiel seine Struktur organisiert, reflektiert auch seine eigene Medialität. Das heißt, wie Lessing es im Nathan auf den Punkt bringt, "mit dem Spiele spielen". In diesem Stadium der Selbstreflexivität spielt der Text mit seinem Leser ein Spiel – ohne fremde Einwirkung, nur aus sich selbst heraus. "Als hätt’ es Lieb’ im Leibe" beginnt das gespenstische Automaton mit dem Ziehen seiner Figuren.
Die Instrumentalisierung literarischer Übersetzungen für machtpolitische Zwecke ist kein neues Phänomen. Die Asymmetrie der Übersetzungsströme und Transferrichtungen von Übersetzungen verdeutlicht die hierarchische Struktur des globalen Literaturmarktes. Ein Beispiel dafür ist die türkische Literatur: 2005 hat sich die Stoßrichtung der türkischen Übersetzungsförderung umgekehrt – vom Inland ins Ausland. Ob der staatlich geförderte Literatur-, Kunst- und Kulturexport geeignet ist, die Zahl und Transferrichtung von Übersetzungen zwischen der Türkei und dem Ausland zu beeinflussen, und inwiefern die so unterstützten Texte einen anderen Platz auf dem Literaturmarkt einnehmen als nicht geförderte Werke, untersucht Simge Yılmaz im türkisch-deutschen Kontext. Dank qualitativer Feldforschung hat sie teils überraschende Erkenntnisse zu den Macht- und Dominanzverhältnissen bei – privat oder staatlich – initiierten bzw. geförderten Übersetzungen erlangt.
Was ist Literatur? Zwischen Literaturtheorie, Literaturpsychologie und allgemeiner Kunsttheorie finden die Autorinnen und Autoren dieses Bandes überraschende Antworten im interdisziplinären Dialog – unter Berücksichtigung der Linguistik, Klassischen Philologie, Kunst- und Musikwissenschaft sowie der Psychoanalyse. // What is literature? Between literature theory, literature psychology and art theory, the authors find surprising answers in an interdisciplinary dialogue – taking into account linguistics, classical philology, aesthetics and musicology as well as psychoanalysis.
Der in Frankreich und Großbritannien mit vielen Preisen ausgezeichnete schottisch-französische Dichter-Denker Kenneth White ist hierzulande kaum bekannt. Auf der Basis west-östlichen Denkens hat er eine zeitgenössische Poetik entwickelt, die Hölderlins Diktum vom „poetischen Bewohnen der Welt“ unter dem Begriff der Geopoetik neu fasst. Claudia Grimm stellt erstmals zentrale Begriffe und Themen Whites in deutscher Sprache vor, ergänzt um autobiographische Gedichte, die in ihrer besonderen Terminologie seinen Werdegang und seine poetische Arbeitsweise verdeutlichen. Nicht nur dem romanistisch interessierten, frankophilen oder anglophilen Leser vermittelt sich auf diese Weise eine absolut offene, neu erfahrbare und vor allem lebenswerte Welt, die das Fundament für eine anders globale, weil transnationale und geopoetische Kulturperspektive legt.
Macht ist im Laufe des 20. Jahrhunderts ein weitreichendes, strukturierendes Thema des Denkens in vielen Fachbereichen und in zahlreichen Wissenschaften geworden. In politischen, konomischen, rechtlichen, soziologischen und geschichtlichen Studien, sowie in philosophischen, psychologischen, ethischen oder religi sen Untersuchungen werden Ph nomene der Macht und ihrer Aus bungen, der Machtlegitimation und der Machtquellen unter die Lupe genommen. Die im vorliegenden Band versammelten siebenundzwanzig Beitr ge von AutorInnen aus dreizehn europ ischen L ndern behandeln literarische Texte der Deutschschweizer Literatur, die sich ber drei Jahrhunderte, vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, verte...
Die Beziehung von Arbeit und Literatur ist so vielgestaltig wie kompliziert. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes untersuchen einerseits motivische Thematisierungen von Arbeit im literarischen Text und deren historische Repräsentationsformen. Andererseits nehmen sie auch die Arbeit am Text – sowohl auf Produktions- als auch auf rezeptionsästhetischer Ebene – in den Fokus. Sie schlagen dabei einen weiten historischen Bogen und reflektieren nicht zuletzt die Wirkung der eigenen wissenschaftlichen Arbeit und die Möglichkeiten akademischer Intervention inner- und außerhalb des universitären Raumes.
Eduard von Keyserling (1855–1918) ist einer der größten Stilisten deutscher Sprache und zu Recht in den Kanon der Klassischen Moderne eingegangen. Seine Entwicklung vom Naturalismus zum Impressionismus, sein Interesse an den zeitgenössischen Kunstdebatten, besonders in der Münchner Zeit, seine Fähigkeit, Erzählerisches anhand atmosphärischer und visueller Bemerkungen zu gestalten, seine feinfühlige Analyse des deutschbaltischen aristokratischen Milieus und des Spannungsverhältnisses von Ethos und Eros – das alles macht den besonderen Reiz seines Werkes aus. Die hier versammelten Texte bieten umfassende Einblicke in die Poetik Keyserlings, der es wie kein anderer verstand, Adelswelten mit dem gehörigen Einsatz subtiler sozialkritischer Ironie und perspektivischer Spiele erzählerisch zu rekonstruieren, wenn nicht zu re-imaginieren.
Der Titel dieses Bandes, Horizonte, weist auf das ungewöhnlich weitgreifende schöpferische Interesse Hans Bergels hin. Sein umfangreiches Werk umfasst Romane, Lyrik, Novellen, Kurzgeschichten, Essays und wissenschaftliche Studien, ebenso die bildende Kunst sowie Features, politische Analysen u. a. Das einende Merkmal ist die Herangehensweise an den Stoff: Bergels persönliche Handschrift erweist sich jedes Mal als stärker als die Konvention. Das macht den Reiz, die Spannung und die Unverkennbarkeit der Texte dieses Poeta doctus aus. Literaturhistoriker und -wissenschaftler kommen in diesem Band zu Wort, ebenso ausgewiesene Kulturtheoretiker, Formanalytiker, Kritiker. Ihre Beiträge wurden aus über hundert Arbeiten ausgewählt. Sie behandeln Bergels Werk in seiner ganzen Breite.
Literarische Mehrsprachigkeit und der transnational turn sind in der Literaturwissenschaft aktuell heiß diskutierte Themen. An den multilingualen und weithin vernetzten rumänischen Literaturen lassen sie sich bestens studieren. Die hier versammelten Beiträge illustrieren die zahlreichen und engen Verbindungen der rumänischen Literaturen auf verschiedenen Ebenen: • regional zu den Sprachen, Literaturen und Kulturen der Balkanregion • im europäischen Raum zur westlichen und südlichen Romania sowie • über Kontinente hinweg, also im globalen Kontext. Dabei zeigt sich der spezifische Beitrag, den die Rumänistik heute leisten kann – innerhalb der Romanistik sowie im Rahmen aktueller literaturwissenschaftlicher Debatten.