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Die Heimerziehung in der frühen Bundesrepublik ist in die Schlagzeilen geraten. In dieser Studie wird vor dem Hintergrund damaliger Erziehungsvorstellungen sowie der rechtlichen Rahmenbedingungen am Beispiel Niedersachsens gezeigt, unter welchen Bedingungen Kinder und Jugendliche in Heimen lebten und erzogen wurden und wie sich die in den 50er und 60er Jahren vorrangig verwahrende Erziehung wandelte.
Grenzen strukturieren nicht nur die Ordnung von Landschaft und Herrschaft, sondern auch von Gesellschaft. Als soziale Konstrukte vereindeutigen sie Zustände, öffnen aber auch Räume für Aushandlungen und Überschreitungen. In der Moderne dienten praktische und metaphorische »Grenzgänge« dazu, Beziehungen, die Verhältnisse gesellschaftlicher Teilsysteme und die Reichweite von Normen zu klären. Die Beiträger*innen schauen auf die Denkfigur des »Grenzgangs«, die es ermöglicht, zentrale Fragen moderner Gesellschaften zusammenzudenken: Gewaltvolle Identitätskämpfe, der Umgang mit funktionaler Differenzierung und mit der Fragilität von Werten und Wissen offenbaren sich als Praktiken, mit denen Grenzen gezogen, überquert oder ausgehandelt wurden.
Catharina I. Keßler untersucht Schule als Feld der Praktiken und zeigt, wie die schulischen Akteure und Akteurinnen eines evangelischen Gymnasiums an der kontinuierlichen (Re-)Konstruktion ihrer Schule partizipieren. Die Ergebnisse einer achtmonatigen Feldforschung beziehen sich zum einen auf die inhaltliche Ausformung der konkreten Schulkultur mit Gemeinschaft und Kommunikation als wirkmächtige Werte sowie die Semantik des „Evangelischen“. Zum anderen bietet die Studie Anknüpfungspunkte für die qualitative Schulforschung insgesamt, indem sie zeigt, wie die kulturelle Teilhabe der schulischen Akteure und Akteurinnen konkret aussieht und welche Rolle dabei alltägliche Enkulturationsprozesse spielen.
Geschichtsstudierende fragen oft, welche Quellen für Hausarbeiten geeignet und wo sie zu finden sind. Wie soll eine Analyse konkret aussehen? Dieses Handbuch bietet neben kurzen Einführungen zu den einzelnen Epochen 55 exemplarische Analysen von der Antike bis zur Zeitgeschichte. Somit erhalten Leser:innen eine praktische Handreichung von der Suche nach geeigneten Quellen bis zur Analyse. Es wird auf Editionen, Datenbanken und weiterführende Literatur verwiesen. utb+: Leser:innen erhalten als digitales Bonusmaterial ergänzend zum Buch Quellen und Bilder zu den Beispielanalysen. Erhältlich über utb.de.
Die Aufarbeitung der Geschichte der Heimerziehung fördert gegenwärtig Erschreckendes zutage. Wie aber gestaltet sich für Kinder und Jugendliche der Aufenthalt in einem Heim heute? Welche Haltung nimmt das sozialpädagogisch tätige Personal ihnen gegenüber ein? Der alte Anstaltsgeist ist noch längst nicht aus allen Kinder- und Jugendheimen verschwunden. Die Autoren zeigen auf, wie heutige Professionelle der Heimerziehung ihn entweder zu bändigen versuchen, oder wie sie ihn durch ihren verhaltensfixierten Blick auf die Kinder und Jugendlichen bewusst oder unbewusst am Leben erhalten.
Eröffnung des Museums Friedland im Frühjahr 2016. Wie konnte sich das Flüchtlingslager Friedland innerhalb weniger Jahre von einem Provisorium unter vielen zu einem bundesweit bekannten und symbolisch hochgradig aufgeladenen »Tor zur Freiheit" entwickeln? Um diese Frage zu beantworten, verortet Sascha Schießl die langlebige Institution Friedland mit ihren vielschichtigen Funktionen in der westdeutschen Nachkriegsgeschichte. Indem er die Aufnahmeprozesse im Lager mit den zeitgenössischen erinnerungspolitischen Diskursen verknüpft, werden nicht nur die divergierenden Interessen, Wahrnehmungen und Konflikte beleuchtet, die zur Entstehung und Fortentwicklung des Erinnerungsortes beitrugen...
Inhalt von Band 80/2016: Christoph Haidacher: Fragmente aus dem Tiroler Landesarchiv. - Ursula Schattner-Rieser: Neue hebräische und aramäische Fragmente aus Nord- und Südtirol (Brixen und Bruneck). - Konstantin von Blumenthal: Die Herren von Velthurns. - Stefan Ehrenpreis / Thomas Bunte / Benjamin van der Linde: Tiroler im Indischen Ozean. Angestellte der niederländischen VOC aus Tirol im 17. und 18. Jahrhundert. - Michael Span: Ein Tal mit Büchern? Privater Buchbesitz in Tirol zwischen 1750 und 1850. - Hansjörg Rabanser: Andreas Alois Dipauli in der Certosa di Pavia. - Ulrich Leitner: Gebaute Pädagogik - Raum und Erziehung. Die Bedeutung der Architektur für die Fürsorgeerziehung am Beispiel der Landeserziehungsanstalt am Jagdberg. - Josef Riedmann: Nachruf auf em. o. Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Johann Rainer
Seit den 1960er Jahren beginnt ein Transformationsprozess des Selbstverständnisses der beiden großen christlichen Konfessionen in Deutschland, der wesentlich durch die Dominanz "sozialer" Themen geprägt ist: Die praktizierte Nächstenliebe - insbesondere in Gestalt von Diakonie und Caritas - wird in der Öffentlichkeit wie häufig auch in den Kirchen selbst geradezu als Ausweis des Christlichen interpretiert. Dementsprechend bedeutete das Entstehen und die Dynamik der sog. Neuen Sozialen Bewegungen eine große Herausforderung, da klassische caritativ-diakonische Handlungsmuster in Frage gestellt wurden. Gleichzeitig initiierten Diakonie und Caritas weitreichende Prozesse der Selbstmodernisierung, die ihrerseits die Neuen Sozialen Bewegungen prägten. Der Band dokumentiert exemplarisch die wechselseitigen Beeinflussungen beider Bereiche und die durch diese Entwicklungen wesentlich geprägte Neuformatierung der bundesdeutschen Zivilgesellschaft.
Im Mittelpunkt des Bandes steht die Aufarbeitung der Gewalt- und Missbrauchserfahrungen in Einrichtungen der Sozialen Arbeit in Deutschland aus einer interdisziplinären Perspektive. Zentral ist die Frage, wie weit eine Aufarbeitung innerhalb der Profession erfolgt ist und welche Konsequenzen sich für Betroffene und Einrichtungen ergeben. Es geht noch immer darum, Öffentlichkeit herzustellen.